Formel E: Mitch Evans, der Elektro-König von Rom
Mitch Evans, der Elektro-König von Rom
Der Jaguar-Pilot glänzte neuerlich nicht nur durch eine blitzsaubere fahrerische Leistung vom vierten Startplatz, sondern auch durch Risikofreudigkeit: Denn er nützte den auf einmal für acht Minuten veränderte Attack Mode spät im Rennen, als alle anderen in der Spitze schon ihren Zusatzboost verbraucht hatten.
So stürmte er vom zwischenzeitlichen vierten Rang vorbei an Jean-Éric Vergne (DS Techeetah) auf Rang drei und dann in Runde 21 von 27 gleich auch an Robin Frijns (Envision Virgin) und André Lotterer (TAG Heuer Porsche) auf dem Weg zur Spitze, die er in der letzten Rennrunde nach neuerlichem Safety-Car-Einsatz souverän verteidigte. Vergne und Frijns vervollständigten das Podium, das Lotterer (kurzzeitig sogar Führender) knapp verpasste.
«Ich weiß nicht, wie wir das machten, außer, dass wir alle seit Mexiko immens hart arbeiteten», erklärte Evans. «Es war ein Superjob des Teams, ich hatte wieder ein perfektes Auto, dafür danke ich allen. Ich hoffe nur, dass dieses Wochenende nicht das einzige mit dieser Form bleibt.»
Genau das hofft Vergne, der eine andauernde Jaguar-Überlegenheit befürchtet: «Wenn Mitch und sein Team diese Form halten, wird es ganz schwierig, wieder siegen zu können. Wir müssen bis Monaco ordentlich zulegen. Die WM ist noch lang, Konstanz wird am wichtigsten sein.»
Der Franzose, einziger zweifacher FE-Champion, hatte zuvor mit seiner 14. Pole position den FE-Rekord von Sébastien Buemi eingestellt.
Viel zufriedener gab sich der drittplatzierte Frijns: «Hier auf dem Podium zu stehen ist für uns ein kleiner Sieg.» In der WM verlor Edoardo Mortara (Rokit Venturi, 49 Punkte), der nach einer Kollision ausschied, die Führung an Vergne (60) und wurde auch noch von Frijns (58), dem Sonntag Fünften Stoffel Vandoorne (Mercedes EQ, 56) und Evans (51) überholt.
Während Porsche auch mit Pascal Wehrlein (Sechster) punktete, blieb Weltmeister Nyck de Vries (Mercedes EQ) nach einer Zeitstrafe punktelos (15.). Max Günther hatte wieder Pech: der Nissan-Fahrer musste nach einer Kollision in der Startrunde zum Reifenwechsel an die Box und wurde nach vielen Ausfällen noch Zwölfter. Als Siebenter holte Oliver Turvey die ersten Überraschungspunkte für Nio 333.