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Jamie Reigle: «5 Hersteller vor den Formel-E-Toren»

Von Gerhard Kuntschik
Formel-E-CEO Jamie Reigle muss zahlreiche Herausforderungen meistern

Formel-E-CEO Jamie Reigle muss zahlreiche Herausforderungen meistern

Formel-E-CEO Jamie Reigle spricht im SPEEDWEEK.com-Interview über das Dauerthema Kostenbeschränkung, das Herstellerinteresse an der Formel E, die Auswirkungen der Politik und die nächste Fahrzeuggeneration.

Er kennt das Sportgeschäft aus vielen Sparten. Nach zehn Jahren bei Manchester United und zwei als Vizepräsident für Business Operations beim NFL-Team Los Angeles Rams (im Februar Super-Bowl-Sieger) ist der Kanadier Jamie Reigle seit 2019 CEO der Formel E.

Es sind herausfordernde Zeiten auch für den smarten 44-Jährigen aus Montréal, der als Formel-E-Chef sowohl intern als auch extern zahlreiche Aufgaben meistern muss. Mit SPEEDWEEK.com sprach er in Berlin über...

Das Dauerthema Kostenbeschränkung: «Diskussionen über einen Budgetdeckel starteten im März 2020 zwischen Teams, FIA und Formel E. Da lachten noch die meisten darüber, dann kam die Pandemie, und jeder war plötzlich interessiert. Eine Sportart kann nur erfolgreich sein, wenn die Ausgaben einer Kontrolle unterliegen. Und damit eine Basis für Ausgeglichenheit und besseren Sport liefern. 13 Millionen Euro pro Team und Jahr ab 2023 sind ein Kompromiss. Für Hersteller sind es 25 Millionen für zwei Jahre, das heisst, ein Herstellerteam bekommt nächste Saison 13 plus 12,5 Millionen.»

Das Interesse von Neueinsteigern bzw. möglichen Rückkehrern: «In Monaco trafen wir uns mit Herstellern – den aktuell engagierten und möglichen Interessenten für die Zukunft. Da waren auch Audi und BMW dabei (die Ende 2021 ausstiegen, Anm.). Es ging um Chassis, Antrieb, Budgetdeckel, Batterien – einfach um alles. Und es waren fünf Hersteller dabei, die derzeit nicht in der Formel E engagiert sind. Übrigens hatten wir mit diesen eigene Meetings, weil sie nicht von den anderen gesehen werden wollten... Wir haben die Voraussetzungen geschaffen, dass es ziemlich irrational erscheint, als Hersteller aus der Formel E auszuscheiden – wenn man es mit E-Mobilität ernst meint. Das Interesse an uns ist vorhanden. Der Weg zu uns für Neue wird lang, aber machbar.»

Die Auswirkungen der Politik: «Der Krieg in der Ukraine wirkt sich auf uns durch erhöhte Logistik-Kosten aus. Konkret sind die doppelt so hoch wie in Saison 5 (2018/19, Anm.). Dazu kommen natürlich die kostspieligen Unterbrechungen von Lieferketten für alle Hersteller und Zulieferer.»

Das kommende Gen-3-Auto: «Schneller, stärker, leichter, nachhaltiger, futuristischer – es wird uns neue Fans bringen und die Serie noch attraktiver machen. Mit dem neuen Auto der Gen 3 wechseln wir auch den Reifenpartner (von Michelin zu Hankook, Anm.), der einen Vertrag über vier Jahre unterschrieb. Das Ladepotenzial wird 600 kW betragen. Das werden wir in Serienautos in fünf Jahren erreichen.»

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