Matthijssen: «Diese Bahn ist nicht mein Favorit»
William Matthijssen (4) gewann alle vier Läufe
Und wie immer dominierte William Matthijssen mit seiner neuen Beifahrerin Sandra Mollema die Dreirad-Konkurrenz fast nach Belieben. Die Europameister siegten mit Maximum (20 Punkte) vor den Bandhofer-Brüdern Stefan mit Stefan Peters im Boot (14) und Markus mit Corinna Günthör (13). Vierte wurden Karl Keil und Berit Tralau (6), obwohl sie nur zwei von vier Läufen fahren konnten, vor Oliver Wehrle und Peter Lehmann (5). Als abgeschlagene Letzte kam mit nur zwei Zählern das B-Lizenz-Gespann Maik Domscheit und Kristoffer Loch ins Ziel.
Matthijssen war gar nicht so zufrieden, wie es von aussen vielleicht aussah. Der 33-jährige Automechaniker aus Annen preschte zwar jeweils als Erster in die Startkurve, stand mit der zweiten aber sichtlich auf Kriegsfuss. «Diese Bahn ist nicht mein Favorit», meckerte er nach Rennschluss. «Der Radius passt mir einfach nicht. Besonders die zweite Kurve bekomme ich einfach nicht in den Griff, das war vor zehn Jahren schon so, und das wird wohl in hundert Jahren auch noch so sein.»
Vor allem die Brandhofer-Brüder setzten dem Niederländer mächtig zu. Stefan und sein älterer Bruder Markus attackierten auf dem 850-Meter-Grasoval wo sie konnten, am Ende war es wie immer: Matthijssen vorne. «Den pack’ mer irgendwann noch», waren sich die Gaissacher, die sich vor allem im letzten Lauf ein heftiges Bruderduell lieferten, hinsichtlich der EM einig.
Erstaunlich stark fuhr auch Karl Keil. Der Brombachtaler glänzte mit Super-Starts, musste aber in Lauf 1 am Ende beide Brandhofers und in Lauf 2 Markus vorbeilassen. Die Bayern gingen wie gewohnt volles Risiko. Keils Beifahrerin Berit Tralau hatte Pech, als sie kurz vor dem Ziel mit der rechten Hand an die Speichen geriet. Danach konnte das gemischte Doppel nicht mehr antreten.
In punkto neuer Auspuff war man sich unter den Dreirad-Artisten einig: «Der Motor wird jetzt viel heisser», sagte William Matthijssen, «und die grossen Düsen kosten einiges an Leistung.» Stefan Brandhofer fand gar: «Das ist jetzt ein Mofa-Motor geworden. Die Abstimmung ist viel schwieriger, und es gibt einfach zu viel Rückstau.»