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Fuldas rasende Rentner

Von Rudi Hagen
Zusammen 135 Jahre alt: Klaus Gerlach und Eugen Helfrich

Zusammen 135 Jahre alt: Klaus Gerlach und Eugen Helfrich

Zusammen sind sie 135 Jahre alt – und kein bisschen Weise: Klaus Gerlach (65) und Eugen Helfrich (70), die rasenden Rentner aus Fulda.

Seit 42 Jahren fahren die beiden Haudegen jetzt schon auf Deutschlands Grasbahnen im Gespann um Punkte und Pokale. «Das ist der Virus, der einen nicht mehr loslässt», meint Beifahrer Eugen Helfrich. «Ich habe im Laufe der Jahre schon einige Male meinen Ausstieg aus dem Boot erklärt, aber jedes Mal, wenn ich wieder zugeschaut und das Methanol gerochen habe, war’s wieder um mich geschehen.»

Teuer sei der Sport ja, berichtet Klaus Gerlach. «Es geht immer wieder mal was kaputt, aber im Laufe der Jahre fahre ich natürlich auch vorsichtiger, das spart Kosten.»
So brettern die beiden Oldies heute noch mit einem Nischler-Fahrwerk, welches im Grundaufbau Ende der 1970er-Jahre hergestellt wurde, um die Bahnen. Seine schönste Zeit sei die mit den Schwenker-Gespannen gewesen, berichtet Klaus Gerlach, der zur Blütezeit des deutschen Gespannsports mit dem 1973 in Altrip tödlich verunglückten Jürgen Stein unterwegs war.

Am letzten Sonntag stiegen Klaus Gerlach und Eugen Helfrich beim Schwarmer Grasbahn-Saisonauftakt gar aufs Siegertreppchen – Platz 3. «Da haben wir aber ein bisschen Glück gehabt, denn zwei Teams sind ausgefallen», lacht Helfrich verschmitzt. Im Beiwagen turnen? «Nö, das ist nichts mehr für mich in meinem Alter», auf die Frage, warum er in den Kurven nicht den Körper über das Hinterrad lege. «Ich bleibe schön brav auf meinem Hintern sitzen und verlasse mich auf Klaus, dass der das Ding um die Ecke bringt. Ich sorge für das Gleichgewicht auf den Geraden.»

Sieger der B-Gespannklasse in Schwarme wurden Udo Poppe und Beifahrer Martin Weick aus Römerberg mit 15 Punkten. Sie lieferten sich spannende Kämpfe mit den Zweitplatzierten, Martin Fischer und Sebastian Aust aus Ascheberg (12).
Gerlach/Helfrich ergatterten sieben Punkte. Nur einen Zähler dahinter kamen Jörn Dörendahl und Christopher Schmoll (Werneuchen) ins Ziel. René und Hans Nowotny (Neuhof) und die Routiniers Achim Köhler und Mario Siebert aus Niederaula fielen gleich in Lauf 1 aus und konnten danach nicht mehr antreten.

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