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Stehaufmännchen «Hülse»

Von Rudi Hagen
Christian Hülshorst (hinten) musste in Balkbrug zu Boden

Christian Hülshorst (hinten) musste in Balkbrug zu Boden

Wenn einer sein Publikum unterhalten kann, dann ist das Christian Hülshorst.

Der 33-Jährige vom AMSC Lüdinghausen, den alle nur «Hülse» nennen, ist auch auf «Drecksbahnen» immer voll präsent, kämpft bis zum letzten Meter und schreckt auch vor dem Risiko nicht zurück.

Dass er dabei bisweilen auch mal über das Ziel hinausschiesst, wissen seine Fans, die bei allen Rennen mehr oder minder zahlreich an der Bande stehen und ihn anfeuern. «Der Hülse ist ein echter Typ», lobt auch Lüdinghausens Pressechef Tom Wurm. «Der gibt immer alles, das lieben wir an ihm.»

Einer dieser Tage war Ostermontag in Balkbrug. Gleich in seinem ersten Lauf schmiss Hülse ausgangs der schwierigen Startkurve sein Bike weg. «Ich weiss auch nicht wie es kam», suchte der beruflich als Zimmermann tätige Westfale nach Erklärungen. «Aber ich bin in eine tiefe Rille gekommen.»

Ob er nun Glück oder einfach nur Pech hatte, nach dieser Situation nicht disqualifiziert worden zu sein (Schiedsrichter Harry Drenth hatte den Lauf kurz vorher abgebrochen), konnte der Lüdinghauser am Ende des Renntages nicht sagen, denn bis hierhin hatte es ihn noch einmal erwischt – dieses Mal aber voll.

Was war passiert? Aufgrund einiger Stürze bei den Gespannen und den Shorttrackern strichen die Verantwortlichen einen Durchgang bei den Solisten. So ging es nicht nur für Hülshorst noch um die Qualifikation für das A-, zumindest aber das B-Finale. Nach zwei dritten Plätzen traf er auf Stephan Katt. Dem heizte er dann auch zwei Runden lang ein, dann aber übertrieb es Hülse in der Fahrerlagerkurve. Er fabrizierte einen Aufsteiger und rutschte quer kurz hinter Katts Motorrad Richtung Bande.

«Tja, das war mal Pech», grinste Hülshorst und stieg kurze Zeit später auf sein zweites Motorrad, um über das B-Finale doch noch den Weg ins A-Finale zu finden. Daraus wurde aber nichts. Trotz gutem Start und einer Runde auf Platz 2 hinter Jörg Tebbe, musste er Dirk Fabriek dann in der «verflixten ersten Kurve» innen passieren lassen. «Macht nichts, davon geht die Welt nicht unter», freute sich Christian Hülshorst schon kurz danach mit seinen Fans auf das nächste Rennen.
 

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