Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Böser Keim: Karriere-Ende für Desiree Holstein?

Von Rudi Hagen
Desiree Holstein hier mit pinker Perücke und Nicole Standke in Hechthausen

Desiree Holstein hier mit pinker Perücke und Nicole Standke in Hechthausen

Desiree Holstein, eine der erfahrensten Beifahrerinnen im Bahngespannsport, lebt seit fast zehn Jahren mit Degenerationen und damit einhergehenden Schmerzen im Knie. Möglicherweise ist ihre Karriere beendet.

Ihren größten sportlichen Erfolg als Beifahrerin erlebte Desiree Holstein 2005 in Siddeburen (NL). Sie und ihr Mann Sven Holstein konnten damals den Gewinn der Grasbahn-Europameisterschaft in der Seitenwagenklasse feiern. Zweite wurden die niederländischen Geschwister William und Nathalie Matthijssen. Zwei Jahre später fuhren Holstein/Holstein in Eenrum hinter den Matthijssens und Markus Venus/Florian Niedermeier vom RSC Pfarrkirchen auf Platz 3.

Die heute 40 Jahre alte Hessin aus Nidda hat im Laufe ihrer sportlichen Karriere bei verschiedenen Fahrerinnen und Fahrern im Seitenwagen geturnt, so unter anderem bei Martin Bayer, Karl-Heinz und Jürgen Michel, Karl Keil, Mike Frederiksen, Nicole Standke, Remi Valladon und zuletzt auch Andreas Horn.

Im März 2015 fing das Leiden an für Desiree, die sich selbst auch gern (aufgrund ihrer Extravaganzen) «Crazy Daisy» nennt. Sie hatte sich in einem Krankenhaus im Emsland wegen des Plica-Syndroms operieren lassen. Darunter versteht man die Entzündung einer Schleimhautfalte im Knie, welche zu einem allmählichen Knorpelschaden führen kann.

«Danach bekam ich aber starke Schmerzen und ein sehr dickes Knie mit kaum Beweglichkeit», beschreibt Holstein ihre Beschwerden gegenüber SPEEDWEEK.com. Und weiter: «Anfang April 2015 wurde dann in der Notfallaufnahme in einem Krankenhaus in Leer eine sofortige Not-OP durchgeführt, weil eine Infektion mit dem Bakterium Staphylococcus aureus diagnostiziert wurde. Der Entzündungswert lag bei über 200 und es mussten 150 ml Eiter entfernt werden.»

Doch damit nicht genug. Ein paar Tage später traten die gleichen Probleme wie vorher auf und es musste erneut operiert werden. Doch das dicke Knie, starke Schmerzen und wenig Beweglichkeit blieben. Viel Krankengymnastik und Lymphdrainagen folgten und die Entzündungswerte waren allmählich wieder in Ordnung.

Holstein: «Danach wurde ich noch fünfmal operiert, um die Verklebungen und Verwachsungen zu entfernen. Mein Knie war damals über sechs Monate steif. Dann wurde es durch Physiotherapie besser. Durch das Tragen einer Knieschiene hatte sich aber im Laufe der Zeit mein Laufmuster verändert und ich bekam Probleme mit der Wirbelsäule und der Hüfte. Den meisten Leuten war das gar nicht aufgefallen und im Beiwagen behinderte es mich eigentlich nicht.»

Aber beim Rennen 2024 Zweibrücken war es dann vorbei. Den ersten Lauf konnte Desiree Holstein noch an der Seite von Andy Horn bestreiten, doch danach war Schluss. Holstein: «Beide Knie haben so geschmerzt, dass ich sie nicht mehr bewegen konnte.»

Sehr starke Schmerzmittel halfen nicht wirklich. Nach der Ehrung kürzlich beim MSC Melsungen musste sie sich in die Notfall-Aufnahme begeben, wo ein absolutes Sport-Verbot erfolgte. Anfang Dezember soll nach einer weiteren Untersuchung in einem Gespräch mit Orthopäden und Chirurgen nach Lösungen gesucht werden.

«Es geht eigentlich für mich darum, ein neues Knie zu bekommen, denn das würde mir helfen», so Holstein, «aber ich weiß nicht, ob die es wollen oder können, denn viele sind von meinen Keim abgeschreckt. Doch ich möchte mal wieder ohne Schmerzen sein und mit meinen Kindern rumtoben und spielen können, wie es sich gehört. Und ob ich jemals wieder rennen fahren kann, das weiß ich heute nicht.»

Ein anderes dringendes und drängendes Problem steht für Desiree Holstein dazu noch im Raum: «Nicht alles von der Behandlung wird von den Kassen übernommen, da kommt finanziell auch noch was auf mich zu.» Ein Fan hat ihr jedenfalls schon mal neue Krücken gespendet, immerhin.

Beruflich sei sie auch weiterhin als Künstlerin tätig, sagt sie, da sie immer noch male und zeichne. Und jetzt hat sie sich zudem als mobile Tätowiererin selbstständig gemacht.

Siehe auch

Kommentare

Dr. Helmut Marko: «Wir wissen, was zu tun ist»

Von Dr. Helmut Marko
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko blickt in seiner SPEEDWEEK.com-Kolumne auf die Saison zurück und erklärt, wie sich Max Verstappen weiter verbessern konnte. Und er sagt, warum wir uns auf 2025 freuen dürfen.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Di. 24.12., 05:35, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Di. 24.12., 06:00, Motorvision TV
    Australian Motocross Championship
  • Di. 24.12., 09:50, SPORT1+
    NASCAR Cup Series
  • Di. 24.12., 10:00, Eurosport 2
    Motorsport: 24-Stunden-Rennen von Le Mans
  • Di. 24.12., 11:00, Motorvision TV
    Nordschleife
  • Di. 24.12., 13:20, Motorvision TV
    IMSA Sportscar Championship
  • Di. 24.12., 23:35, Motorvision TV
    FastZone
  • Mi. 25.12., 00:30, Sport1
    Triebwerk - Das Automagazin
  • Mi. 25.12., 01:45, Hamburg 1
    car port
  • Mi. 25.12., 02:30, Hamburg 1
    car port
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C2412054514 | 5