Formel 1: Funk-Rätsel um Frontflügel

Nicole Standke: «Ich wollte nicht, dass Resi fliegt»

Von Rudi Hagen
Nicole Standke und Beifahrerin Resi Hölper sind in dieser Saison erst drei Rennen gefahren. Beim Grasbahnrennen in Rastede wurde ihnen ein Loch in der Bahn fast zum Verhängnis.

In der Saison 2022 gewannen Nicole (genannt Colly) Standke aus Ottersberg-Posthausen und Beifahrerin Theresia (Resi) Hölper aus Lüdinghausen den Bahnpokal in der Gespannklasse. Um noch weiter dazuzulernen, wollten sie aber noch ein Jahr in der nationalen Klasse weiterfahren.

Es kam anders. Resi wurde schwanger und musste den Sport (vorerst) aufgeben. Desiree Holstein sprang bei Colly Standke Mitte 2023 für ein paar Rennen als Beifahrerin ein. 2024 fanden Standke/Hölper wieder zusammen. Am Himmelfahrtstag fuhren sie in Lüdinghausen erstmals wieder zusammen und wurden Sechste.

Resi Hölper sagte damals zu SPEEDWEEK.com: «Nach eineinhalb Jahren Pause war es noch etwas ungewohnt, aber es ist wie Fahrradfahren, einmal gekonnt, immer gekonnt. Ich habe mir das sehr gut überlegt wieder einzusteigen. Es heißt dann Motorrad an, Helm auf und Kopf ausschalten.»

Für Nicole Standke, die am gestrigen 19. August 29 Jahre alt geworden ist, war Lüdinghausen ein spezielles Rennen. «Wir sind auf dem Westfalenring das erste Mal offiziell mit A-Lizenz in der internationalen Klasse gefahren, das heißt mit gelbem Nummerschild. Das war etwas Besonderes für uns, das erste Rennen nach dem Aufstieg. Das hat Bock gemacht, die Geraden da hinunter zu brettern.»

Das Rennen auf dem Leineweberring in Bielefeld lief dann nicht so gut für das Frauenteam. Zweimal ausgefallen, einmal Letzte. Standke: «Da hatten wir einen sehr, sehr schlechten Tag erwischt. Das Rennen war einfach eine Katastrophe. Das tut mir immer noch sehr leid für dem DMSC und für Michael Junklewitz, der uns sein Vertrauen geschenkt hatte, als Reserve da an den Start gehen zu können.»

Auf der schnellsten Grasbahn der Welt im Rasteder Schlosspark lief es für Standke/Hölper mit Platz 6 bei zehn Teams viel besser. Aber fast wäre ihnen im letzten Vorlauf ein verdecktes Loch in der Fahrerlagerkurve zum Verhängnis geworden. Resi Hölper wurde dabei hochgeschleudert mit anschließender unsanfter Landung auf der Radabdeckung, während Nicole den Sturz gerade noch abwenden und ins Innenfeld steuern konnte.

Standke: «Das war extrem überraschend, wir sind dabei beide hochgeflogen. Ich weiß gar nicht, wie es bei Resi in dem Moment war, denn ich war zu sehr mit mir selbst beschäftigt. Ich bin mit der rechten Hand vom Lenker abgerutscht und war nur noch mit der linken Hand dran. Die Körperspannung war somit weg, weil mir der Griff gefehlt hat. Wie ich das Ding da irgendwie noch gerettet habe, kann ich gar nicht erklären. Das ging zu schnell um noch nachzudenken, ich musste einfach nur handeln. Aber es hat ja glücklicherweise funktioniert. Ich weiß nur noch, dass ich die linke Hand am Lenker hatte und damit irgendwie das Motorrad in den Innenraum lenken konnte. Das war wirklich kurz vorm Abflug. Nein, nein, nein, ich möchte nicht stürzen, das war mein einziger Gedanke, denn da war doch Resi im Boot, ich wollte nicht, dass sie fliegt.»

Als positive Erkenntnis konnten Standke/Hölper aus Rastede mitnehmen, dass sie erstens unverletzt blieben und zweitens von der Geschwindigkeit her mit den Konkurrenten mithalten konnten. Sie hoffen jetzt auf die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft am 8. September in Pfarrkirchen und auf das Rennen in Hechthausen am 29. September.

Für Nicole Standke ist Letzteres ein Heimrennen. «Ich bin da zehn Kilometer von der Bahn groß geworden und war als Kind schon immer dort. Deswegen ist das ein Highlight für mich selbst. Da freue ich mich schon sehr drauf.»

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