Steve Johnston: Europameister aus Australien ist 50
Steve Johnston (li.) mit Tai Woffinden
Am 12. Oktober 1971 wurde Steve «Johno» Johnston in Kalgoorlie im Westen von Australien geboren. Zu Beginn der 1990er-Jahre gewann er erste regionale Titel und wagte den Sprung nach Europa, um in der britischen Speedway-Liga zu starten.
Der Australier machte sich in der Speedway-Welt einen Namen und kam nach der Jahrtausendwende zu Erfolgen in den Ligen. Den britischen Elite-League-Titel gewann Johnston 2001 mit den Oxford Cheetahs und 2007 als Teamkollege des Bayern Martin Smolinski mit den Coventry Bees. Dazu holte er mit ihnen den Pokal. Im World-Cup vertrat Johnston zweimal sein Heimatland Australien, beim australischen Grand Prix im Oktober 2002 war er mit Wildcard am Start.
Seinen größten persönlichen Erfolg feierte der Australier jedoch auf der Langbahn. Betrachtet man die Ruhmeslisten der Langbahn, so fällt auf, dass seit dem legendären Ivan Mauger, der in den 1970er-Jahren mehrere WM-Medaillen gewann, nur Mitch Shirra beim WM-Finale 1992 eine Medaille nach Down under holte. Mauger und Shirra kommen aber beide ursprünglich aus Neuseeland. Obwohl Australien unter anderen mit Jason Crump und Leigh Adams gute Fahrer auf der Langbahn stellte, konnte in einem internationalen Prädikat nur Johnston einen Titel gewinnen.
Allerdings gewann der heutige Jubilar einen, den man nicht vermuten würde: Der Australier wurde 1996 Grasbahn-Europameister! In der Vorrunde in Stadskanaal in den Niederlanden qualifizierte sich Johnston als Sechster für eines der Halbfinals und schaffte mit Platz 4 in Balken (Belgien) den Sprung ins Finale nach Saint-Colomb-de-Lauzun in Frankreich. Dort ging der Engländer Steve Schofield mit 19 Punkten als Bester in den Endlauf, während Johnston und der Tscheche Zdenek Schneiderwind mit je 17 Punkten in Lauerstellung waren. Johnston gewann den Endlauf – da Schofield als Vierter im Finale nur zwei Punkte schrieb, hatte «Johno» den Titel im Sack und wurde erster und einziger Australier Europameister.
1997 nahm Johnston an der als «Langbahn Trophy» getauften Weltmeisterschaft teil, die erstmals im Grand-Prix-System ausgetragen und Tom Dunker Champion wurde. Das beste Resultat erzielte er beim Rennen in Marmande, wo er Zweiter wurde. Die WM-Saison beendete Johnston auf dem neunten Rang.
Im Juni 2011 endete Johnstons Karriere mit seinem Abschiedsrennen in Swindon. SPEEDWEEK.com gratulierte dem Jubilar recht herzlich zum 50. Geburtstag und wünscht alles Gute.