Richard Speiser: Bronze, der Lohn der letzten Wochen
Richard Speiser (8) im Zweikampf mit Stephan Katt
Ein klein wenig haderte Richard Speiser zwischen Frust und Freude: «Der Titel wäre mir natürlich noch lieber gewesen. Am Ende aber glaube ich, kann ich zufrieden sein.»
Mit einem zweiten Platz hatte sich Speiser beim Halbfinale in Les Artigues-de-Lussac im Mai für den Endlauf in Bielefeld qualifiziert. Dort wollte er beweisen, dass die bislang eher bescheidenen Ergebnisse in der Langbahn-WM nicht das Maß aller Dinge und das Spiegelbild seines Könnens sind. Die Voraussetzungen waren nicht optimal: «Nach der Odyssee mit der Autopanne am vergangenen Wochenende nach dem GP in Marmande konnte ich das Material erst Mitte der Woche vorbereiten.» Dennoch lief es wie am Schnürchen. Mit zwei Laufsiegen und zwei zweiten Plätzen zog Speiser als bis dato Zweitbester ungefährdet ins A-Finale ein: «Lediglich gegen Jannick de Jong und Matten Kröger habe ich Punkte abgegeben.»
Als Zweiter ins Finale eingezogen
Europameister wird, wer das Finale gewinnt. So besagt es das Reglement. «Den ganzen Tag über hatte ich wirklich gute Starts», erklärte Speiser. Ausgerechnet in jenem Lauf, in dem es um alles ging, kam Speiser nicht gut weg. Neben ihm hatten sich Jannick de Jong, Jörg Tebbe und Stephan Katt direkt für den Endlauf qualifiziert. Enrico Janoschka und Dirk Fabriek zogen über das B-Finale ins Rennen der besten sechs ein.
De Jong schoss im Finale wie ein Blitz aus den Bändern. Fabriek, Janoschka, Katt und Speiser folgten. «Ich konnte noch einen Platz gut machen», sagte Speiser – und sah sich bereits auf dem undankbaren vierten Rang. Dann stürzte Katt in der letzten Runde. «Obwohl es mir für Stephan leid tut: Die Bronzemedaille ist für mich Lohn der letzten Wochen und gut fürs Ego», freute sich Speiser.
2008 hat der Allgäuer schon einmal den Vizetitel auf der Grasbahn geholt. Jetzt aber gilt Speisers gesamte Konzentration der Langbahn-Weltmeisterschaft, die am 10. August mit dem vierten Lauf in Polen ihre Fortsetzung finden wird: «Dort gilt es, Boden gut zu machen. Zumindest unter die besten zehn muss und will ich kommen – um direkt für die WM 2014 qualifiziert zu sein.»