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Herrgesells Drei-Mann-Team hat sich in Luft aufgelöst

Von Esther Babel
Das Team TGRT.racing steht inzwischen ohne Fahrer da. Auch das IDM-Engagement ist eingestellt, Manou Antweiler hat einen neuen Job gefunden. Doch das letzte Wort ist sicherlich noch nicht gesprochen.

Zu Beginn der Saison 2017 verkündete das Team TGRT.racing um Julian Herrgesell die Verpflichtung von gleich drei Piloten in drei Meisterschaften. Ronny Zahn in der Deutschen Rundstrecken-Championship DRC, der erst zehnjährige Felix Pöhler für die ADAC Minibike-Meisterschaft und Manou Antweiler als Ersatzmann für Tom Busch in der IDM Supersport 600.

Inzwischen haben sich alle drei Piloten und das Team getrennt, reichlich Porzellan wurde zerschlagen und für das motorsportliche Vorankommen der drei Fahrer war der ganze Spaß auch nicht förderlich. Antweiler ist inzwischen im Team Kawasaki Schnock Motorex untergekommen und hofft, sich durch ein paar gute Ergebnisse am Saisonende noch für das kommende Jahr zu empfehlen.

Schon im Februar bei der Veröffentlichung der Vertragsunterzeichung meldete sich der eine oder andere zu Wort, der bereits Erfahrungen mit Julian Herrgesell und dem Team TGRT.racing gemacht hatte. Unter anderem Jürgen Leibold, dessen Sohn Kenny im Jahr 2015 nach seinem Jahr im Yamaha R6 Dunlop Cup mit Herrgesell zusammenarbeiten wollte. Das Ganze endete vor Gericht. «Bis heute ist die zu bezahlende Summe nicht abgegolten und wir haben vor Gericht einen Titel zugesprochen bekommen», erklärte damals ein erboster Jürgen Leibold. «Herrgesell musste später seine Vermögensverhältnisse offenlegen, früher als eidesstattliche Versicherung oder Offenbarungseid bekannt. Es folgte auch eine Strafanzeige.» Auch Herrgesell berichtete auf Nachfrage von einer Strafanzeige gegen Leibold.

Felix Pöhler, unterwegs in der ADAC MiniBike Meisterschaft, und sein Umfeld machten sich nach der Trennung per Facebook Luft und beschrieben aus ihrer Sicht allerlei Missstände. Kurz später, Anfang August, trennte sich Ronny Zahn vom Team TGRT.racing. «Auch ich habe mich wie schon mein Teamkollege mit sofortiger Wirkung vom Team getrennt», erklärt der DRC-Fahrer auf seiner Facebook-Seite. «Nach Rücksprache mit einem Großteil der Sponsoren erfolgte die Vertragskündigung fristlos.»

Für Manou Antweiler, der Ende August seine schriftliche Kündigung einreichte, ist der Fall Herrgesell erledigt. «Nein, ich sage da nichts zu», entschied er sich und konzentrierte sich lieber auf seinen neuen Kawa-Job, den er an diesem Wochenende in Oschersleben antritt.

Auch Julian Herrgesell bezog auf SPEEDWEEK.com-Anfrage schriftlich Stellung. «lach», so seine Antwort. «Zu deiner Info, wir haben den Vertrag mit Manou Antweiler gekündigt und nicht er mit uns. Verschiedene Gründe haben dazu beigetragen, dass wir den Vertrag mit Manou frühzeitig aufgehoben haben. Unser Fahrer in der DRC Klasse hat seinen Vertrag selbst gekündigt. Die Gründe hierfür sind völlig hinfällig. Man beachte, dass alle Sponsoren Teamsponsoren sind. Kein einziger Sponsor hat mit unserem Team seinen Vertrag frühzeitig aufgelöst oder sich über Sachen beschwert, die nicht eingehalten worden sind. Der Fahrer in der DRC, sowie Manou haben von unserem Team alles gezahlt und gestellt bekommen. Jedoch ist es im Rennsport für manche Fahrer nie genug. Beide Fahrer haben einen Physio sowie ein Fitnessstudio von unserem Team als Sponsor bekommen. Herr Antweiler möchte in die MotoGP, dies war die Aussage vor drei Wochen von ihm. Höhenflüge. Trifft es wohl genau. Wo wäre denn Herr Antweiler gefahren, wenn er dieses Jahr die Chance bei uns nicht bekommen hätte? Gar nicht. Wir haben uns dazu entschieden, in der Saison 2018 mit ein bis zwei Fahrern neu anzugreifen. Es sind bereits einige Gespräche am Laufen.»

Da in den letzten Jahren kein Fahrer das Jahr gemeinsam mit dem Team beendet hatte und es immer vorab schon zu Zerwürfnissen kam, dürfte sich die Suche einigermaßen schwierig gestalten.

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