IDM Lausitz: Reiterberger lässt die SBK-Puppen tanzen
Markus Reiterberger hatte sich nach seinem 13.Platz in Lauf 1 der Superbike-Weltmeisterschaft eine Pause gegönnt und das zweite Qualifying am Samstagnachmittag ausgelassen. Erlauben konnte sich der IDM-Leader das. Er hatte mit einer 1.38,529 am Vortag ordentlich vorgelegt und mit dem vorabendlichen Rennen der IDM, eine gute Stunde nach dem Abschlusstraining, auch so genug zu tun. 1,671 Sekunden Vorsprung hatte sich Reiterberger in einer Blitzaktion im ersten Quali genehmigt.
Hinter ihm hatten sich im Abschlusstraining Stefan Kerschbaumer, der sich als einziger eine 1.39er Zeit gönnte, Dominik Vincon und Jan Bühn in Stellung gebracht, die allerdings schon mit 1.40er-Zeiten. Viel zu tun gab es bei Luca Grünwald und Arnaud Friedrich, beide waren im Training neben der Strecke gelandet. Der Vorsprung von Reiterberger hatte sich bei 1,352 Sekunden eingependelt.
Im Rennen mussten die IDM-Piloten 16 Runden unter die Räder nehmen. Mit wenigen Minuten Verzögerung und bei angenehmen 20 Grad Lufttemperatur und tiefstehender Sonne ging es für die 25 Fahrer auf die Reise. Markus Reiterberger lieferte einen Blitzstart ab, ebenso wie sein Teamkollege Jan Bühn. Ein paar Meter verloren hatte zu Beginn lediglich Kerschbaumer, der als Dritter die erste Runde hinter dem BMW-Duo beendete. Gestürzt waren in der ersten Runde Philipp Gengelbach und Arnaud Friedrich. Auch der Niederländer Koen Zeelen fehlte. Die Yamaha hatte den Geist aufgegeben.
Nach zwei Runden hatte Reiterberger bereits einen Vorsprung von 3,108 Sekunden herausgefahren. Umso knapper ging es bei den Verfolgern zur Sache, angeführt von Bühn bis hin zu Marc Neumann auf Platz 15. Ab der dritten Runde sortierte sich das Feld. Bühn lag vorne und hatte Kerschbaumer, Dominik Vincon, Jan Halbich, Pepijn Bijsterbosch und Florian Alt im Schlepptau. Abwärts ging es für Luca Grünwald und seine Suzuki, er rutschte aus der Verfolgergruppe raus und tauchte erst auf Rang 17 wieder auf. Im Dreierpack mit den Suzuki-Kollegen Vittorio Iannuzzo, Neueinsteiger Janusch Prokop und Dominic Schmitter.
Reiterberger drehte gepflegt seine 1.39er-Runden und setzte sich Meter für Meter ab. Ähnlich schnell war Honda-Pilot Halbich unterwegs, allerdings bereits sieben Sekunden hinter dem IDM-Leader. Der Halbzeit-Stand: Reiterberger in Front (+ 7,916 sec.) vor Bühn, der mit Kerschbaumer, Vincon und Halbich zu tun hatte. Drei Sekunden Rückstand im Kampf um die restlichen beiden Podestplätze hatte da bereits Florian Alt. Pepijn Bijsterbosch stürzte und musste zum Check ins Medical Center.
Grünwald hatte sich an allen Suzuki-Kollegen vorbeigedrängelt und war wieder in den Punkterägen unterwegs. Alt patzte mit einer 1.47er-Zeit und ab gings auf Platz 9 und die Arbeit begann von vorne. An der Spitze tat sich derweil nichts. Reiterberger war entschwunden und Bühn, Kerschbaumer, Vincon und Halbich drehten mit kollektiven 1.40er-Zeiten ihre Runden. Reiterberger war immer noch im 1.39er-Modus unterwegs, Runde für Runde für Runde. Alt hatte sich drei Runden vor Schluss an Lucy Glöckner vorbeigedrückt, eine Runde später war sein Teamkollegen Bastien Mackels fällig.
Mit einem Vorsprung von 12,256 Sekunden bog Reiterberger in die letzte Runde ein. Kurz vorher hatte sich Kerschbaumer an Bühn vorbei auf Platz 2 gedrängelt, ein Konter gelang Bühn auf den letzten Meter nicht mehr. Mackels tauchte erst auf Platz 14 auf, der Belgier hatte kurzen Bodenkontakt, konnte das Rennen aber wieder aufnehmen.
Der Sieg ging an Markus Reiterberger vor Stefan Kerschbaumer und Jan Bühn. Damit war Reiterberger einem vorzeitigen Titelgewinn ein gehöriges Stück näher gerückt. Weiter geht es am Sonntag um 16 Uhr.