IDM-Aus für Heide: Kreuzband und Meniskus hinüber
Sarah Heide
Für Sarah Heide kam es nach dem IDM-Wochenende in Assen ganz dicke. Bei der abendlichen Fahrt mit dem Rad rutsche die IDM-Superbike-Pilotin im Tunnel im Bergab-Stück von der Pedale und stürzte so unglücklich, dass sie ins Medical Center gebracht werden musste. Die erste Diagnose lautete: Kniescheibe herausgesprungen und Startverbot. Da am Samstagmittag keine Besserung eintrat, entschloss man sich am Sonntagmorgen direkt auf den 800 km langen Weg in die Orthopädisch Spezialklink nach Markgröningen in der Nähe von Stuttgart zu machen.
Der Befund nach der ärztlichen Untersuchung war ernüchternd und schockierend: Kreuzband- und Meniskus gerissen. Das bedeutet das Aus für Sarah Heide und ihre Saison 2017. Die seelischen Schmerzen wiegen wohl stärker als die körperlichen. Eine Genesungszeit von mindestens 12 Wochen ist angesagt. Um das Risiko von Spätfolgen zu verringern, wird Heide schon am kommenden Donnerstag operiert, um schon nächste Woche bei Ortema mit den Regenartion zu beginnen.
Für Sarah Heide und das Superbike Projekt ein herber Rückschlag. «Ich war erstmal am Boden zerstört, zumal ich mich jetzt so gefreut habe, da die nächsten vier IDM-Veranstaltungen auf Strecken stattfinden, die mir Spaß machen und mir liegen», erklärt Heide. «Da hatten wir uns die Möglichkeit auf eine Platzierung unter den ersten 20 ausgemalt. Es wäre für meine und die weitere Entwicklung im Team sehr wichtig gewesen, aber es ist nun mal so wie es ist. Ich kann es leider nicht rückgängig machen, obwohl ich es gerne würde. Es tut mir sehr leid für meine Sponsoren und Fans, und ich möchte mich für die Unterstützung bedanken, ich werde alles Mögliche tun, um schnellstmöglich wieder fit zu werden, bis zu den Wintertests Ende Dezember will ich wieder auf dem Moped sitzen. In der Hoffung, dass meine Sponsoren nächstes Jahr wieder mit im Boot sind, kann die neue Saison 2018 beginnen.»
«Das ist verrückt», meint Stefan Laux, «wenn man die Umstände betrachtet. Aber nicht zu ändern. Die Ärzte hätten Sarah bis Oschersleben eventuell ohne Operation soweit hinbekommen, aber wenn dann auch nur eingeschränkt. Das erneute Verletzungsrisiko wäre aber zu groß gewesen, und die Gesundheit geht vor. Es war schon angedacht, zum IDM-Lauf in der Lausitz jemand anderes draufzusetzen, doch dadurch, dass wir am Donnerstag einen OP-Termin bekommen haben, fahre ich Sarah mit dem Wohnmobil runter, da es im Auto gar nicht geht, das Knie abzuwinkeln. Wichtig ist, dass sie erst einmal wieder auf die Füße kommt. Um die technische Entwicklung vom Motorrad aufrecht zu erhalten, werden wir in Oschersleben und Hockenheim mit einem Ersatzfahrer/in antreten. Wer das sein wird ist noch nicht klar.»