Stefan Kerschbaumer (Yamaha) – IDM-Kilometerfresser
Ankunftszeit 5.20 Uhr war am vergangenen Sonntag auf dem Navi von Stefan Kerschbaumer zu lesen. Da hatte der für das Team MPB Racing mit seiner Yamaha R1 gerade die Plätze 7 und 9 im niederländischen Assen bei der IDM Superbike eingefahren. «Das könnte knapp werden», sagte der Österreicher beim Blick auf die Uhr. Schlapp 1.200 Kilometer und reichlich Fahrzeit lagen da noch vor ihm.
Denn Kerschbaumer gondelte nicht von Assen gemütlich Richtung Lausitzring, wo die IDM im Rahmen der Superbike-Weltmeisterschaft an diesem Wochenende gleich die nächsten beiden Rennen hat. Er setzte sich in seinen fahrbaren Untersatz und machte sich auf den Heimweg.
«Am Montag muss ich um 6 Uhr anfangen zu arbeiten», lautete seine klare Ansage. «Und Donnerstag in der früh will ich wieder in der Lausitz sein. Es gibt nach dem Assen-Sturz einiges am Motorrad zu tun.» Kerschbaumer war wie ein halbes Dutzend seiner Kollegen über eine Ölspur abgeschmiert, die Pepijn Bijsterboschs Yamaha nach einem Motorplatzer gelegt hatte.
«Und das mit der Fahrerei bin ich als Österreicher, der IDM fährt, ja gewohnt», winkt er ab. «Der Terminkalender ist halt dieses Jahr nicht so geschickt, da geht es sich mit den Urlaubstagen einfach nicht aus. Mit Blick auf die Rennen in in zwei Wochen in Oschersleben müsste ich ja fast vier Wochen frei nehmen. Das geht nicht.»
Am Mittwochabend, nach einem normalen Arbeitstag, setzte sich Kerschbaumer zusammen mit Papa Johann wieder ins Auto. «Ein Klacks», rechnete er vor. «Bis zum Lausitzring sind es nur 800 Kilometer. Aber gemütlich am Donnerstag anreisen geht nicht. Nach dem Ausrutscher von Assen, gibt’s noch viel am Motorrad zu tun.» Wie immer teilten die beiden Kerschbaumers die Fahrerei gerecht untereinander auf. Pünktlich Donnerstagfrüh standen sie dann auf der Matte und machten sich über die angeschrammte Yamaha her.