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Bike-Promotion: «DMSB muss sich Gedanken machen»

Von Esther Babel
Wo kann man 2018 fahren?

Wo kann man 2018 fahren?

Ideen zur Weiterführung der IDM gibt es auch bei der Firma Bike Promotion reichlich. Vom Breitensport bis zur WM muss der Weg gehen. Doch erst bedarf es einer klaren Zunftsausrichtung des Verbandes.

Die Firma Bike-Promotion mit den Geschäftsführern Thomas Thieme und Michael Dangriess ist seit Jahrzehnten als Trainings- und Motorrad-Event-Veranstalter europaweit erfolgreich unterwegs. Als der Industrieverband Motorrad im Herbst letzten Jahres einen Ausrichter für die IDM, die er als Promoter übernommen hatte, gesucht hat, war auch Bike Promotion einer der Kandidaten. Der Zuschlag ging im März dann an das Action Team.

«Seit Dezember 2016 hatten wir zum Thema Ausrichtung IDM keinen Kontakt mehr zur Arbeitsgruppe Motorsport im IVM», erklärt Thieme. «Die Gerüchte, die zum letzten IDM Lauf in Oschersleben aufgekommen sind, nämlich die, dass wir ein Angebot für die IDM 2018 abgegeben hätten, sind falsch. Bei der Zeitnahme für dieses Jahr hatten wir normal ein Angebot abgegeben und den Zuschlag bekommen.»

«Es gäbe genügend Ideen und Konzepte, den Motorrad-Straßenrennsport in Deutschland neu aufzustellen», erklärt Thieme. «Ich sage bewusst, den Motorrad-Straßenrennsport. Leider wird immer nur an die IDM gedacht. Das ist schon der erste große Fehler. Wenn nicht über ein tragfähiges Gesamtkonzept vom
lizenzfreien Straßenrennsport über C, B, A/I Lizenz Events nachgedacht wird, werden Konzepte zur Rettung der IDM immer wieder scheitern. Warum fahren Nachwuchstalente aus Pocketbike, Minibike, Junior Cup, NEC,... nicht in der IDM?»

«Unter einem Dach muss der Erstkontakt mit der Rennstrecke bis hin zur Weitergabe und Unterstützung von Spitzensportlern aus der IDM in die WM, egal ob WSBK, MotoGP oder Langstrecke, gefördert und unterstützt werden», beschreibt Thieme seine Ideen. «Dazu gibt es theoretisch in Deutschland eine Institution mit ihren
Trägerverbänden, die von der FIM und FIM Europe dazu autorisiert ist.»

Im Jahr 2017 hatten sich fünf Hersteller und Importeure zusammengetan und Geld und Arbeit in die IDM investiert. Nach nur sechs Monaten kam am 18. September allerdings schon wieder der Ausstieg, in Ermangelung eine tragfähigen Konzepts. «Hochachtung habe ich vor den Vertretern der Industrie, die sich dieses Jahr der Aufgabe gestellt haben, die IDM zu retten», so Thieme. «Mit der richtigen Beratung der Arbeitsgruppe Motorrad hätten sicher einige Fehler vermieden werden können. Leider wurde von der AGM auch nur die IDM sowie die eigenen Cups betrachtet und nicht die Struktur des deutschen Straßenrennsports. Ich kann nur hoffen, dass die Industrie jetzt nicht komplett aufgibt. Es wäre eine Schande, wenn unter anderem der Yamaha-Cup als
ältester Markencup von der Bildfläche verschwinden würde.»

«Wir von Bike Promotion fühlen uns der IDM sehr verbunden», beschreibt Thieme die aktuelle Situation. «Sie begleitet uns seit unserer Gründung nun schon 20 Jahre. Insofern möchten wir natürlich nicht, dass die IDM so einfach ad acta gelegt wird. Im Moment ist es zuerst Sache des DMSB, sich über die Struktur und die Förderung des Rennsports überhaupt und ganz konkret über die Neuvergabe der Prädikate Gedanken zu machen. Gleichzeitig braucht es ein tragfähiges Konzept für die Serie und die Veranstaltungen, welches das sportliche Niveau möglichst erhält und die Kosten reduziert. Wir sind wie immer bereit uns einzubringen. Wie das geschehen kann werden die nächsten Wochen zeigen.»

«Das, was dieses Jahr in der IDM gezeigt worden ist, war nicht schlecht», so sein abschließender Kommentar. «Dass jemand das mit deutlich weniger Budget besser machen kann, wage ich stark zu bezweifeln. Es muss geschafft werden, dass es Nachwuchs gibt, dass der Nachwuchs dann in Deutschland bleibt und dass es wieder attraktiver wird für nichtdeutsche Fahrer in der IDM zu fahren.»

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