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Schleizer Dreieck: Zehn Jahre Rechtsstreit zu Ende?

Von Esther Babel
Viel los in Schleiz

Viel los in Schleiz

Die IDM soll auch 2018 wieder Gast in Schleiz sein. Das Rennen in Thüringen zählt zu den Zuschauermagneten der nationalen Serie. Doch der Streit um Lärm und Zahl der Veranstaltungen schwelt noch immer.

Seit dem Jahr 2007 schwelt rund um das in Thüringen gelegene Schleizer Dreieck nun schon der Rechtstreit um den Lärmpegel und die Anzahl der Veranstaltungen. Inzwischen sind juristische Grundkenntnisse empfehlenswert, um noch ansatzweise den Stand der Dinge zu verstehen.

Eine Gruppe Anwohner fühlte sich durch die Veranstaltungen an der nicht permanenten Rennstrecke, die über eine Bundesstrasse führend jedes Mal wieder neu aufgebaut werden muss, zunehmend belästigt. Da in Deutschland im Gegensatz zu den USA keine Sammelklagen erlaubt sind, übernahm ein Anwohner, dessen Haus direkt in der Startkurve liegt, den Job des Klägers.

Am 30.08.2012 wurde vor Gericht zu Gunsten des Klägers entschieden, eine Berufung wurde nicht zugelassen. Das bedeutete, dass nach der damals aktuellen Ausführungen durch das Bundesimmissions-Schutzgesetz nicht mehr gefahren werden durfte. Allerdings stand damals die Feier zu «90 Jahre Schleizer Dreieck» ins Haus und der Kläger und die Betreibergesellschaft, an der unter anderem auch die Stadt Schleiz beteiligt ist, einigten sich auf einen Kompromiss, so dass eine bestimmte Anzahl von Veranstaltungen durchgezogen werden konnte.

Ende 2014 hatte der Senat des Oberverwaltungsgerichts Gera dann doch eine Revision, also eine erneute Überprüfung des Urteils, zugelassen. Seit dem herrschte Stillstand. In den Jahren 2015 und 2016 fanden die Veranstaltungen immer mit einem stark gekürzten Zeitplan und einer bedrohlichen Rechtsunsicherheit statt. Aber sie fanden statt.

Ende 2016 gab es erneut ein Treffen zwischen den Beteiligten. Dem Kläger, der ihn unterstützenden Bürgerinitiative und den Schleizer Motorsport-Clubs MSC und AMC. Man einigte sich für 2017 auf einen Acht-Punkte-Plan, der jährlich maximal zwölf Renn- und Trainingstage an höchstens vier Wochenenden mit Sperrung der gesamten Rennstrecke gestattet. Die Mittagspausen und die Zeiten auf der Rennstrecke waren darin genau festgelegt. Auch das nächtliche Halligalli rund um die Strecke wurde in überschaubare Bahnen gelenkt.

Im vergangenen Jahr übernahm dann Michael Dangrieß, der gemeinsam mit Thomas Thieme die Firma Bike-Promotion betreibt, das Ruder in der Betreibergesellschaft des Schleizer Dreiecks. Die Veranstaltungen gingen 2017 über die Bühne, Rechtssicherheit für die Zukunft gab es keine, wodurch man sich auch mit Investitionen für die Zukunft stark zurückhielt.

Jetzt, nach mehr als zehn Jahren Streit, sollen erneut Pläne auf dem Tisch liegen. Berichtete Ende letzten Jahres die Ostthüringische Zeitung OTZ in einer ihrer Ausgaben. «Das letzte Wort dazu steht noch aus, grundsätzlich sind aber beide Seiten einig darin, dass der beste Weg zur Lösung der Probleme in einer offenen und respektvollen Kommunikation zwischen den Parteien liegt. Hier gilt der Dank der Gesellschafter allen Beteiligten für die konstruktive Debatte», teilte der Geschäftsführer der Betreibergesellschaft gegenüber der OTZ mit.

Neben den üblichen Veranstaltungen, zu denen auch 2018 voraussichtlich wieder die IDM zählen wird, stehen noch allerlei andere Events und Fahr- und Sicherheitstrainigns auf dem Wunschzettel. Noch im Januar soll es einen genauen Kalender geben.

Die OTZ berichtet weiter: Zum Rückblick auf 2017 und der Vorschau auf 2018 gehören auch die Maßnahmen der Erhaltung und weiteren Modernisierung des Dreiecks. Hier nahm im letzten Jahr die Reparatur und Erneuerung der Tribünenplätze an der Rücklaufstrecke und auf dem Buchhübel großen Raum ein.

«Die Betreibergesellschaft dankt besonders den Mitgliedern des MSC Schleizer Dreieck für ihr großes Engagement im Zuge einer Spendenaktion für diese längst überfälligen Reparaturen, ihren persönlichen Einsatz für das Dreieck und natürlich den vielen Spendern selbst. 2018 sollen diese Arbeiten weitergehen und auf die Tribünen an der Kohlbachstraße ausgedehnt werden», so Dangrieß laut OTZ. Weitere Maßnahmen betrafen hauptsächlich die Umsetzung von Auflagen der Motorsportföderation DMSB zur weiteren Verbesserung der Sicherheit der Fahrer auf dem Dreieck, die Verbesserung der Arbeitsbedingungen der ehrenamtlichen Helfer bei den Veranstaltungen und zahlreiche Veränderungen in der Außendarstellung des Dreiecks und im Marketing. Auch in diesen Bereichen sollen die Anstrengungen in diesem Jahr fortgesetzt werden.

Wie die Rechtssicherheit auf dem Dreieck hergestellt werden soll, ist nicht zu lesen. Dangrieß soll laut OTZ bis Mitte des Jahres ein Konzept vorlegen. Thema: «Ausbau der Strecke für die nächsten zehn Jahre und die Ausrichtung.»

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