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IDM Sachsenring – Ein Blick zurück, ganz ohne Corona

Von Esther Babel
An diesem Wochenende wollten die Piloten der IDM Superbike auf der deutschen MotoGP-Strecke in ihre Saison starten. Doch ein fieser Virus machte allen einen Strich durch die Rechnung. Kein Wiedersehen nach sieben Jahren.
IDM 2013 – der letzte Auftritt

«Max Neukirchner fällt mit Motorschaden aus. Den Sieg holt sich Martin Bauer, knapp vor Markus Reiterberger. Michi Ranseder sammelt die Punkte für Platz 3.» So begann die SPEEDWEEK.com-Berichterstattung im Jahr 2013, als die IDM zuletzt auf dem Sachsenring unterwegs war.

Der erste Startversuch endete damals schon nach nicht ganz einer Runde. Suzuki-Pilot Joshua Day war im Kies gelandet, nach einem Defekt am Ölkühler. Allerdings ließen ihn die Streckenposten trotz lauter Zurufe der anwesenden Fotografen wieder auf die Strecke zurückkehren. Day realisierte das ganze Ausmaß seines Motorschadens erst später. Zu spät. Denn da war er schon um die halbe Strecke rum und die Piste entsprechend eingesaut.

Den zweiten Startversuch gewann Markus Reiterberger. Hinter ihm reihten sich Michael Ranseder, Martin Bauer, Max Neukirchner, Freddy Foray und Matej Smrz ein. Zu Beginn der letzten Runde trennten die drei Führenden jeweils 0,4 Sekunden. Bis auf wenige Zentimeter robbte sich Reiterberger noch an Bauer heran, doch für einen Angriff auf Bauer reichte es nicht ganz. Der Österreicher sah 0,168 Sekunden vor Reiterberger das Ziel. Michi Ranseder sah die Zielflagge als Dritter.

Max Neukirchner holte in Lauf 2 den Sieg vor Martin Bauer und widmet diesen dem verletzten Ducati-Kollegen Dario Giuseppetti. Neukirchner stand im zweiten Rennen wieder mit reparierter Ducati in der Startaufstellung. Sein Motorrad hatte im ersten Rennen zwar mächtig gequalmt, hatte aber keinen gröberen Schaden genommen, obwohl die Dichtung vom Ölkühler versagt hatte.

Nach Bauer, der mit seiner 1.24,869 einen neuen Rundenrekord aufstellte, drängelte sich auch Max Neukirchner an Reiterberger vorbei und setzte zur Verfolgung von Bauer an. Dabei legte der Sachse nach und unterbot Bauers Rekord mit einer Zeit von 1.24,694. Das pikante an der Sache. Neukirchner war an der damals noch ausgeschrieben Klasse Superstock 1000 unterwegs.

IDM 2012 – Ducati-Sieg

Erwan Nigon holte sich den Sieg im ersten Lauf der IDM Superbike auf dem Sachsenring ein Jahr zuvor. Jörg Teuchert wurde Zweiter, vor Michael Ranseder und Karl Muggeridge. Nigon war damals im Team von Werner Daemen unterwegs und mit Material von Reifenhersteller Michelin unterwegs, die nach dem Titelgewinn auch gleich wieder aus der Serie ausstiegen.

Dario Giuseppetti feiert im zweiten Lauf auf dem Sachsenring seinen ersten Saisonsieg mit der Ducati Panigale. Michael Ranseder wird Zweiter vor Jörg Teuchert. Das war identisch zum Zieleinlauf ein Jahr zuvor auf dem Sachsenring.

IDM 2011 – Die Weltmeister-Saison

Edel ging es in der Saison 2011 der IDM Superbike zu. Denn an der Spitze duellierten sich mit Jörg Teuchert (Yamaha) und Karl Muggeridge (Honda) gleich zwei ehemalige Supersport-WM-Champions. Und bunt gemischt ging es zu, denn auch die Hersteller Ducati und KTM waren noch am Start. Wieder war man am Sachsenring zu Gast.

Lauf 1: Dario Giuseppetti gewinnt vor Martin Bauer, Matej Smrz, Damian Cudlin, Karl Muggeridge, Jörg Teuchert, Michi Ranseder, Ghisbert van Ginhoven, Sascha Hommel und Filip Altendorfer.
Lauf 2: Dario Giuseppetti feiert auf dem Sachsenring einen Doppelsieg. Karl Muggeridge übernimmt mit dem zweiten Platz die Tabellenführung. Damian Cudlin wird Dritter. Bauer, Smrz und Kevin Wahr, der als Teamkollege von Muggeridge den Sprung die Superbike-Klasse gewagt hatte, stürzten.

Ende nach 2013

Geht man in den Geschichtsbüchern noch weiter zurück, tauchen in den Jahren 2010 und 2009 noch Namen wie Roman Stamm, Werner Daemen, Arne Tode und Andi Meklau auf. Doch das Argument, dass die nationale Serie doch auch bitte schön auch auf der eigenen Grand-Prix-Strecke fahren soll, zog da schon nicht mehr. Schon 2013 war der Sachsenring-Ausflug nur eine Zwei-Tages-Veranstaltung. Mehr Lärmtage waren einfach nicht übrig.

«Es ist zu teuer, die Veranstaltung schon am Freitag beginnen zu lassen», stellt Dr. Lutz Oeser, Event Manager beim ADAC Sachsen, im SPEEDWEEK.com-Interview vom März 2013 fest. «Und es ist nicht alleine die Streckenmiete. Auch wenn wir laut Protokoll nur mit einer abgespeckten Zahl an Streckenposten unterwegs sein müssen, kommt da doch einiges zusammen. Und wenn die Teams schon frühzeitig anreisen, werden erst einmal die Auflieger gewaschen und die Mikrowelle angestöpselt. Dieser hohe Verbrauch an Strom und Wasser macht alles noch teurer.»

Dass der damaligen IDM-Promoter Motor Events mit den Chefs Josef Meier, Josef Hofmann und dem inzwischen leider verstorbenen Bert Poensgen gleichzeitig das Sagen auf dem konkurrierenden Lausitzring hatten, dürfte auch nicht gerade zur allgemeinen Entspannung beigetragen haben. Danach war erst einmal jahrelang Sendepause.

Auch im Jahr 2020 war keine eigene IDM-Veranstaltung auf dem Sachsenring geplant. Denn an der Sache mit den Lärmtagen hat sich seitdem nichts geändert. Immerhin hatte es der aktuelle Promoter in seinem dritten Jahr am Ruder der IDM geschafft, die IDM Superbike als Rahmenprogramm bei der alljährlichen und stets gutbesuchten Classic-Veranstaltung unterzubringen.

Draus geworden ist auch dieses Jahr nichts. Die Veranstaltung am Sachsenring, geplant für dieses Wochenende, wurde wegen der Corona-Pandemie und dem aktuellen Verbot von Großveranstaltungen gestrichen.

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Von Ivo Schützbach
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