Auch Thomas Franz ist von Fans im Osten begeistert
Thomas Franz hat seinen Auftritt genossen
Von der Bildfläche verschwunden ist Ex-Pro-Superbiker Thomas Franz keineswegs. Seit mittlerweile 26 Jahren arbeitet der gebürtige Schwarzwälder bei der Firma alpha Technik bzw. alpha Racing im bayrischen Stephanskirchen, wo er seit dem auch seinen Lebensmittelpunkt hat, und fungiert dort als Technischer Leiter der Motoren-Abteilung, weswegen seine Zeit zum Motorradfahren limitiert ist. Hinzu kommt seine Großfamilie, denn der heute 60-Jährige ist fünffacher Vater.
«Zwei bis drei Mal pro Jahr fahre ich noch bei Klassik-Veranstaltungen», verriet Thomas Franz im Gespräch mit SPEEDWEEK.com und fügte hinzu: «Wenn ich nicht langsam mal ein bisschen fitter werde, möchte ich irgendwann nicht mehr aufs Motorrad, weil ich das Problem habe, wenn ich drauf sitze, möchte ich auch ein bisschen am Kabel ziehen. Aber das kostet viel Energie.»
Dazu gibt es zwei Möglichkeiten: a) mehr trainieren, auch ohne Motorrad, und b) aufhören. «Jaaaa, aber die Zeit, weißt du», meinte er grinsend. «Ich habe schon noch Bock zum Fahren, daher muss ich vielleicht mal die Arbeit ein wenig zurückstecken, damit ich mehr Zeit für mich habe. Hier habe ich es wieder gemerkt, dass ich doch irgendwann an meine Grenzen komme. Meine Honda RC30 hat 165 Kilogramm, wie es im Reglement stand. Da muss man das Teil ganz schön hin und her hieven und ist am Arbeiten.»
Und wie war sein Eindruck vom Zschorlauer Dreieckrennen an sich? «Ich fand es echt nett, so wie ich es auch im Osten erwartet und schon zum Beispiel am Sachsenring erlebt hatte. Es war ein sehr interessiertes Publikum. Die Strecke ist halt kurz, aber man kann sie fahren. Es ist immer wieder schön, wenn Fans mit Fotos von früheren Tagen vorbeikommen. Das freut einen natürlich. Hier gibt es echt die besten Motorsport-Fans in Deutschland.»
Da alpha Racing, und somit auch er, stark mit BMW verbandelt ist (als offizieller Partner von BMW Motorrad beliefert alpha Racing alle nationalen Teams weltweit mit Superbike- und Superstock-Kundensport-Motorrädern für alle möglichen Serien) nimmt er natürlich auch die aktuellen Erfolge von BMW und Toprak Razgatlioglu in der Superbike-WM wohlwollend zur Kenntnis: «Toprak ist der entscheidende Faktor, der die Kohlen aus dem Feuer holt. Dass er gut ist, wusste man ja, aber dass er so gut ist, hätte ich nicht gedacht.»
«Natürlich interessiert mich auch, was die BMW in der WM machen, schließlich war ich von 2008 bis 2012 als Technischer Leiter und Motoren-Verantwortlicher für die Werksmotorräder zuständig. Heute hat BMW eine eigene Sportabteilung in Berlin. Letztendlich bin ich noch mehr stolz auf die Erfolge von BMW in den nationalen Meisterschaften, wie die amerikanische, italienische, deutsche, asiatische oder die BSB bis hin zur Langstrecken-WM, denn die Motorräder gehen alle durch meine Finger und die meiner Leute», erklärte Thomas Franz.