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Toni Mang legt Hand an bei Jan Schmidts BMW

Von Esther Babel
Lucas Schmidt schraubte früher beim fünfmaligen Weltmeister, heute betreut er an der Rennstrecke seinen Sohn Jan im ProSuperstock-Cup. In der Werkstatt von alpha Racing kam es jetzt zum Wiedersehen.

Jan Schmidt hat sich über die IDM Superstock 600 und die IDM Supersport 600 in der IDM eingearbeitet. Doch jetzt möchte er sich mit noch mehr Kubik auf die Rennstrecke wagen und hat sich dafür beim ProSuperstock-Cup angemeldet. Mit der BMW S1000RR hat er sich bereits mit der Unterstützung von alpha Technik/alpha Racing vertraut gemacht. «Ein riesen Dankeschön an das ganze Team dort», erklärt Schmidt nach seinem Besuch bei den Bayern, «dass wir mit eurer Hilfe meine neue BMW S1000RR bei euch umbauen und einfahren durften. Es hat uns sehr viel Spaß gemacht in so einer perfekten Werkstatt, mit so einem kompetenten Team, arbeiten zu dürfen.»

Damit in der anstehenden Saison 2021 auch gar nichts mehr schiefgehen konnte, schaute auch der fünfmalige Weltmeister Toni Mang in der Rosenheimer Werkstatt vorbei. «Toni Mang hat mein Motorrad mit seiner heiligen rechten Gashand auch schon gesegnet», meinte Schmidt im Anschluss und konnte trotz Weltmeister-Flash noch ein Interview geben.

SPEEDWEEK.com. Du bist mit Unterstützung beim Motorrad in den ProSuperstock-Cup umgestiegen. Wie kann ich mir diese Unterstützung vorstellen?

Jan Schmidt: «Es gab eine Sportförderung von BMW für die S1000RR und ein dazugehöriges Budget für ein Teilekontingent. Die Bedingung ist nur, dass das Motorrad im Rahmen der IDM bewegt wird. Somit habe ich das Motorrad deutlich günstiger erhalten von BMW über das Motorradcenter Altendiez (MCA). Da nochmal ein riesen Dankeschön an BMW Motorrad Deutschland, MCA und Sascha Schoder für die Vermittlung.»

Aufgebaut hast du die BMW in der Werkstatt von alpha Technik/ alpha Racing. Wieso da?

«Für mich und meinen Vater, Lucas Schmidt, ist die BMW ja komplett neu und da hat mein Vater seine alten freundschaftlichen Kontakte spielen lassen und Sepp Hofmann von alpha Technik kontaktiert. Bei alpha Racing haben wir perfekte Unterstützung bekommen beim Umbau und gleichzeitig waren alle Teile vor Ort, die man benötigt. Nirgendwo kann man seine BMW S1000RR besser aufbauen als direkt bei alpha Racing. Wir haben in zwei Tagen extrem viel gelernt über das Motorrad, was ich die nächsten Tage auch noch verinnerlichen muss. Auch hier nochmal ein riesen Dankeschön an alpha Racing, die uns sehr herzlich betreut haben.»

Wann kannst du mit dem neuen Motorrad das erste Mal auf die Strecke?

«Ich hoffe sehr, dass ich nochmal vor dem ersten Rennen testen gehen kann. Ich kann es mir zurzeit wegen der Quarantäneregeln nur leisten, in Deutschland zu testen und hier ändern sich ja auch schon fast täglich die Regeln. Planungsmäßig macht die aktuelle Situation gerade echt kein Spaß.»

Und warum fährst du keine IDM Supersport 600 mehr?

«In der IDM Supersport 600 muss alles passen, um bei den Top-7 mitfahren zu können. Die sind alle auf WM-Niveau und würden einige Bezahlfahrer in der Supersport-WM hinter sich lassen. Dadurch, dass mein Vater nicht jünger wird und mein jahrelanger Mechaniker Dennis Eweler aufgehört hat, wird es an einem Wochenende zu viel für uns in der IDM Supersport 600. Es würde nur Sinn machen, wenn wir das Budget hätten, uns noch einen Mechaniker und einen Data-Ingenieur leisten zu können, aber das haben wir nicht. Ich habe öfter mal mit Teams gesprochen, aber es war auch immer einfach finanziell nicht machbar für uns, vor allem nicht, wenn man dann am Ende der Saison ohne eigenes Motorrad dasteht und sich vielleicht noch rumärgern muss, wer jetzt die Sturzschäden bezahlt. Würde man einfach das Superstock 600 Reglement verwenden, hätte keiner die Probleme und es wäre für alle finanzierbar. Die Startfelder wären voll.»

Was rechnest du dir beim ProSuperstock-Cup aus?

«Im ProSuperstock-Cup erwarte ich es mir wie im Yamaha R6 Cup. Weniger Stress und mehr Spaß im Vordergrund. Alle haben ungefähr das gleiche Material und es geht mehr um das fahrerische Können. Außerdem treffe ich wieder auf einige ehemalige Yamaha R6 Cup Freunde, also ist der Spaß schon vorprogrammiert.»

Als du bei alpha Technik/ alpha Racing in der Werkstatt warst, war da auch Toni Mang unterwegs. Wie kam es zu der Begegnung?

«Toni hat seine neue Kawasaki ZX-10R abgeholt und ich glaube, das hat Sepp Hofmann so eingefädelt, dass man sich trifft. Da kommen viele alte schöne Erinnerungen bei meinem Vater hoch, davon erzählt er immer sehr gerne. Über das Jahr 1987, wie sie zusammen Tonis fünften Titel gewonnen haben.»

Was steht bei dir als nächstes an?

«Ich werde auf jeden Fall versuchen, mich so gut wie möglich auf die Saison vorzubereiten, denn das Starterfeld ist sehr voll im Pro Superstock Cup und es sind auch einige sehr schnelle Fahrer dabei. Ich bleibe aber ganz entspannt und sehe es als Lernjahr auf der 1000er und gucke einfach mal, wo ich stehe nach den ersten Rennen. Ansonsten haben wir viel Arbeit in der Firma Hassia Verpackungsmaschinen GmbH, wo ich arbeite und da bin ich öfters auch mal auf Montage unterwegs im Ausland. Da bin ich auch dankbar, dass soweit möglich auf meine Rennerei immer Rücksicht genommen wird.»

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