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IDM-Sprit-Deal: Bei den Fahrern nachgefragt - Teil 1

Von Esther Babel
Wo geht die IDM-Reise hin?

Wo geht die IDM-Reise hin?

Ab sofort werden die Piloten der IDM Superbike nicht nur mit Einheitsreifen, sondern auch mit Einheitsbenzin ausrücken. Ähnlich sehen die Pläne für das kommende Jahr in den anderen Solo-Klassen aus.

Der IDM-Promoter verkündete Anfang des Jahres per Pressemitteilung die Einigung mit einem neuen Partner: ETS Racing Fuels, ein Kraftstoffentwicklungspartner für den Motorsport und eine Marke der HCS Group, steigt in dieser Saison als neuer technischer Partner in die IDM ein. Für die Superbike 1000 ist die Verwendung des Premium-Rennbenzins Pflicht. Für alle weiteren IDM-Soloklassen wird die Verwendung empfohlen.

Ottmar Bange ist im Auftrag der Firma Motorex unterwegs und unterstützt unter anderem das Kawasaki-Team von Rainer Schnock oder die Honda-Mannschaft um Jens Holzhauer. «Wir haben davon natürlich erfahren, betrifft uns aber nicht wirklich», lautet Banges Kommentar. «Wir sind in diesem Jahr wieder offiziell IDM-Poolpartner und werden entsprechend präsentiert. ETS hat keine Schmierstoffe im Programm, wir keinen Sprit. Somit sind wir erst mal entspannt. Ich weiß von Teams, die nicht glücklich darüber sind. Das wird sich aber legen, denke ich.»

Neu aufgestellt haben sich Björn Stuppi und Luca Grünwald, die beim Einstieg des Teams Kiefer in die IDM Superbike einen Platz ergattert haben. «Auf der einen Seite haben sich die Verantwortlichen angeblich immer bemüht die Kosten unten zu halten, auf der anderen Seite müssen wir nun Rennsprit kaufen der, so denke ich, in der Superbike nicht so viel bringen würde wie z.B. in der Supersport», erläutert BMW-Pilot Stuppi seine Meinung. «Hier werden unnötig die Kosten in die Höhe getrieben bzw. die Teams und Fahrer für blöd verkauft. Man erhöht jetzt nicht die Nenngebühr, sondern man holt sich einen Partner an Bord, wodurch man wieder Geld reinholt. Seit längerem wird der Vorschlag gebracht, einen Klassenpartner ähnlich wie es die BSB macht zu bringen. Schau dir mal den Pro Superstock Cup an. Bei dem werden es von Jahr zu Jahr immer mehr Starter. Und warum!? Weil die Kosten im Rahmen bleiben. Die Geschichte mit dem Rennbenzin ist ehrlich unter aller Sau. Hier sprechen wir nochmal von über 3.000,- Euro Mehrkosten. Es gibt Teams, die z.B. Tankstellen als Sponsoren haben. Die fallen somit auch raus. Wenn man so etwas macht, hätte man es identisch aufziehen müssen, wie man es mit Suter gemacht hat. Derjenige, der eine Suter-Kupplung möchte, kann diese zu einem günstigeren Kurs erwerben, allerdings kein Zwang. Die IDM hat die letzten Jahre wirklich gute Schritte gemacht und mit Sicherheit ist es durch den Weggang von Suzuki nicht besser geworden. Aber die Wege, die die IDM seit 2020 einschlägt, gehen in die falsche Richtung. Der NTC hatte am Ende mehr Fahrzeit als die SBK bekommen. Bei der SBK sind Trainingszeiten oder ganze Trainings gestrichen worden. Die Nenngebühren sind allerdings gleichgeblieben. So sehe ich persönlich das Ganze.»

Auch Luca Grünwald, der als Meister der IDM Supersport mit der Kiefer-BMW in die Superbike-Klasse aufsteigt, hat sich seine Gedanken gemacht. «Meiner Meinung nach», schildert er, «ist das für die Sportler und die Teams in vielen, ja ich glaube sogar in den meisten Fällen, kein Vorteil. Sondern in den meisten Fällen sogar ein Nachteil. Denn mögliche Deals, die man mit anderen Herstellern hat, sind jetzt hinfällig. Oder wenn man vielleicht die Möglichkeit gehabt hat, dass man billiger an seinen Sprit kommt, ist jetzt auch hinfällig. Grundsätzlich finde ich die Idee eines einheitlichen Sprits in Ordnung, um die Möglichkeiten auf dem gleichen Niveau zu halten. Das ist dann z.B. in einer Moto2-WM möglich, weil da sowieso mit dem gleichen Motor gefahren wird. In der IDM Superbike macht es meiner Meinung nach keinen Sinn, weil der Sprit vielleicht eine kleine Leistungssteigerung bringt, also der Rennsprit im Vergleich zu einem hochwertigen Tankstellen-Benzin. Doch die Bikes haben eh soviel Leistung, dass man mit dem Rennbenzin eh keinen großen Vorteil mehr hat. Ausserdem ist keinem Fahrer geholfen und auch keinem Team. Sondern hauptsächlich ist dies ein Deal zwischen der IDM und dem Hersteller. Schön, dass es einen Partner gibt für die IDM, aber dann sollten die Teams und die Fahrer auch was davon haben. Im Moment hat keiner was davon. Deswegen bin ich absolut der Meinung, dass das nicht kommen sollte. Es bringt keinen Vorteil und ich finde es schade, dass es so ist, weil es die Sache nur noch teurer macht.»

Marc Moser wird mit einer MGM-Yamaha wieder bei der IDM Superbike dabei sein. «Ich muss ehrlich sagen», so der Pilot aus Frankfurt, «dass ich da keine wirkliche Meinung zu habe. Ich denke, das Benzin ist gut und somit hat keiner Vorteile oder Nachteile. Was man natürlich sagen muss ist, dass 4 Euro happig sind und wenn das Benzin verpflichtend ist, wird das sicherlich auch ein Kostentreiber in vielen Teams. Andere Teams hatten Benzinsponsoren, die ab jetzt nicht mehr nutzbar sind. Daher eine relativ späte Mitteilung, die sicherlich in einigen Teams Probleme auslösen könnte.»

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