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Ex-Champion Teuchert als Teamchef in den Alpen

Von Esther Babel
Rastlos wie eh und je. Jörg Teuchert (re.) in den Alpen

Rastlos wie eh und je. Jörg Teuchert (re.) in den Alpen

Neben dem Motorradfahren, bis heute immer wieder, ist Jörg Teucherts zweite Leidenschaft das Fahrrad. Neben seinem Laden in Hersbruck jagte er jetzt auch ein eigenes Team die Pässe hoch.

Jörg Teuchert klagte noch vor Kurzem über ein schmerzendes Handgelenk bzw. Kahnbein, das er sich vor dem einen oder anderen Jahrzehnt bei einem unverschuldeten Autounfall verletzt hatte. Im Raum stand eine Operation für den Herbst, um dem weiteren Verschleiß beim 54-Jährigen Franken und Supersport-Weltmeister aus dem Jahr 2000, vorzubeugen. Bis dahin solle er sich und sein Handgelenk eben schonen.

Was so ein Ex-Weltmeister eben so unter Schonung versteht. «Sieben Tage mit meinem MTB bei der Bike Transalp teilgenommen», verkündete er letzte Woche. «In sieben Tagen 520 Kilometer und 17.000 Höhenmeter. Der Start war in Ehrwald unterhalb der Zugspitze bis nach Arco an den Gardasee. Während wir Rennfahrer, also die mit Motor, uns Gedanken über genug Sprit machen, ist das bei den Bikern, denen ohne Motor, die Getränke und wieviel Kohlehydrate mit den Gels aus der Tüte es braucht.»

Allerdings lässt Teuchert inzwischen auch fahren und quält sich nicht mehr ausschließlich persönlich mit dem Drahtesel über die Alpenpässe. «Glaub mir, die sind genauso verrückt», fasste er sein motorloses Abenteuer mit dem hauseigenen Team Giant zusammen. «Ich habe sieben Tage Teamchef, Schrauber, Radlputzer, Seelsorger, Fahrwerks- und Reifenmann gemacht. Plus Wohnmobil über die Alpenpässe gefahren. Emotional war das mit sechs Fahrern, die wir betreut haben, eine unglaubliche Reise. Die Mädels haben ihre Kategorie mit Abstand gewonnen. Meine Jungs waren mit Platz 4 bei den Masters (etwas älter….) auf Platz 4 in der Gesamtwertung. Meine jüngeren Fahrer (Elite) sind auf Platz 13 ins Ziel gekommen. Das war unglaublich. Ich habe viel gelernt, aber auch vieles was ich wusste, angewendet.»

Es kann gut sein, dass Teuchert an diesem Wochenende mit dem Rad durch das Schleizer Fahrerlager kurvt. Entweder das oder mit dem Motorrad an den Spreewaldring, bevor es nächste Woche zum kollektiven Mountain Bike fahren nach Bad Hersfeld geht.

Was man als positiv Bekloppter eben unter Schonung versteht. Es grüßt das Kahnbein.

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