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IDM News: Rücktritt, Neulinge, Auf- und Umsteiger

Von Esther Babel
Bis zum ersten Rennen der IDM 2025 müssen Fans und Fahrer noch bis Mai warten. Für manch einen Fahrer beginnt dann eine neuer Lebensabschnitt, für andere geht eine persönliche Ära zu Ende.

Ein Superbike-Pilot hat Schluss gemacht mit der IDM, neue Teams formieren sich und andere stellen sich neu auf für den Start in das neue Motorsportjahr.

Rücktritt ohne Reue

Mit seinem Superbike-Einstieg hatte sich Leon Franz einen Lebenstraum erfüllt. Jetzt verkündet er auf IDM.de das Ende seiner aktiven Laufbahn. Rund um das IDM-Saisonfinale 2024 hatte sich die Geburt von Kind Nummer 2 angekündigt. Zwei Wochen nach Franz‘ letztem IDM-Einsatz war die Familie aus Bremen dann zu viert. Für Leon Franz endete im badischen Motodrom ein Kapitel, an das er sich ewig erinnern wird und von dem er noch lange erzählen kann. Er ist zwei Jahre im Team MG RaceTec in Deutschlands höchster Motorradklasse gefahren. «Schon vor zehn Jahren, als ich mit dem Rennsport angefangen habe, wollte ich immer in der IDM fahren. Irgendwann bin ich im Pro Superstock Cup gelandet, aber auch an dem Punkt, wo ich mich gefragt habe, mache ich jetzt weiter oder nicht», berichtet BMW M 1000 RR-Pilot Franz. «Finanziell war der Aufstieg in die IDM Superbike nicht mehr der Riesenschritt. Dadurch, dass das Interesse der Sponsoren größer war, konnte ich das kompensieren. Für mich ist durch die Teilnahme ein Traum wahr geworden. Ich habe Fortschritte gemacht und mich auch persönlich entwickelt. Jeder, der mal den Schritt gewagt hat, ist mit seiner Aufgabe gewachsen.» Franz kann damit leben, in den zwei Jahren keinen einzigen Meisterschaftspunkt geholt zu haben. «Das war ein Wunsch, aber die Realität hat Grenzen. In den Top-Teams ist ein hochkarätiges Starterfeld vertreten, das aus der ganzen Welt kommt. Da sind echte Kaliber dabei. Wenn du mit meinen Möglichkeiten in die Top 20 fahren kannst, ist das super. Wenn Du einen Punkt bekommst, kannst du dich wie ein König fühlen. Obwohl ich keinen einzigen gewonnen habe, habe ich meine Zeit in der IDM Superbike aber nicht eine einzige Minute bereut.»

Gemischtes SSP-Paket

In der Saison 2025 dreht sich bei Teamchef Thomas Eder alles um die IDM Supersport und nichts bleibt beim Alten. Mit Kilian Holzer und Stepan Zuda sind zwei Yamaha R6-Neuzugänge an Bord. Eder selbst fährt laut IDM.de eine Ducati V2 Panigale. 2025 wird wieder ohne offizielle Yamaha-Unterstützung gefahren. Weder Holzer noch Zuda sind Unbekannten in der IDM. Der 18-jährige Zillertaler hatte seine IDM-Premiere im vergangenen Jahr auf dem Nürburgring, als er für Thomas Eder einsprang. Holzer ist hart im Nehmen. Obwohl er sich 2023 zwei Mal die Wirbelsäule brach, hat es ihn immer wieder zurück auf die Strecke getrieben. Zuda sorgte zu Beginn der vergangenen Saison für Schnappatmung in der IDM Supersport, damals als Ducati-Fahrer auf der V2 Panigale. Der Tscheche gewann das erste Rennen auf dem Sachsenring. Zuda war 2024 auf dem aufsteigenden Ast, doch zur Saisonmitte trennten sich die Wege mit dem AF-Racing Team. Jetzt ist er zurück.

Wechsel für NTC-Pilot

Der 15-jährige Sachse Richard Irmscher hat sich als IDM-Neuling in der Supersport-Klasse eingeschrieben. Auf Honda. Er war 4, als er das erste Mal auf einem Motorrad saß, wird auf IDM.de berichtet. Die vererbten Gene kommen von Vater Andreas und die bisherige Karriere ein sächsischer Klassiker: Rennfahrerschule auf dem Sachsenring mit fünf Jahren, drei Jahre in der Pocketbike-Klasse, Einstieg in den ADAC Mini Bike Cup und 2021 der erste Meistertitel. Zwei Jahre später gewinnt Gymnasiast Irmscher die Honda Talent Challenge. Im Northern Talent Cup (NTC) wird er 2024 Vizemeister. Mit nunmehr 15 Jahren hat der Marc Márquez-Bewunderer einen Koffer voller Erfahrungen. Bis er sich auf der Honda CBR 600 RR mit seinen neuen Supersport-Kollegen messen kann, muss sich der Gymnasiast aus Burgstädt gedulden. Den Saisonstart Anfang Mai muss er auslassen, denn zu diesem Termin ist Richard noch nicht die erforderlichen 16 Jahre alt, die in der IDM Supersport Voraussetzung für die Teilnahme sind. Und Schleiz wurde vorsorglich vom Zettel gestrichen. Zwar hätte der Rookie am 23. Mai das Mindestalter erreicht, «aber meinen Eltern ist es lieber, wenn ich das erste Mal auf einer permanenten Rennstrecke fahre und das wäre dann Mitte Juni in Most.»

Flottes Team

Am schnellsten war laut IDM.de nach der Eröffnung der Einschreibungen die die Aprilia-Crew ViVa by Peuker & Streeb aus dem baden-württembergischen Straubenhardt und das nur wenige Stunden, nachdem die Kooperation zwischen den Chefetagen von IDM und der Motorradmarke in der neuen Sportbike-Klasse gerade erst öffentlich gemacht wurde. Die Fahrer Kristoffer König und Sven Seidler sind Cup- beziehungsweise langstreckenerprobt und bestens mit der Aprilia RS660 vertraut. Zumindest Kristoffer König hat auch IDM-Erfahrung. Vor zwei Jahren war er glücklos in der IDM Supersport 300, springt jetzt aber in der höheren Klasse doch wieder ins Haifischbecken. Inzwischen auf 180 Zentimeter in die Höhe geschossen, hat sich der 16-Jährige aus Maximiliansau im vergangenen Jahr als Vizemeister in der German Twin Trophy durchgesetzt. Zwölf Jahre älter und ein alter Hase ist Sven Seidler. Er kennt als Ex-Teammechaniker seine Motorräder bis ins kleinste Detail. Größte Erfolge: Gewinner des Reinoldus Langstrecken-Cups, Vize in der Deutschen Langstreckenmeisterschaft.

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