Jörg Teuchert: «Eine Runde Oschersleben»
Jörg Teuchert lässt es noch immer krachen
Bis Ende letzten Jahres war Jörg Teuchert noch selber am Start zur IDM Superbike dabei. Dann erklärt er Ende der Saison 2012 nach über 20 erfolgreichen Jahren im Motorsport, inklusive einem Titel in der Supersport-Weltmeisterschaft, seinen Rücktritt. Er liefert seine ganz persönliche Bedienungsanleitung für die Motorsportarena Oschersleben:
SPEEDWEEK.com: Wie ist Dein Gesamt-Eindruck von Oschersleben?
Jörg Teuchert: Die Strecke wurde 1997 gebaut. Boxenanlage, Sicherheitszonen und die Infrastruktur sind sehr gut. Ausserdem gibt es kurze Wege vom Fahrerlager zu den interessanten Zuschauerplätzen.
Wo ist die beste Überholmöglichkeit?
Ganz klar - am Ende der Zielgeraden und am Ende der Gegengerade zum Shell S.
Welche Kurve geht gar nicht?
Hmmm. Schwierig. Die Schikane vor der Gegengerade ist etwas unrhythmisch. Aber eine echte Fehlkonstruktion an Kurven gibt es da eigentlich keine.
Gibt es typische Oschersleben-Anfängerfehler?
Die langen Kreisel (Kurve 1 und Hotelkurve) sind am Anfang relativ schwierig, da man das Ende der Kurven schwer einschätzen kann. Die Dreifach-Links ist anfänglich auch ein bisschen tricky, um den Einlenkpunkt sauber zu treffen. Man kann es da flott reinrollen lassen.
Was macht den Reiz der Strecke aus?
Flüssige Kurven, gute Überholmöglichkeiten, man kann verschiedene Linien fahren. Aber konditionell sehr anstrengend, speziell mit dem Superbike. Die Geraden sind da manchmal recht kurz.
Gibt es eine besondere Herausforderung?
Eigentlich nicht. Die Hasseröder Kurve ist meine Lieblingskurve. Die kann man verdammt spät bremsen, spitz rein, ein wenig V-förmig fahren, spitz raus und dabei früh beschleunigen. Immer wieder cool.
Wo kann man Zeit gut machen?
Die Kurve vor Start-Ziel erfordert eine gute Linie, damit man früh beschleunigen kann. Auch die Schikane zur Gegengerade muss man sauber treffen, den Schwung kann man gut gebrauchen.
Dein persönlicher Oschersleben-Tipp?
Linie, Linie, Linie. Es gibt in der Dreifach-Links ein paar Bodenwellen. Eingang Shell S gibt’s auch eine fiese Bodenwelle, wenn man da noch auf der Bremse ist, kommt man gerne mal in Sturzgefahr. Ansonsten gilt immer das gleiche: Have fun!
Jörg Teuchert greift nicht mehr selber ins IDM-Geschehen ein, ist den Zweirädern aber immer noch mit Leib und Seele verbunden. In seinem Fahrrad-Geschäft im fränkischen Hersbruck oder als Organisator von Renntrainings, wo er als Fahrlehrer agiert. Alle Infos gibt es hier: Jörg Teuchert.