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Jörg Teuchert: «Eine Runde Schleiz»

Von Esther Babel
Am kommenden Wochenende steht auf dem Schleizer Dreieck der fünfte IDM-Lauf der Saison 2013 auf dem Programm. Jörg Teuchert erklärt, wo es lang geht.

Bis Ende letzten Jahres war Jörg Teuchert noch selber am Start zur IDM Superbike dabei. Dann erklärte er Ende der Saison 2012 nach über 20 erfolgreichen Jahren im Motorsport, inklusive einem Titel in der Supersport-Weltmeisterschaft, seinen Rücktritt. Er liefert seine ganz persönliche Bedienungsanleitung für das Schleizer Dreieck:

SPEEDWEEK.com: Wie ist Dein Gesamt-Eindruck vom Schleizer Dreieck?

Jörg Teuchert: Schleiz ist ein typischer Strassenkurs. Der Asphalt ist aber in gutem Zustand. Vor einiger Zeit wurde ja die Strecke verkürzt. Ich kenne allerdings noch die lange Variante aus der Zeit, bevor ich in der Supersport-WM gefahren bin. Grosse landwirtschaftliche Flächen am Streckenrand sind sicherlich was Besonderes. Für mich war’s immer mein Heimrennen, da ich nur 130 Kilometer entfernt wohne. Wenn alles klappt, komme ich mit dem Rennrad am Samstag vorbei.

Wo ist die beste Überholmöglichkeit?

Na, da gibt’s genug. Die Linkskurve nach Ende Start/Ziel, beim Anbremsen zur Schikane vor Schleiz und natürlich die Schikane vor Start/Ziel. In der Schikane vor Schleiz habe ich auch einige Konkurrenten mit einer Attacke überraschen können. (Grins)

Welche Kurve geht gar nicht?

Die enge Linkskurve, die zur neuen Kurzanbindung führt. Extrem eng! Man muss einerseits hart beschleunigen, aber das Vorderrad verliert permanent den Bodenkontakt, da es über eine Kuppe geht. Mit dem Superbike sehr schwer zu fahren. Zum Posen mit einem netten Wheelie für die Fotografen immer nett. Ausserdem habe ich mir 2007 im ersten freien Training dort das Schlüsselbein gebrochen und konnte nicht fahren. In den ersten Trainings am Freitag ist es da immer etwas staubig am Streckenrand. Aufpassen!

Gibt es typische Schleiz-Anfängerfehler?

Die Strecke erfordert einen sehr flüssigen Fahrstil. Wer hier die Linie nicht hält, oder das Timing bei einigen Wechselkurven nicht packt, tut sich schwer. Dann kostet es wahnsinnig viel Kraft und man robbt quasi der Linie immer hinterher.

Was macht den Reiz der Strecke aus?

Der Kurs verläuft auf einer gesperrten Landstrasse. Hat also nix mit den sogenannten Retortenkursen zu tun, die leider wie Pilze aus dem Boden spriessen. Enge Schikanen, Kurven mit wechselnden Radien, schnelle Passagen wie die Anfahrt zur Schikane vor Schleiz und die Seng. Die ganze Atmosphäre ist einfach sehr speziell. Die Nähe zu den Fans ist einzigartig, weil es ja keine Boxen gibt. Und direkt neben einem Maisfeld Rennen fahren ist für den ein oder anderen Piloten bestimmt eher ungewohnt.

Gibt es eine besondere Herausforderung?

Davon gibt es genug. Die schnellen Passagen mit den Schräglagenwechseln, enge Schikanen, Seng! Alles super anstrengend.

Wo kann man Zeit gut machen?

Naja. Eigentlich geht es eher darum, keine Zeit zu verlieren. Kleiner Patzer in der Linie und die Rundenzeit ist futsch.

Dein persönlicher Schleiz-Tipp?

Linie………Linie………Linie! UND! Spaß haben.

Jörg Teuchert greift nicht mehr selber ins IDM-Geschehen ein, ist den Zweirädern aber immer noch mit Leib und Seele verbunden. In seinem Fahrrad-Geschäft im fränkischen Hersbruck oder als Organisator von Renntrainings, wo er als Fahrlehrer agiert. Alle Infos unter www.joergteuchert.com.

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