Livestream: Qualität und Zuschauerzahlen ausbaufähig
Auch neben der Rennstrecke gab es was zu sehen
Bewegte Bilder sind seit Jahren ein Dauerthema in der IDM. Die Hersteller wünschen sich eine besserer Vermarktung in Sachen TV und/oder Internet und der IDM-Promoter MotorEvents nimmt im Hinblick auf die eher mageren IDM-Finanzen Jahr für Jahr viel Geld in die Hand, um die Wünsche der Hersteller, Teams und Fahrer zu erfüllen.
Waren es im Vorjahr noch etwa 75.000 Euro für die IDM-Sendungen im TV, die auf einem nicht wirklich populären Bezahlsender auf einem wenig attraktiven Sendeplatz liefen, liessen die IDM-Macher in diesem Jahr richtig was springen. Um die 170.000 Euro wurde für den Live-Stream bezahlt, der bei sechs der acht IDM-Veranstaltungen lief. Dabei wurden an den IDM-Sonntagen jeweils acht Stunden von der Rennstrecke gesendet. Katja Poensgen als Moderatorin war in den Rennpausen stets auf der Suche nach Interview-Partnern. Für den Zuschauer war das Angebot kostenlos.
Was möglich wäre, sahen die Fans und Fahrer beim zweiten Lausitzring-Wochenende, bei dem die IDM gemeinsam mit der DTM-Abteilung unterwegs war und das Standard-Equipment der DTM zum Einsatz kam. Von den IDM-Rennen wurden Bilder geliefert, die man als äußerst professionell bezeichnen kann.
Kein Zuwachs bei den Youtube-Klicks
Doch die Technik stand eben bei den restlichen IDM-Rennen nicht zur Verfügung und vor allem bei der Anzahl der Kameras war nicht allzu viel geboten. Anschliessend werden die Rennen auf dem IDM youtube-channel kostenlos angeboten. Die meisten Zuschauer auf youtube ergattern immer noch die Piloten der IDM Superbike und Superstock. Wobei die Teilnehmer der Superstock-Wertung in der Regel unerwähnt bleiben. Mit viel Wohlwollen bei der Auswertung der Zahlen, pendeln sich die Klicks auf youtube in Sachen Superbike bei etwa 4.000 ein.
Die restlichen Klassen müssen auf youtube mit deutlich weniger Zuschauern auskommen. Regelmässiges Schlusslicht ist die Moto3-Klasse. Wie die Zahlen beim sonntäglichen Livestream aussehen, ist nicht bekannt. Eine Auswertung soll laut MotorEvetns noch folgen. Doch ob diese öffentlich gemacht wird, bleibt abzuwarten. Schon in der Vergangenheit wurden über die von Rebel Media produzierten und gesendeten Formate keine Zuschauerzahlen veröffentlicht.
Ein Vergleich mit den Bilder beim DTM-Rennen kann man nur über die Schiene der eingesetzten Gelder ziehen. «Die dürften an einem Wochenende doppelt und dreifach soviel ausgeben wie wir im ganzen Jahr», glaubt der IDM-Promoter. «Wir zeigen im Livestream einfach den chronologischen Ablauf. Es soll informell sein. Die Qualität ist sicher ausbaufähig.»
Laut MotorEvents gab es eine Ausschreibung für die Erstellung des Livestreams 2015 und Rebel Media hatte wie schon im Vorjahr den Zuschlag erhalten. Schon aus der Vergangenheit bekannte Mitbewerber lagen bei den Preisen laut MotorEvents etwa drei Mal so hoch. MotorEvents versichert auch, dass einige Hersteller und auch einige Teams den Livestream und die IDM-Nachberichte über ihre eigenen Internetkanäle verbreiten. Gesicherte Auskunft, wer genau mitmacht, gibt es nicht. «Wenn die Leute das suchen, dann ja doch über die IDM-Seite», glaubt der IDM-Promoter.
Eine endgültige Entscheidung über den Livestream 2016 ist noch nicht gefallen. «Wenn die Industrie das möchte und dieser Livestream eine Grundvoraussetzungen für die weitere Zusammenarbeit ist, werden wir das wieder anbieten», sichert MotorEvents zu.