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Freitag: Auf der letzten Rille am Sachsenring

Von Esther Babel
Erst auf den letzten Metern liefert Philipp Freitag das entscheidende Manöver, das ihm Platz 2 in der IDM Moto3 beschert. Feuerwerk zur Belohnung macht GP-Feeling perfekt.

Beim Rennen zur IDM und dem Moto3 Northern Europe Cup im Rahmen des Sachsenring-Grand-Prix konnte sich Philipp Freitag (Koch Rennsport) in einem spannenden Zweikampf vor einer beeindruckenden Zuschauerkulisse gegen Freudenberg-Pilot Matthias Meggle durchsetzen und Platz 2 in der IDM Moto3 Standard-Wertung erzielen. Es ist das bislang beste Saisonergebnis des Norddeutschen.

Das vierte Rennwochenende der IDM Moto3 Meisterschaft, das gleichzeitig als Moto3 Northern Europe Cup ausgeschrieben war, fand unter Ausnahmebedingungen statt, denn der volle Zeitplan des Motorrad-Grand-Prix – mit deutlich über 200.000 Besuchern die grösste Sportveranstaltung Deutschlands – ermöglichte keine freien Trainings vor den beiden Qualifyings und kein Warm-up vor dem Rennen.

Philipp Freitag (18, Buchholz/Nordheide) und sein Team F. Koch Rennsport & Hannes Allwardt mussten die Zeit daher besonders effektiv nutzen, denn abgesehen von einem kleinen Teilstück, das er aus seinen ADAC-Mini-Bike-Cup-Zeiten kannte, hatte Freitag noch keine Erfahrungen auf dem knapp 3,7 km langen Kurs sammeln können.

Mit Gesamtplatz 5 war er nach dem zweiten Qualifikationstraining dennoch der zweitschnellste Moto3 Standard-Pilot und startete aus der zweiten Reihe neben Matthias Meggle und direkt hinter Tabellenführer Tim Georgi (beide Freudenberg-Racing Team).

Das Rennen war der letzte Programmpunkt des durchweg sonnigen und trockenen Wochenendes, und trotz der einsetzenden Abreisewelle säumten noch etliche Tausend Zuschauer auf Tribünen und Stehplätzen die Strecke.

Beim Start konnte Freitag an Georgi vorbeiziehen und eine Runde lang die Führung in der Standard- Klasse behaupten. Georgi nahm aber rasch Tempo auf und überholte zunächst Meggle, der ebenfalls besser gestartet war, und kurz darauf auch Freitag, um sich dann einer Gruppe aus vier Piloten mit leistungsstärkeren Maschinen der offenen GP-Klasse anzuschliessen.

Freitag erläuterte später diese Vorentscheidung: «Ich wollte wie Tim den Anschluss an einen oder mehrere GP-Fahrer halten, doch ich machte ein paar kleine Fehler und verlor den Windschatten. Die Lücke wurde zu gross, so dass ich sie nicht mehr zufahren konnte.» Als es Meggle zudem noch gelang, die kleine Lücke auf Freitag zu schliessen, entbrannte zwischen den beiden, die weit vor dem Rest des Feldes lagen, ein Rad-an-Rad- Kampf um Platz 2 in der Standard-Wertung. Dieser konnte erst in der vorletzten Kurve entschieden werden.

«Matthias ist gut auf der Bremse, doch ich wusste, dass ich später bremsen kann», erklärt Freitag. «Ich wartete bis zur vorletzten Kurve und liess ihm in der letzten Kurve innen keinen Platz für einen Konter.» Zur Belohnung erwartete ihn anschliessend ein einmaliges Highlight in der Auslaufrunde, in der die Streckenposten ein Feuerwerk vorbereitet hatten, das der Buchholzer zünden durfte.

Team-Chef Frank Koch (44) zeigte sich zufrieden: «Philipp hat gut gekämpft und sich wieder ein Stück gesteigert.» In der Tabelle belegt Philipp Freitag (65 Punkte) weiterhin Rang 3 hinter Georgi (95 Punkte) und Meggle (72 Punkte). Das nächste Rennwochenende findet vom 31. Juli bis 2. August auf dem Schleizer Dreieck statt.

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