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Lucy Glöckner: Ohne sichere Mitgift liegt IDM auf Eis

Von Esther Babel
Lucy Glöckner mit Maskottchen Xavie Fores

Lucy Glöckner mit Maskottchen Xavie Fores

Als Instruktorin und bei der Langstrecken-WM ist Glöckner 2017 auf der Strecke unterwegs. Eine komplette IDM Saison wird es nicht geben. Trotz Podestchancen in der IDM Superbike.

Im letzten Jahr tauchte Lucy Glöckner nur wenige Male als Gast in der IDM Superstock 1000 auf, schaffte aber beim Besuch auf dem verregneten Lausitzring mit der BMW des Team MCA Racing den Sprung aufs Podest. Zu einer Fortsetzung der Zusammenarbeit zwischen Glöckner und Teamchef Stefan Schmidt, der inzwischen mit Leon Langstädtler handelseinig geworden ist, wird es in der IDM Superbike Saison 2017 nicht kommen.

«Aber es ist alles gut zwischen uns», betont Glöckner auf die Nachfrage. «Das Angebot hätte ähnlich ausgesehen wie im Vorjahr. Also den RL-Cup und das eine oder andere IDM-Rennen. Doch ich bin ehrlich, ich muss mich jetzt erst einmal ein bisschen um meine Zukunft kümmern.» Nach dem Yamaha R6-Dunlop-Cup war Glöckner mit dem Team Wilbers BMW 2012 in die IDM Superstock 1000 eingestiegen. 2015 trennte man sich schon vor Ende der eigentlichen Vertragslaufzeit. Glöckner hatte ein schwarzes Jahr erwischt. Stürze und Verletzungen hatten der BMW-Pilotin zugesetzt.

2016 dann die IDM Rückkehr inklusive Podiumsplatz. «Ich wäre auch 2017 die IDM nicht komplett gefahren», erklärt die 26-Jährige, die auch weiß, wie die Angebote bei anderen Teams aussehen. «Ich bin mit mir im Reinen, habe die IDM jetzt mal auf Eis gelegt und verdiene jetzt erst einmal bißchen was. Es ist mühsam, immer wieder von vorne anzufangen. Jedes Jahr aufs Neue Sponsoren auftreiben. Schulden will ich keine machen, aber wie soll man bis zu 50.000 Euro auftreiben? Ich bin eher Rennfahrer als Geldeintreiber.»

«Das Angebot von Stefan Schmidt war absolut in Ordnung», so Glöckner. «Aber ich fühle mich in so einer Situation nicht wohl. Mein Gefühl hat einfach Nein gesagt. Das mit Leon Langstädtler ist eine gute Geschichte. Aber wenn man, wie bei vielen anderen Angeboten auch, zum Beispiel seine Sturzteile selber zahlen muss, steht man ständig unter Druck. Wenn dann mal was ist, hat man das Gerenne, wo man auf die Schnelle 5000 Euro oder mehr auftreibt. Ich glaube, da kann jeder Fahrer mitsprechen. Das hat man im Hinterkopf.»

«Ich will bei der IDM kein Geld verdienen», stellt Glöckner klar. «Aber eine Mörder-Mitgift ist nicht drin. Leider.» Ganz weg von der Rennstrecke wird Glöckner aber nicht sein. Nach wie vor arbeitet sie als Instruktorin bei Hafeneger Renntrainings. Die Zusammenarbeit mit Kombi-Hersteller KKD wird immer mehr ausgebaut. Als Krönung geht’s dann mit Jan Bühn, Dominik Vincon und Stefan Kerschbaumer mit dem Team Völpker NRT48 zu den 24-Stunden von Le Mans.

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