Daemen (BMW): «IDM-SBK Regeln sind ein Mittelweg»
Werner Daemen (li.) ist vorbereitet auf die neue Saison
Werner Daemen schickt in seinem Team Van Zon-Remeha-BMW mit Jan Bühn, Danny de Boer und Lukas Trautmann gleich drei potentielle Podest-Kandidaten in die neu gestaltete IDM Superbike 2017. «Das neue Reglement ist okay», urteilt der Teamchef. «Ein wenig spät, aber das ist ja für alle gleich. Ansonsten ist der Zeitpunkt okay. Von Honda und Suzuki kommt ein neues Motorrad, die ja wohl eine Leistungssteigerung zu den jetzigen Modellen aufweisen. So ist jetzt keiner mehr benachteiligt. Aus Sicht von BMW könnten einige Dinge besser sein.»
«Die Bremspumpe ist jetzt frei gegeben», schildert der Belgier. «Das war für uns schon vorher kein Problem, da unsere Standard-Pumpe perfekt funktioniert. Das Schwingenlager muss jetzt ebenfalls Standard sein. Nach dem bisherigen Reglement konnten wir die Hülse der Schwinge tauschen. Das geht nicht mehr und ist für uns eher nachteilig.»
«Es ist auch okay», meint er weiter, «dass die Batterie jetzt Standard ist. Das geht für uns. Wir im Team waren auf zwei Motorräder pro Fahrer ausgerichtet. Bei einem schweren Sturz konnte man für das nächste Training auf das zweite Motorrad ausweichen. Jetzt muss man das Chassis erst von den Technikern abnehmen und verplomben lassen. Aber ich bin für diese neue Regel. Denn für Amateure im Sport ist das besser und auch kleinere Teams haben so bessere Chancen.»
Mit der Vorbereitung der Motorräder wird in der Werkstatt des Teams Van Zon-Remeha-BMW erst jetzt so richtig losgelegt. «Wir haben alle auf das Reglement gewartet», begründet Daemen den späten Start. «Denn ohne klare Regeln in Sachen Elektronik konnten wir ja vorher keine Motoren fertig machen. Durch die Presse hat man natürlich vorab viel gehört, aber wir haben gewartet, bis alles offiziell war. Die Elektronik, die wir im Vorjahr noch bei der IDM Superbike benutzt haben, können wir jetzt nicht mehr verwenden.»
«Mit dem neuen Reglement wurde ein Mittelweg gewählt, der sicherlich nicht alle glücklich macht», überlegt Daemen. «Für die reinen Tuner-Teams ist es nicht so toll. Aber wenn dadurch für die IDM viele Teilnehmer bei rausspringen, ist das für mich oay. Für die Techniker in der Szene ist es sicher kein Gewinn, aber es ist der Weg in die Zukunft. Ich hoffe jetzt, dass wir zwei Rennen am Wochenende haben. Alles andere wäre für Teams, Fahrer und Fans doch sehr schade.»