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MGM Yamaha: Floppt die IDM, braucht es einen Plan B

Von Ivo Schützbach
«Ich bin der Meinung, dass wir mit der IDM eine gute Plattform haben», sagt MGM-Yamaha-Teamchef Michael Galinski. In die Superstock-1000-EM abzuwandern, stellt finanziell ein Problem dar.

Auch in der zweiten Dezember-Woche gibt es noch keine belastbaren Fakten bezüglich der IDM 2018. Die Verhandlungen zwischen dem DMSB, der Arbeitsgruppe Motorrad im Industrieverband Motorrad und dem sportlichen Ausrichter laufen seit Monaten.

«Leider gibt es noch keine Neuigkeiten», teilte Matthias Schröter vom sportlichen Ausrichter SPEEDWEEK.com auf Anfrage mit. «Wir haben alle Streckenoptionen zusammengetragen; gerade kam noch der Lausitzring rein. Aktuell prüft unsere Geschäftsführung das neue IDM-Geschäftsmodell. Sobald eine Entscheidung gefallen ist, werden wir eine Pressemitteilung rausgeben.»

Ohne Entscheidung haben die IDM-Teams keine Planungssicherheit. MGM-Yamaha-Teamchef Michael Galinski bringt die Problematik auf den Punkt. «Egal was war, die Industrie musste immer die Zeche bezahlen», verdeutlicht der Ex-Rennfahrer. «Das kann so nicht sein. Die letzten 15 Jahre war es so, dass Importeure und Werke als Sponsor aufgetreten sind und eine festgelegte Summe bezahlt haben. Wenn es da wieder hinkommt und der DMSB sein Päckchen trägt, dann kann ich mir vorstellen, dass es weitergeht. In der IDM wird guter Sport geboten, aber es muss viel mehr gemacht werden. Ich glaube an die IDM, der nationale Nachwuchs braucht sie. Aber der Weg ist weit. Wenn wir wieder erst im März wissen was kommt, dann ist es zu spät.»

Der Mann aus Altenwalde weiter: «Wir sind der Meinung, auch wenn das einige anders sehen, dass wir mit der IDM eine gute Plattform haben. Oder haben können. Wenn es keine IDM gibt, oder wenn sie nicht so ist, wie wir uns das vorstellen, dann ist die Superstock-1000-EM eine sehr gute Plattform. Wir waren dort schon mal vertreten und immer gut dabei. Das ist guter Sport und macht Spaß.»

Und konkurrenzfähig war das Team beim Wildcard-Einsatz in Jerez Ende Oktober auch. Florian Alt beendete die Trainings am Freitag als 13., das Qualifying als Siebter und im Rennen lag er bereits auf Platz 5, als er unverschuldet stürzte.

«Für uns war Superstock 1000 in der Vergangenheit eine gute Plattform und ist das theoretisch auch in der Zukunft», so Galinski. «Aber da wir sehr eng mit Yamaha Motor Deutschland verbunden sind, und die sicher nicht in Europa fahren werden, ist das für uns eine Überlegung, aber dann müssen wir das mit Sponsoren machen. Und das ist nicht so einfach. Durch die Reisekosten ist das ein Riesentrumm. Wenn wir dann nicht mehr von Yamaha unterstützt werden, dann ist es nicht mehr einfach für uns. Das Reglement ist nicht groß anders als in der IDM. Das Einzige, was wir investieren müssten, wäre in Reisekosten. Sonst haben wir alles.»

Galinski hat auch ein Auge auf die Superbike-WM: «Wir schauen uns sehr genau an, was die WM macht und wo sie hingeht. Es wird immer mehr abgerüstet, vielleicht ist das irgendwann ein Spielfeld für uns. Im Moment ist sie für uns gar nichts, ich würde noch nicht mal eine Wildcard machen, weil wir so weit weg sind von allem. Die sind so spezialisiert, da haben wir nicht den Hauch einer Chance. Warum soll ich mir das antun, dort im letzten Drittel zu fahren und trotzdem viel Geld auszugeben? Vielleicht schaffen sie den Spagat, dass es für private Teams möglich ist, konkurrenzfähig in der Superbike-WM zu fahren. Dass es dann wirklich auf den Fahrer und das Team ankommt.»

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