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Janusch Prokop: Verzweifelte Suche nach Unterstützung

Von Esther Babel
Mitten in der Saison 2017 stieg Prokop in die IDM Superbike ein und schaffte es nach wenigen Rennen bereits in die Punkte. Die Suche nach Partnern und Sponsoren läuft auf Hochtouren. Doch leicht ist der Job nicht.

«Es ist immer derselbe Stress», meint IDM Superbike-Pilot Janusch Prokop wenige Tage vor Weihnachten. Damit meint der 20-Jährige allerdings nicht die Jagd nach den letzten Geschenken, sondern die alljährliche Suche nach möglichen Unterstützern und Geldgebern, die eine Motorradsport-Saison 2018 möglich machen. Denn ohne Moos nichts los, heißt auch das Motto des Neueinsteigers. Als letzte Konsequenz droht das Aus der noch jungen Laufbahn.

Doch zu bieten hat Prokop einiges. Im Vorjahr war er erstmals in der IDM Supersport 600 aufgetaucht und hatte mit der Kawasaki ZX6R vom Team um Rainer Schnock und Roman Raschle in seiner Premieren-Saison gleich zwei Podestplätze hingelegt. 2017 ging es erst mit Kawasaki weiter, im Team des Schweizers Emil Weber. Doch nach dem IDM-Lauf in Schleiz trennten sich die Weg von Prokop und der Supersport-Klasse.

Im Team von Evren Bischoff war der Platz auf der neuen Suzuki GSX R 1000 vakant und Prokop ergriff die Chance, in Absprache mit Weber. Und auch da machte der Mechatroniker eine gute Figur. Mit kurzem Anlauf ging es bereits beim IDM-Finale auf dem Hockenheimring in die Punkteränge.

«Die letzten zwei Jahre hat mich mein Vater finanziell stark unterstützt und das meiste kam aus der eigenen Tasche», beschreibt Prokop die Lage. «Aber damit ist erst mal Schluss, wir sind ja auch keine Millionäre. Wir haben das aber schon Mitte des Jahres besprochen. Deswegen habe ich mich auch bemüht, extra gute Leistungen zu bringen.»

«Doch im Moment hängt meine Zukunft noch in der Luft», zeigt sich Prokop besorgt. «Und irgendwie wird es immer schlimmer. Zum Glück habe ich einige feste Partner und Sponsoren, die zugesagt haben für 2018 und mit denen ich Vorverträge habe. Wenn es eine IDM gibt, sind die dabei.» Gerade mal ein Drittel des nötigen Budgets hat Prokop beisammen. Der größte Brocken, und damit fünfstellig, fehlt noch. Eine Plan B, falls es die IDM nicht geben sollte, hat Prokop nicht.

«Es gibt noch die italienische Meisterschaft», überlegt er, «aber da ist das Niveau nicht ganz so, wie ich mir das vorstelle. Natürlich gibt es auch die Britische Meisterschaft. Aber da sind die Kosten um ein Vielfaches höher. Und Alpe Adria? Da müssten dann schon alle aus der IDM hin, damit das Potential entsprechen ist. Aber das alles interessiert Sponsoren in Deutschland nicht. Sie interessieren sich wenn, dann für die IDM. Und ich bin mir einfach sicher, dass es war wird mit der Serie.»

Die Fortsetzung im Team Suzuki Alber Bischoff steht auf Prokops Wunschliste ganz oben, auch wenn er sich andere Angebot aus der IDM anhört. «Es geht was vorwärts», ist er sich sicher. «Und das Talent ist auch da. Klar war der plötzliche Umstieg auf ein Superbike riskant. Das ist schon komplett anders als eine 600er. Wäre ich bei den Superbikes immer Letzter geworden, würde sich der Aufstand hier jetzt nicht lohnen. Aber ich habe ja gezeigt, dass ich es kann. Leider bin ich ja erst seit zwei Jahren so richtig bei der IDM dabei, daher fehlen mir ein wenig die nötigen Kontakte.»

Ohne ein vernünftiges Budget wird bereits der Einstieg in eine neue Saison holprig, denn schon Testfahrten verschlingen den ersten großen Batzen. Doch Prokop bleibt zuverlässig und bringt vollen Einsatz. «Dass die IDM 2018 stattfindet, da bin ich sicher», wirft er in den Raum. «Für mich hat Vorrang, dass sich jemand auf meine ganzen Aktivitäten hin meldet und sagt, lass uns zusammen was aufbauen. Denn ich will nicht aufhören. Was soll ich denn sonst machen? Ich habe mein ganzes Leben für den Sport umgekrempelt.»

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