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Trauer: «Mister Superbike» Peter Rubatto (62) ist tot

Von Günther Wiesinger
Jahrelang prägte Peter Rubatto das Geschehen in der deutschen Superbike-Meisterschaft. Jetzt ist der Schwabe einem Krebsleiden erlegen.

In den 1980er und 1990er Jahren hat Peter Rubatto als «Mister Superbike» der deutschen Meisterschaft seinen Stempel aufgedrückt.

Jetzt ist der lebenslustige Schwabe mit italienischen Wurzeln am Sonntagmorgen nach schwerer Krankheit verstorben.

Im Laufe seiner Karriere hat Peter Rubatto unzählige Rennen gewonnen. So hat er als letzter Deutscher noch Punkte eingefahren, als auf der Insel Man ein TT-F1-Weltmeisterschaftslauf für 750-ccm-Maschinen stattfand.

Rubatto trat auf den gefährlichsten Strassenkursen an, von der Tourist Trophy bis zum Macau-GP,  er kam immer glimpflich davon. Aber als ihn 2017 ein Krebsleiden heimsuchte, nützte ihm der ganze Kampfgeist nichts, auch im Krankenhaus Ulm konnte die heimtückische Krankheit von den Ärzten nicht besiegt werden.

Auf dem Streckenkurs des alten Sachsenrings hat Peter Rubatto mit 189,22 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit vorbei an Wäldern und abenteuerlichen Streckenabschnitten den Rekord von Giacomo Agostini gebrochen und einen neuen Rundenrekord erzielt, der wohl ewig Bestand haben wird.

Auch auf ausländischen Rennstrecken hat sich Mister Superbike einen Namen gemacht. Er steht bis heute in der Bestenliste beim Macau Grand Prix weit oben.

Peter Rubatto, im Jahr 1955 geboren, bereicherte die Classic-Rennszene auch in den letzten Jahren immer wieder mit Auftritten auf seiner Hein-Gericke-Honda. Er traf sich bei diesen Events von Spa-Francorchamps bis zum Sachenring mit Superstars wie Kevin Schwantz und Freddie Spencer und war in seinem Element – wie in den besten Tagen.

Seinen Künstlernamen erhielt Peter Rubatto 1984, als er in der Deutschen Meisterschaft elf von zwölf Rennen gewann.

Der gelernte Kfz-Mechaniker gewann die Superbike-DM 1984, er punktete auch in der Superbike-WM sowie auf der Isle of Man, er trat in Macau und Daytona an.

1991 gelang ihm als einzigem Fahrer ein Sieg in der deutschen ProSuperbike-Meisterschaft gegen Udo Mark, dessen Teamchef er 1995 wurde. Mark gewann unter Teamchef Rubatto die Thunderbike-Trophy im Rahmen der Motorrad-WM.

Rubattos IDM-Auftritte standen auch im Zeichen des Bruderkampfes gegen Mario Rubatto, dessen Erfolge aber nie an jene des älteren Bruders heranreichten. Peter und Mario blieben Rivalen auf der Rennstrecke und gingen sich auch privat aus dem Weg.

Während Mario Rubatto nach dem Ende seiner Karriere im 125-ccm-GP-Team von Dirk Raudies als Suspension-Techniker agierte, blieb auch Peter dem Rennsport immer erhalten. Zuletzt fungierte er bis September 2012 als Manager des MZ-Werksteams in der Moto3- und Moto2-WM an der Seite von MZ-Eigentümer Martin Wimmer.

Tochter Jasmin war mit DTM-Meister Timo Scheider liiert und ist jetzt mit dem Hotelier Gerber im Tiroler Kühtai verheiratet. Peter Rubatto kümmerte sich bis zum Ausbruch seiner schweren Krankheit liebevoll um den sportlichen Enkel Loris (14), der seinen Vornamen Loris Capirossi verdankt.

Das Begräbnis von Peter Rubatto wird am 28. Februar stattfinden.

Unser Mitgefühl gilt seiner Familie und Freunden. Ruhe in Frieden, Peter.

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