Drei Podestplätze für BMW
Werner Daemen kämpft um den Sieg
Der Nürburgring war am vergangenen Wochenende das Ziel der BMW-Mannschaft mit seinen beiden Superbike-Piloten Werner Daemen/Belgien und Barry Veneman/Niederlande. Im Training eroberte Daemen die Bestzeit und glänzte bei den Rennen mit zwei zweiten Plätzen. Teamkollege Veneman landete im zweiten Rennen des Tages mit Rang 3 ebenfalls auf dem Podium.
Die Entscheidung über die beste Startposition fiel bereits am Samstagvormittag bei der ersten Trainingssitzung, als Werner Daemen in der letzten gezeiteten Runde eine Zeit von 1:26,248 hinlegte. Am Nachmittag bissen sich die Konkurrenten daran die Zähne aus, keiner konnte Daemen von Platz 1 verdrängen. «Es lief hier am Nürburgring einfach alles rund», freute sich Daemen. «In der letzten Trainingsrunde lief es fast perfekt, es wäre sogar noch ein kleines bisschen schneller gegangen.»
Barry Veneman sicherte sich mit der viertschnellsten Zeit ebenfalls einen Platz in der ersten Startreihe. Im ersten Training musste der Niederländer allerdings noch einen heftigen Sturz überstehen. Er selbst blieb unverletzt, für die BMW gab es allerdings keine Rettung mehr. «Mein Plan war», so Veneman, «das ganze Training mit einem Reifen durchzufahren. Ich war auch konstant gut. Ich liess noch eine kleine Änderung am Motorrad vornehmen und kam leicht auf die Zeit von 1:26,706. Dann wollte ich noch schneller fahren. Plötzlich rutschte mein Hinterrad weg und ich drehte das Gas zu. Da war es auch schon passiert.»
Im ersten Rennen war Daemen vom Start weg bei der Spitzengruppe dabei und heftete sich an das Hinterrad des Australiers Karl Muggeridge. Den Angriff auf die Spitzenposition hatte sich der BMW-Pilot für die letzten Rennrunden aufgespart. Doch der einsetzende Regen machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Das Rennen wurde vorzeitig abgebrochen. «Nach dem Start war Karl gleich mal 20 Meter weg», schildert Daemen sein Rennen. «Doch ich konnte ihm gut folgen. Mit war nicht klar, wie am Ende der Zustand unserer Reifen sein würde, wir waren auf identischem Material unterwegs. Ich wollte am Ende versuchen, an Karl vorbei zu gehen. Ein Angriff zu einem früheren Zeitpunkt hätte keinen Sinn gemacht. Doch dann kam der Abbruch.»
Barry Veneman kam als Zehnter aus der ersten Rennrunde zurück und musste sich mühsam nach vorne kämpfen. Nebenbei musste er sich auch noch nach hinten gegen die Angriffe von Gabor Rizmayer und Roman Stamm wehren. Vor allem gegen Rennende legte Veneman einen guten Endspurt hin und erreichte Rang 6.
Das zweite Rennen begann mit einem Massen-Sturz in der ersten Kurve, in den auch Veneman verwickelt war. Doch der Niederländer war für den Neustart wieder fit und konnte das Rennen aufnehmen. Diesmal gelang ihm ein guter Start und er reihte sich auf Platz 2 hinter Karl Muggeridge ein. Wenige Runden vor Schluss zog noch Teamkollege Daemen an ihm vorbei, als Dritter sah Veneman die Zielflagge. «Ja schon wieder Dritter», seufzte der Niederländer, der bereits zum dritten Mal in dieser Saison auf Rang 3 gelandet war. «Im ersten Rennen hatte ich mich für einen zu harten Reifen entschieden», schildert er. «Im zweiten Rennen konnte ich das Tempo gut halten. Als Werner vorbei kam, hätte ich noch einen Konter versuchen können. Doch nach dem Sturz im Training und bei der Massen-Karambolage wollte ich kein Risiko eingehen.»
Werner Daemen hatte seinen Start verpatzt. «Ich war zu früh dran», gab er zu. «Daher schob ich mein Motorrad wieder zurück hinter die weisse Linie. Genau da ging die Startampel aus. In der ersten Ecke war ich irgendwo bei Platz 20 unterwegs. Doch aussen herum konnte ich gleich einige Gegner überholen. Mein Speed hätte heute für den Sieg gereicht.»