Dominic Schmitter: Das Assen-Zielfoto war gegen ihn
«Die Rennstrecke von Assen liegt mir», hatte Dominic Schmitter schon im Vorfeld klar gestellt. «Dort kann man flüssig und mit sehr viel Speed fahren.» Die Erwartungen des Schweizers waren entsprechend hoch. Denn das Ziel ist nach wie vor im Visier des Suzuki-Piloten. Gesamtplatz 4 und damit bestes Nicht-BMW-Team soll es am Ende der Saison sein.
«Das technischen Level des BMW Teams von alpha Racing-Van Zon-BMW haben wir noch nicht erreicht», gibt er auch unumwunden zu. «Aber ich glaube, wir sind nahe dran. Wir haben einfach noch Probleme beim Beschleunigen. Die Suzuki neigt zu starken Wheelies und das macht langsam. Ich muss ständig irgendwie sanfter ans Gas oder versuchen, mit viel Körpereinsatz die Situation zu verbessern. Das geht aber auf Dauer nicht.»
Die Ausgangslage für die beiden Rennen am Sonntag war mit Startplatz 6 nicht die schlechteste. Allerdings war Schmitters Start ins erste Rennen eher mittelprächtig. «Aber in der ersten Kurve konnte ich gleich vier Fahrer ausbremsen», erzählt er. «Auf einmal lag ich auf Platz 3. Ich wusste, dass ich jeden Überholvorgang eines anderen Fahrers sofort kontern musste, um meinen Platz zu halten, denn auf der Geraden und beim Beschleunigen war ich ein gefundenes Fressen. Mit dieser Taktik konnte ich die Position bis zum Rennende halten»
In der drittletzten Runde erwischte es ihn dann doch. «Den Überholvorgang musste sich der Gegner aber hart erkämpfen und kürzte in der Schikane ab», verrät er. Julian Puffe wurde für das Verlassen der Rennstrecke aber mit einer Zwei-Sekunden-Strafe belegt und war damit seinen dritten Rang auch gleich wieder los. Schmitter wähnte sich auf Platz 3. «Die Zeitenliste zeigte einen Vorsprung von 0.02 Sekunden», so Schmitter. «Oder doch nicht? Auf der Anzeigetafel stand dann Fotofinish, d.h. die Rennleitung untersuchte den Zieleinlauf auf dem Foto auf der Ziellinie. Das Zielfoto aber war um haaresbreite (0.004s) gegen mich. Platz 4. Aber für mich war das auch okay. Ich konnte mich gegen den Zieleinlauf einfach nicht mehr wehren. Das war Pech.»
Bei den wärmeren Temperaturen beim zweiten Lauf am Sonntagnachmittag fühlte sich die Suzuki wohler und Schmitters Zeiten verbesserten sich weiter. «Auch in diesem Rennen konnte ich mich auf dem dritten Platz etablieren», berichtet er. «Wer also einen Podestplatz wollte, der musste an mir vorbei. Dieses Mal aber fuhren mir die BMW nicht mehr weg. Sie waren immer in Sichtweite. Erst in der vorletzten Runde konnte ich mich abermals nicht gegen einen BMW-Angriff von hinten wehren.»
Es blieb erneut bei Platz 4. Auch in der Gesamtwertung rangiert Schmitter nun auf Rang 4. Das gilt es nun beim Finale in Hockenheim zu verteidigen. «Das Rennwochenende in Assen hat gezeigt, wie schlagkräftig die Kombination Suzuki - Dominic Schmitter - HPC-Power mittlerweile ist», meint Teamchef Denis Hertrampf. «Trotz Defiziten beim Topspeed konnte Dominic zwei Mal den Platz 4 einfahren. Der vierte Rang in der Jahresgesamtwertung zeigt ebenfalls die Qualität, welche sich aus dieser Saison entwickelt hat. Es fehlt noch etwas, um ganz oben auf dem Podium zu stehen. Wir werden weiterhin an diesem Ziel arbeiten und ich bin mir sicher, dass wir unsere Fans bald belohnen können.»