Leon Langstädtler: IDM-SBK-Vertrag beim Team MPB
Langstädtler vom Suzuki Cup in die IDM Superbike
Anfang Januar hatte Leon Langstädtler via Facebook noch verkündet, dass er ein weiteres Jahr im Suzuki GSX-R 1000 Cup starten wolle. Im Vorjahr hatte der 20-Jährige dort den Vizetitel geholt. 2019 sollte es nun der Titel werden. Doch jetzt ist alles anders und Langstädtler hat sich mit MPB-Teamchef Marcel Bach für den Einstieg in die IDM Superbike entschieden. Langstädtler wird damit Teamkollege des Österreichers Stefan Kerschbaumer und von Manuel Schoewer und tritt die Nachfolge von Jan Mohr an, der im Team MPB in der Saison 2018 bester Rookie geworden war.
Vor zwei Jahren hatte Langstädtler schon einmal den Sprung in die IDM gewagt und war mit dem Team MCA von Stefan Schmidt angetreten. Nach zwei heftigen Stürzen, einem kaputten Knie und verletzter Schulter inklusive OP war die Saison gelaufen. «Mein Ziel war immer die IDM Superbike», erklärt er jetzt. «Aber 2017 war einfach noch zu früh für mich. Danach wollte ich letztes Jahr schon wieder einsteigen und habe mit dem Suzuki-Cup angefangen. Bestimmte Erwartungen hatte ich nicht, aber es lief super und ich wurde Vizemeister.»
Bezüglich eines IDM-Einstiegs hatte Langstädtler zwar das eine oder andere Gespräch geführt, aber nicht wirklich aktiv nach Möglichkeiten gesucht. Ein Sponsor brachte ihn jetzt mit Bach zusammen und in wenigen Tagen war der Deal zwischen Chef und Fahrer, die sich beide bereits aus den gemeinsamen Jahren im Yamaha Cup und der IDM 2017 kennen, per Handschlag besiegelt. «Schlaflose Nächte hatte ich wegen der Entscheidung nicht», so der IDM-Einsteiger. «Vielleicht ein bisschen weniger Schlaf. Aber ich hatte immer auf so eine Chance gehofft. Das Team ist super und ich bin auf einem top Fitness-Level. Ich bin startklar für die IDM.»
Bach hatte schon die ganze Zeit auf einen dritten Fahrer spekuliert und hat seine Mannschaft nun komplett. «Noch ein weiteres Jahr den Cup zu fahren, hätte ich rein psychologisch nicht so gut für Leon gefunden», erklärt Bach. «Er hat ja gezeigt, dass er es kann und alles andere als der Titel wäre dann eine Enttäuschung gewesen. Jetzt aufzusteigen macht absolut Sinn. Ich freu mich, denn ich bin ja auch an der Förderung von Nachwuchs interessiert.»
Bevor es mit dem gesamten Team zum Testen geht, hat Langstädtler noch einen Testtag vorab genehmigt bekommen, um sich mit der für ihn noch unbekannten Yamaha R1 anzufreunden. «Die Vorlage von Jan Mohr im Vorjahr als bester Neueinsteiger ist natürlich schon eine Hausnummer», ist sich auch Langstädtler bewusst. «Über Podestplätze rede ich auch nicht, aber ich entwickle mich schnell und möchte da anknüpfen, wo auch Mohr unterwegs war.»
Wenn Langstädtler nicht gerade Rennen fährt, arbeitet er in der Firma von Papa Martin, der ihn seit Jahren auch tapfer unterstützt, und bei der es sich einmal um Pulverbeschichtungen und ein anderes Mal um Industrieservice dreht. Auch Schwester Jessica ist mit dem Motorrad unterwegs. Neben ihrem Marketing- und Journalismus-Studium ist der Start im Twin-Cup geplant.