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IDM Most – Cleverer Nigon holt Superbike-Bestzeit

Von Esther Babel
Am Nachmittag hatte sich ein Regengebiet über Most festgesetzt und verdarb den IDM-Piloten alle Möglichkeiten, die Zeiten vom Vormittag noch zu verbessern. Erwan Nigon war am Morgen der Flotteste.

Gegen 16 Uhr am Samstag dürfte das Schlimmste, das funktionierende Regenradar im Internet vorausgesetzt, überstanden sein. Denn die IDM-Piloten hatten es in Most böse erwischt. Wer noch am Vormittag auf feuchter Strecke auf eine Wetterbesserung am Nachmittag gehofft hatte, wurde bitter enttäuscht. Denn da wurde es noch schlimmer und noch nasser.

Die Bestzeit am Vormittag hatte sich Erwan Nigon geschnappt. Der Franzose hatte zwar stets betont, sich 17 Jahre nach seinem letzten 250er-Rennen auf der Strecke von Most so an rein gar nichts mehr erinnern zu können, aber das Unterbewusstsein, oder das durch den noch neuen Weltmeistertitel in der Langstrecke aufgebrezelte Selbstbewusstein, zeigten dem Kawasaki-Piloten ganz gut, wo es lang ging. Und durch die zahlreichen Langstrecken-Einsätze auch an extreme Wetterbedingungen gewohnt, hatte Nigon am Morgen nicht lange gefackelt und sich die Pole-Zeit abgerungen.

Im Training am Nachmittag, erneut als „wet practice“ deklariert, waren es Leon Langstädtler, Kevin Sieder und Ricardo Brink die sich vor die Tür trauten und mit einem Verlust von 20 Sekunden pro Umlauf im Vergleich zum Vormittag ihre einsamen Runden drehten. Langstädtler steuerte nach drei Runden auch wieder die Box an. Auch Brink musste sich zwischendurch mal abtrocknen. Sieder dagegen zog auf der freien Strecke unbeirrt sein Bahnen.

An den Startplätzen tat sich nichts mehr.
Reihe 1: Nigon, Ilya Mikhalchik, Alex Polita.
Reihe 2: Stefan Kerschbaumer, Julian Puffe und Bobby Bos
Für Brink, der am vergangenen Wochenende noch freudig über seine Testerfolge in Most berichtet hatte, blieb nur der letzte Startplatz. Er hatte am Morgen keine gezeitete Runde hingebracht. Bei gerademal 18 Teilnehmer dürfte es aber mit der Qualifikation keine Probleme geben, wenn denn die Kommissare ein Auge zudrücken. Wenn man nämlich die Bestzeiten der ersten drei Piloten zusammenrechnet und auf die Durchschnittszeit 15 % draufrechnet, könnte es für Brink mit seiner Zeit von 1.59,687 knapp werden.

«Sollte ein Fahrer nur im Freien Training diese Kriterien erfüllt haben», steht im Reglement, «kann er auf Entscheidung des Rennleiters aus der letzten Reihe ins Rennen starten, wenn die max. zul. Starterzahl nicht erreicht ist. Auf Antrag an die Sportkommissare kann diese Qualifikations-Möglichkeit des Freien Trainings auch analog im Warm-up gewährt werden, wenn der Fahrer entsprechende Erfahrung von vorherigen Veranstaltungen nachweisen kann.»
Kann er. Brink stand beim Auftakt gleich auf dem Podest und war im Freien Training von Most Achter.

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