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BMW-Trio: Hausarrest statt IDM Sachsenring 2020

Von Esther Babel
Für das kommende Wochenende war auf der GP-Strecke der Auftakt der IDM Superbike geplant. Auch für Ilya Mikhalchik, Tim Eby und Vladimir Leonov. Doch die Corona-Pandemie zwingt die Piloten zum Stillhalten.

Ohne Corona-Alarm würden sich wohl genau jetzt die Piloten der IDM Superbike fertig machen für das erste freie Training am Sachsenring. Denn dort war im Rahmen der alljährlichen Classic-Veranstaltung auch der Saisonauftakt für die höchste IDM-Klasse geplant. Auch das EGS-alpha-Van Zon-BMW Team wäre in neuer Konstellation zum ersten Mal zum Einsatz gekommen.

Doch aufgrund der anhaltenden COVID-19 Pandemie war die Absage für das Sachsenring-Event die erste von einer ganzen Reihe. Trotzdem arbeiten die Organisatoren der IDM auf Hochtouren, um Ausweich-Termine und Rennstrecken zu finden, auf denen an mindestens drei Wochenenden noch Meisterschaftsläufe durchgeführt werden sollen. Denn soviel wären nötig, um einen neuen Meister zu krönen. Sollten keine Zuschauer vor Ort erlaubt sein, plant man, möglichst mit Livestream die Rennen zu übertragen.

Aber was machen eigentlich die Haupt-Akteure des EGS-alpha-Van Zon-BMW Teams im Moment? Der aktuelle Deutsche Meister Ilya Mikhalchik hatte für seinen ersten Einsatz auf der BMW S 1000 RR hart trainiert. Er hält sich zusammen mit seiner Familie in seiner Heimatstadt Kiew in der Ukraine auf. Die Situation dort ist ähnlich wie im Rest der Welt. Der BMW-Pilot hält sich an die Kontaktbeschränkungen, setzt sein Training aber weiter fort. Er geht es nur aktuell ein kleines bisschen stressfreier an als bisher.

«Ich bin die meiste Zeit zu Hause und trainiere nicht mehr jeden Tag, habe mein Training ein bisschen zurückgefahren. Ich versuche die neue freie Zeit mit meiner Familie zu verbringen. Normalerweise wäre ich ja im Moment gar nicht da und viel unterwegs. Ich bin sehr froh, dass in meiner Familie alle gesund sind und ich hoffe, das bleibt auch so», sagt der 23-Jährige.

Tim Eby, letztes Jahr für EGS Moto Racing im Einsatz, hat den Winter zur Vorbereitung auf seine zweite Saison in der Serie genutzt. Und wenn man ihm auf den Plattformen der sozialen Netzwerke folgt, dann sieht man, dass der 26-Jährige aus Blumberg sehr an seiner Fitness arbeitet. Im letzten Jahr sammelte er bei seinem ersten Einsatz in der SBK 1000 Klasse insgesamt neun Punkte. Natürlich hatte sich der Baden-Württemberger für 2020 höhere Ziele gesteckt und legt sich ganz schön ins Zeug, diese in diesem Jahr noch verwirklichen zu können.

«Meine Erwartungen sind nicht unrealistisch», erklärt der neue Mann im Team. «Ich hatte schon Tests mit dem neuen Bike und es hat mir richtig Spaß gemacht, aber ich denke jetzt auch nicht, dass ich Bäume ausreißen kann. Ich möchte mir realistische Ziele setzen und hoffe einfach, dass ich besser werde und ich weiter vorn dabei bin, als im letzten Jahr. Ich finde es sehr motivierend mit Ilya und Vladimir in einem Team zu sein und erhoffe mir, dass ich von den beiden Profis viel lernen werde. Wir werden sehen, wie und wann es weitergeht. Ich hoffe einfach, dass wir dieses Jahr noch einmal auf das Motorrad dürfen.»

Neu im Teilnehmerfeld ist der 33-jährige Russe Vladimir Leonov. Er ist kein unbekanntes Gesicht im Rennsport, durfte unter anderem in den Jahren 2009 und 2010 schon WM-Luft schnuppern, als er in der 250ccm und Moto2-Klasse fuhr. In den letzten Jahren war er ein fester Bestandteil der Supersport- und Superbike-Weltmeisterschaft und bringt als ältester Fahrer im Team auch eine gewisse Erfahrung mit. Doch auch er muss sich noch gedulden, bis er wieder auf einer Rennmaschine aufsitzen darf.

«Selbst hier in Russland steht alles still», so seine Beschreibung. «Es ist aktuell wirklich eine sehr merkwürdige Situation. Ich langweile mich zu Hause und musste mich nach meiner Rückkehr von den letzten Tests in Quarantäne begeben. Ich hatte ja genug Zeit und habe wieder mit dem Training begonnen, um mich auf die Saison vorzubereiten. Dafür nutze ich einen Workshop ganz in der Nähe, wo ich wohne. Dort kann ich ausgiebig trainieren. Ich hoffe, dass die Saison nun bald los geht und wir endlich wieder auf unsere Bikes können.»

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