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Werner Daemen (BMW): «Einfach ist die Lage nicht»

Von Esther Babel
Als Aushängeschild von Hersteller BMW muss das Team EGS-alpha-Van Zon mit den Neuerungen durch die Corona-Krise klarkommen. Dünne Personaldecke und Verköstigung ausser Haus sind die Herausforderungen.

«Wir sind sehr froh, dass wir endlich mit der IDM beginnen können» erklärte Werner Daemen, Teamchef des zweifachen IDM-Superbikemeisters Ilya Mihalchik, dem Russen Vladimir Leonov und dem Deutschen Tim Eby. «Die Saison ist nun ganz anders, als wir dachten, aber wenigstens haben wir eine Saison. Wir haben ein paar Nachteile im Team. Vor der Saison hatten wir Tests in Spanien geplant, die dann nicht stattfinden konnten. Unsere Fahrer kommen aus der Ukraine und aus Russland, auch da gab es Reisebeschränkungen und es hat lange gedauert, bis wir sie hier bei uns hatten. Wir haben also nicht viel testen können, andere Teams schon. Das ist unser Nachteil, aber ich habe trotzdem ein ganz gutes Gefühl für den Saisonauftakt in Assen.»

Eby fehlt nach einer Fingerverletzung in Assen. «Von Ilya und Vladimir erwarte ich», so Daemen, «dass sie an der Spitze mitkämpfen können. Wir sind das offizielle BMW-Werksteam und wir müssen um die Meisterschaft kämpfen. Aber am Ende weiß man nie, was passiert. Bei den wenigen Events auf dem Kalender kann dich ein kleiner Fehler schon die ganze Saison kosten. Wir werden sehen.»

Ein wenig gewöhnungsbedürftig ist für Daemen das durch die Corona-Pandemie bedingte Hygiene-Konzept. Jeder Fahrer durfte im Vorfeld vier Personen anmelden. Für Daemen ist das ein wenig knapp kalkuliert. «Was ist zum Beispiel mit unserem Truck-Fahrer», fragt er. «Er parkt den Auflieger im Fahrerlager und dann schicke ich ihn weg oder wie? Wir sind jetzt mit zwei Piloten zehn Personen. Für einen Hobby-Piloten ist das perfekt. Als ich früher Rennen gefahren bin, gab es mich und meinen Vater und fertig. Aber jetzt betreiben wir den Rennsport hier professionell. Und dann hergehen und bei kleineren Teams Tickets abkaufen ist ja auch nicht Sinn der Sache.»

Kritik an den Organisatoren oder dem Veranstalter will Daemen damit nicht üben. «Die haben ja das gleiche Problem», so Daemen. «In anderen Meisterschaften dürfen professionelle Teams zum Beispiel mehr und Amateur-Teams weniger Leute mitbringen. Aber ja, aus dem Stuhl raus ist sowas immer leicht gesagt, es ist für jeden nicht einfach.»

Baustelle Nummer 2 ist für Daemen das Verbot der Hospitalitys im Fahrerlager. Daemen betreibt bei der IDM nämlich eine der größeren ihrer Art im Rahmen und zahlreiche Teams haben sich bei ihm eingemietet. Auch dieser Geschäftszweig muss aktuell ruhen und Daemen hat sich mit seiner Mannschaft wie viele andere auch beim Abholdienst des zugelassenen Caterers angemeldet. «Für ein, zwei Rennen geht das», so Daemen. «Alle haben das Problem und wir müssen es akzeptieren.»

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