Marc Moser zockt sich zum IDM Superbike-Sieg
Ich dachte, jetzt klingelt gleich das Telefon und Galle ist dran», so beschreibt Axel Adickes seine Gedanken, als sein Schützling Marc Moser in der Startaufstellung die Entscheidung fällte, als einziger im gesamten Feld mit Slicks ins erste Rennen zu gehen. Doch der Anruf von Teamboss Michael Galinski, der mit Jonas Folger bei der Superbike-Weltmeisterschaft unterwegs war, blieb aus. Die Truppe konnte in Ruhe ihr Ding durchziehen und den Sieg kassieren.
Nachdem Moser die Freien Trainings dominiert hatte, musste er sich im zweiten Qualifying knapp mit dem zweiten Rang hinter Florian Alt geschlagen geben. Doch sein Reifen-Poker zahlte sich aus, denn nachdem er erst bis auf Platz 12 zurückgefallen war, arbeitete er sich schnell an die Spitze vor und konnte schließlich den ersten Lauf der Saison 2021 mit 44.747 Sekunden Vorsprung für sich entscheiden und feierte damit seinen ersten Superbike-Sieg. Auch er ließ seine Mitmenschen am Mikro von IDM-Kommentator Eddie Mielke an seinen Gedanken teilhaben. «Ach Scheiß drauf», hatte er in der Startaufstellung zu sich selber gesagt und den Wechsel auf Slicks entschieden.
«Freitag und Samstag waren klasse», erklärt Moser. «Ich bin von Anfang an super zurechtgekommen. Unsere wenigen Tests waren großartig und wir konnten mit der Elektronik gute Fortschritte machen. Das hat man direkt an den Zeiten gesehen. Ich war sogar etwas überrascht, dass ich so leicht reinfinde. Im ersten Rennen waren die Verhältnisse besser als im zweiten, daher war die Entscheidung für mich relativ klar, dass ich mit Slicks rausgehe. Glücklicherweise war ich der einzige, obwohl es am Anfang schon extrem rutschig war. Ich bin froh, dass ich nicht gestürzt bin und habe mich auch nicht abkochen lassen. Ich konnte relativ souverän gewinnen. Ich hatte nur etwas Bammel, dass es noch einmal anfängt zu regnen. Deshalb habe ich auch so gepusht, damit ich einen Vorsprung habe, sollte es noch einmal losgehen. Das hätte ich zwar nicht gebraucht, aber es war sehr geil und ich freue mich extrem, dass ich endlich mal wieder gewinnen konnte. Das letzte Mal war glaube in Schleiz 2015. Das Team hat einen super Job gemacht. Sie haben mir das Motorrad super hingestellt und alles hat von Anfang an bestens funktioniert.»
Im zweiten Lauf zog die Konkurrenz nach und alle Piloten waren trotz nassem Asphalt auf Slicks unterwegs. Moser fiel abermals zurück und begann sich wieder nach vorn zu kämpfen. Doch dieses Mal bremste er auf einem noch nassen Fleck und landete im Aus. «Am Anfang bin ich vor allem auf Sicherheit gefahren», beschreibt Moser sein zweites Rennen, «und dann hat es langsam angefangen abzutrocknen. Es war an gewissen Stellen aber noch wirklich nass. Ich habe gesehen, dass die Spitze langsam wegfährt und ich war schneller als die Fahrer vor mir, aber noch etwas im Sicherheitsmodus und dachte okay, jetzt muss es losgehen. Leider bin ich ein bisschen zu schnell in die Kurve rein und habe dadurch etwas zu hohen Speed gehabt und die Motorbremse hat dafür gesorgt, dass mich mein Hinterrad im Nassen überholt und ich hatte einen Highsider in die Kurve hinein – ein Sturz, den ich zuvor noch nie hatte. Das erste Rennen war überragend, das zweite dann leider nicht so gut. In Most machen wir es besser.»