Dominic Schmitter verteilt herzhafte Komplimente
Dominic Schmitter
Als es am Sonntagabend in der Motorsport Arena Oschersleben ans Zusammenpacken ging, räumte Dominic Schmitter vom Team Hess mit breiter Brust und noch breiterem Grinsen sein fahrbares Zuhause ein. «Wir sind Zweiter in der Meisterschaft», schmetterte einem der gutgelaunte Schweizer entgegen. Der Vorjahres-Dritte der IDM Superbike hatte gemeinsam mit Teamchef Konrad Hess für das Jahr 2021 den Kampf um die Podestplätze ausgerufen.
«Nach dem Qualifying war ich sehr optimistisch, dass uns das gelingen könnte, denn mit dem fünften Platz war meine Ausgangslage sehr gut und ich wusste, ich kann noch einen drauflegen», beschreibt er den Trainingstag von Oschersleben. «Aber am Rennsonntag war dann richtiges Aprilwetter und damit zählte die Teamstrategie mit der Wahl der richtigen Bereifung und des Setup.»
Im ersten Rennen entschied sich Schmitter bei noch regennasser Strecke für eine gewagte Reifen-Kombination. Vorne Regen, hinten Slick. «Damit gingen wir ein Risiko ein», war sich der Yamaha-Pilot durchaus bewusst, «weil es während der Warm-up-Runde noch mehrheitlich nass war. Ich musste die ersten paar Runden etwas vorsichtig angehen und dann abwarten, bis ich den Slick nutzen konnte. Nach zwei bis drei Runden war uns allen klar, dass wir die richtige Strategie hatten.»
Mit Platz 2 konnte Schmitter gleich das gesteckte Ziel erreichen. Einzig Yamaha-Kollege Marc Moser hatte voll auf Slick vertraut und war damit für alle unerreichbar. Schmitters Kommentar ins Mikro von IDM-Kommentator Eddie Mielke war deutlich. «Marc hatte echt Eier», so die deftige Ansage, «ich wünschte mir, ich hätte die. Leck du mi am A…, vorne ein Slick bei dem Regen. Respekt an Marc.»
So ganz klar waren die Bedingungen auch im zweiten Rennen nicht, doch dieses Mal wählten alle die Slick-Variante. «Die ersten paar Runden waren von der Sicherheit her etwas grenzwertig», meint Schmitter nach Platz 5, «aber dann konnte man das gut managen. Irgendwann habe ich mich entschieden, das Bike einfach nach Hause zu bringen und die Punkte mitzunehmen. Wir gehen als Team mit Platz 2 im Gesamtklassement in das nächste Rennen in Most. Ich glaube, wir können zufrieden mit unserer Performance sein und das Team hat hervorragend gearbeitet. So macht es Spass.».