Max Neukirchner über Max Schmidts IDM-SBK-Einstand
Hertrampf MO Yamaha ist neu aufgestellt
Beim IDM-Saisonauftakt in Oschersleben dürfte der Adrenalin-Pegel in der Box des Teams Hertrampf MO Yamaha vor allem im ersten Rennen noch ein wenig höher gewesen sein, als im Rest des Fahrerlagers. Denis Hertrampf hatte sich klare Wetterverhältnisse gewünscht. «Denn bei einem Reifenwechsel in der Startaufstellung wird es eng, wir haben wegen der Kürze der Zeit noch nicht alle Teile komplett», meinte er vor dem Start. Das Team war im Winter nach Jahren der Zusammenarbeit mit Suzuki auf Yamaha umgestiegen und hatte sich kurz vor dem ersten Rennen nach Newcomer Max Schmidt noch mit dem Russen Vladimir Leonov geeinigt.
Doch das Wetter strapazierte nicht nur die Nerven der Hertrampf-Truppe gewaltig. Auch Max Schmidt sorgte bei seiner Mannschaft für ordentlich Wallung, als er nach ein paar Runden auf noch regennasser Strecke auf Platz 3 auftauchte. Auch wenn er diesen Platz nicht ins Ziel brachte, zeigte Schmidt auf, wo er in Zukunft zu fahren gedenkt.
«Max Schmidt auf Podestkurs…und dann hat er es weggeworfen», so die knappe Analyse von IDM-Kommentator Eddie Mielke im Gespräch mit Max Neukirchner. Der ehemalige und bis dato erfolgreichste Deutsche in der Superbike-Weltmeisterschaft hat im Team von Denis Hertrampf angeheuert und ist dort als Riding-Coach auch für Nachwuchsmann Schmidt zuständig.
«Am Anfang habe ich zu Max gesagt», beschreibt Neukirchner die Geschehnisse im ersten IDM Superbike-Lauf von Oschersleben, «fahr raus und die erste Runde schaust du mal, sobald du trockene Flecken siehst, machen wir einen Slick drauf. Er kam dann in die Startaufstellung und meinte, ich will Slick haben. Das haben wir dann auch gemacht. Wir waren etwas skeptisch. Ausser Marc Moser, der hatte auch Slick drauf, war er der einzige.»
«Das ging dann auch auf», so Neukirchners Rennbericht von der Boxenmauer, «aber leider hat er es übertrieben, sonst wäre er hundertprozentig aufs Podium gefahren. Aber trotzdem. Er hat seine Erfahrungen gesammelt, ist dann noch Zwölfter geworden, seine ersten IDM-Punkte in seinem ersten Rennen. Damit sind wir trotzdem happy.» Auch eine Dosis Selbstvertrauen dürfte Schmidt im Nachhinein betrachtet getankt haben. «Er ist noch sehr jung und kann noch viel lernen», fasst Neukirchner die Lage zusammen. «Und er hat bewiesen, dass alle Fahrer trotz allem nur mit Wasser kochen. Ich bin mir sicher, dass war eine Motivationsspritze.»
In Lauf 2 ging es für alle auf noch feuchter Strecke auf Slick los, auch für Max Schmidt. «Aber auch hier gelang es mir, mich von Platz 20 bis auf Platz 7 vorzukämpfen», erzählt er. «Allerdings musste ich durch einen Rempler ins Kiesbett ausweichen und fiel auf Platz 12 zurück und kam so über die Ziellinie. Ich bin mehr als zufrieden mit meiner Premiere. Ein großer Dank an mein Team, dass mich absolut fantastisch unterstützt.»