MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

EWC Le Mans schnappt sich IDM-Titelkandidaten

Von Esther Babel
Kenny Foray, Xavi Forés, Ilya Mikhalchik und Markus Reiterberger in der EWC

Kenny Foray, Xavi Forés, Ilya Mikhalchik und Markus Reiterberger in der EWC

Während die IDM Superbike-Fahrer in Most um Punkte kämpfen, sind Ilya Mikhalchik und Florian Alt beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans auf Punktejagd. Und die nächste Terminkollision wartet schon.

Es gibt sicherlich Schlimmeres, was einen Motorrad-Rennfahrer ereilen kann. Aber in puncto Nervigkeit liegen Terminüberschneidungen bei den vom jeweiligen Piloten bevorzugten Serien schon ganz weit oben auf der Unbeliebtheits-Liste. Auch in diesem Jahr sorgt die Corona-Pandemie und die damit einhergehenden Termin-Verschiebungen für Termin-Stress. An diesem Wochenende im Juni 2021 trifft es die Doppelstarter bei IDM und Langstrecken-WM. Während die einer Meisterschaft in Most am Werk ist, geben sich die anderen die 24-Stunden von Le Mans.

Das führt nun zu einer ausgedünnten Spitze der IDM Superbike. Denn mit Florian Alt und Ilya Mikhalchik fehlen gleich zwei Sieg-Kandidaten. Dieses Mal behalf man sich mit einer gemeinsamen Entscheidung. Alt, in der IDM für Wilbers Racing am Start, in der EWC für VRD Igol Experiences, und Mikhalchik, in der IDM für EGS-alpha-Van Zon-BMW und in der EWC für BMW Motorrad World Endurance unterwegs, verzichten beide auf Most und wählten den Start in Le Mans.

Bastien Mackels verzichtet dagegen auf Le Mans und reiste nach Most. IDM-Superstock-Sieger Stefan Ströhlein hat für die IDM gar nicht erst genannt und gleich ganz auf die EWC gesetzt. Auch finanzielle Aspekte sind nicht ganz unerheblich. Denn in der EWC wird an die Fahrer ein vernünftiges bis üppiges Salär bezahlt, in der IDM, nicht in allen aber in vielen Fällen, kassiert. Aus dem IDM Mittelfeld fehlt das Team LRP Poland, die ihr Hauptaugenmerk auf die WM legen.

«Die Herangehensweise an diese Rennen ist immer anders», beschreibt Mikhalchik seinen EWC-Ausflug. «Diesmal habe ich auf die gleiche Weise trainiert, aber ich habe einige Dinge in meinem Kopf geändert. Ich denke, das wird mir helfen, schneller zu werden. Die Vorbereitung war sehr ernst, deshalb freue ich mich auf das Rennen und will Spaß haben und Ergebnisse zeigen. Andere Meisterschaften sind anders. Die IDM ist ein Sprintrennen, ich denke, sie helfen nicht. Der Fahrstil auf dem Bike ist in der Langstrecke ganz anders. Es zeigt sich sogar in der Gangschaltung. Vielmehr profitiere ich von meiner täglichen Praxis, die unter ganz anderen Bedingungen stattfindet.»

Werner Daemen, Team Manager beider BMW-Mannschaften, fährt ebenfalls nach Le Mans statt nach Most. «In Most haben wir bisher immer gut abgeschnitten», erklärt der Belgier. «Leider kann dieses Mal der Ilya nicht dabei sein, weil er in der Langstrecke an den Start geht. Ich hätte das gern vermieden, aber das geht leider nicht anders unter den aktuellen Bestimmungen. Ich bin trotzdem zuversichtlich, dass wir gut in Most abschneiden werden. Die Motorräder sind gut vorbereitet und Pepijn Bijsterbosch stand vor zwei Jahren dort auf dem Podium. Ich denke, dass er auch in diesem Jahr wieder ganz vorn mitmischen kann. In Oschersleben war auch Jan Mohr im Trockenen sehr gut mit dabei mit 1’26er Zeiten. Auch Tim Eby konnte unter den schwierigen Bedingungen in Oschersleben ganz gut mithalten. Wir wissen, dass unsere Motorräder das Zeug für Topplatzierungen haben. Ich hoffe, dass die Jungs unfallfrei durchkommen und dass sie gute Ergebnisse erzielen werden. Ich werde aus Le Mans alles mitverfolgen und ihnen allen die Daumen drücken.»

Die nächste Termin-Stolperfalle wartet bereits. Wenn die IDM Superbike Mitte Juli auf dem Nürburgring fährt, wurde der EWC-Lauf in Estoril auf genau dieses Wochenende verschoben. Wie sich die Piloten entscheiden, ist noch offen.

Nach dem Rennen in Most wird es in der IDM Superbike auf jeden Fall einen neuen Führenden geben. Mikhalchik muss aus Le Mans zuschauen, wie er in der Tabelle überholt wird.

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