IDM Schleiz: Superbike-Stimmen nach dem Rennen
Das Schleizer Dreieck hatte nach einem Jahr Pause, im Vorjahr wurde das Rennen wegen der Corona-Auflagen abgesagt, wieder die Tore für die Fans geöffnet und sie kamen reichlich, das Bier floss in Strömen und die Rennen waren durch die Bank sehenswert. In der IDM Superbike führt nach wie vor der Schweizer Dominic Schmitter die Gesamtwertung an. Doch von hinten wächst der Druck.
Ilya Mikhalchik (BMW)
«Als ich erfuhr, dass Markus Reiterberger in Schleiz starten würde, war ich sehr glücklich. Es ist eine Freude, mit ihm Rennen zu fahren. Er ist ein starker Fahrer. Wenn ich seine Stärken kenne, kann ich lernen und schneller werden. Obwohl wir in der Weltmeisterschaft Teamkollegen sind, ist jeder auf sich allein gestellt, deshalb war es sehr aufregend, um den Sieg zu kämpfen. Es war unglaublich. Vor 30.000 Zuschauern ein Rennen zu fahren, nach so vielen harten Jahren im Kampf gegen die Pandemie, ist eine der besten Belohnungen.
Aber freuen wir uns nicht zu früh, die Pandemie verlässt uns nicht, und wenn die nächste Runde in Holland stattfindet, wird es wohl auch mit Einschränkungen sein.»
Valentin Debise (Kawasaki)
«Insgesamt bin ich mit meiner Leistung zufrieden, aber auch sehr enttäuscht von den Ergebnissen. Ich musste diese Strecke erst lernen, die hat es in sich. Es hat sogar Spaß gemacht, dort, wo die Mauern etwas weiter weg standen, Risiken einzugehen. An anderen Stellen war ich etwas vorsichtiger, weil ich dort auf keinen Fall stürzen wollte. Es war ein tolles Wochenende, aber Straßenrennen würde ich definitiv nicht fahren, das weiß ich jetzt. Ein großer Dank geht an mein gesamtes Team und alle Mechaniker, die wieder einmal ihr absolut Bestes gegeben haben.»
Bastien Mackels (Yamaha)
«Ich bin mehr als zufrieden mit diesem Wochenende. Ich bin auch wirklich zufrieden mit den Fortschritten, die wir machen, und es ist großartig, das Motorrad so abstimmen zu können. Das erste Rennen war großartig und meine Rundenzeiten waren sehr gut, manchmal sogar schneller als Ilya und Markus. Der Rennsport ist und bleibt ein heikler und komplexer Sport, und ich habe einen enormen Drang zu gewinnen oder zumindest mein Bestes zu geben. Das führt oft zu guten Ergebnissen, aber manchmal eben auch nicht. Aufgrund der umgekehrten Startaufstellung startete ich in Rennen 2 von der siebten Position. Ich musste also eine Reihe langsamerer Fahrer überholen und machte dabei ein paar Fehler. Ich wollte die Lücke zur Spitzengruppe schließen, bremste aber an einer Bodenwelle in der Kurve zu stark und stürzte. Ich habe Vertrauen in mein Motorrad und mein Team und liege nur 11 Punkte hinter dem Führenden in der Meisterschaft. Bei noch sechs ausstehenden Rennen bleibe ich optimistisch.»
Julian Puffe (BMW)
«Was für ein Rennwochenende! Endlich waren die Tribünen wieder uneingeschränkt für Zuschauer offen und das Fahrerlager war so belebt wie noch nie. In meiner Heimatstadt einen IDM-Lauf zu fahren, ist für mich immer etwas ganz Besonderes. Das Schleizer Dreieck ist meine absolute Lieblingsstrecke und die Aufregung steigt schon Wochen zuvor. Da die Strecke für mein Team GERT56 Neuland war, hieß es am Freitag in den freien Trainings erst einmal, Daten zu sammeln. Wir fanden schnell die richtige Richtung und konnten sehr bald konkurrenzfähige Zeiten fahren.
Der Rennsonntag sollte zu einem meiner besten der letzten Jahre werden. In nur drei Rennveranstaltungen konnten wir die BMW M1000RR so stark verbessern, dass wir schon jetzt richtig konkurrenzfähig sind. Wir wissen, an welchen Baustellen wir noch arbeiten müssen. Vielen Dank an mein Team GERT56 für die perfekte Arbeit an diesem Wochenende. Vielen Dank auch an alle Fans und Zuschauer, die das Rennwochenende wieder einmal so außergewöhnlich gemacht haben. Es war überwältigend und ich bin einfach nur überglücklich.»
Luca Grünwald (BMW)
«Thank you Schleiz. Das ist einfach ein besonderer Ort, Atmosphäre und was für eine Strecke. Es war schön, euch alle wieder an der Strecke zu sehen, ich habe das Gefühl vermisst, vor leidenschaftlichen Fans zu fahren. Wir haben ein wenig Mühe gehabt, ein gutes Set-up für solch einer besondere Strecke zu finden. Danke an mein Team, dass es hart gearbeitet und an mich geglaubt hat. Rennen 1: P7, Rennen 2: P5. Zwei solide Ergebnisse, auf geht 's nach Assen.»
Alex Polita (Honda)
«Eine intensive Arbeitswoche. Ein brillanter erster Lauf und ein gutes Tempo. Rennen 2 mit ein paar Problemen. Platz 6 und Platz 7. Wir haben noch einiges zu tun, um konstant auf den vorderen Plätzen zu landen. Danke an all die Hunderte von Menschen, die mich und uns unterstützen. Schleiz ist ein besonderer Ort.»
Markus Reiterberger (BMW)
«Die Atmosphäre war einfach unglaublich und ich habe mich sehr wohl gefühlt im Team. Im ersten Rennen hatten wir nicht die beste Reifenwahl getroffen, aber es lief trotzdem gut. Ilya ist ein super Rennen gefahren, hat mich die ganze Zeit studiert und ist dann in der vorletzten Runde an mir vorbeigefahren. Ich bin als Zweiter ins Ziel gekommen. Für das zweite Rennen haben wir noch ein paar Anpassungen gemacht und mit der richtig guten Pace war ich schnell vorn und konnte die letzten Runden gemütlich ins Ziel fahren. Der Sieg fühlt sich sehr gut an. Schleiz war wie immer ein mega geiles Wochenende. Danke ans Team und an meinen Manager Werner, dass sie mir das ermöglicht haben.»
Philipp Steinmayr (Yamaha)
«Das Schleizer Dreieck war eine komplett neue Strecke für mich. Die Freien Trainings sind dafür aber recht gut verlaufen. Wir haben am Freitag nicht so viel probiert, weil ich erst einmal mit der Strecke zurechtkommen musste. Ich war fast verwundert, dass ich in den ersten beiden Trainings fast an den Top-10 dran war. Leider konnte ich mich danach nicht so steigern wie erhofft. Ich habe auch am Samstag erst ein wirkliches Gefühl dafür bekommen, was mir vom Motorrad fehlt und dann haben wir erst angefangen, die Elektronik ein bisschen anzupassen. Im Warm-up ist leider meine Kupplung kaputt gegangen, also konnten wir auch nicht nochmal etwas ausprobieren und sind dann mit einem neuen Set-up ins erste Rennen. Das hat nicht ganz so gut funktioniert und ich bin einfach hinter Konkurrenten hängengeblieben und konnte meine Stärken nicht nutzen. Im zweiten Rennen lief es ein bisschen besser. Hoffentlich klappt es dann im nächsten Jahr besser, wenn ich die Strecke schon kenne.»
Nico Thöni (Kawasaki)
«Das ist schon eine verrückte Strecke. Es war für uns insgesamt ein hartes Wochenende, weil wir nicht nur die Strecke lernen mussten, was hier schon etwas speziell ist, sondern weil wir auch die ganze Zeit mit Grip-Problemen zu kämpfen hatten. Teile der Strecke werden sonst auch im normalen Straßenverkehr genutzt, das ist schon ein halbes Road-Racing hier. Die beiden 15. Plätze reißen mich nicht vom Hocker, aber es ist, wie es ist. Genial war natürlich, dass wieder alle Fans an die Strecke durften und wir vor so einem gigantischen Publikum aufzünden durften. Danke an alle, die da waren und an das gesamte Kawasaki Weber Motos Racing Team.»
Marco Fetz (BMW)
«Der Rennsonntag der IDM am Schleizer Dreieck ist Geschichte. Im Quali konnte ich mich mit einer Zeit von 1.25,617 für den neunten Startplatz qualifizieren. Mit dieser Zeit kann ich zufrieden sein. Rennen 1: Von Startplatz 9 (+1,3sek) aus ging es für mich los. Nach einem guten Start auf Platz 7 verlor ich leider im Verlauf des Rennens einige Plätze und kam als 14. übers Ziel, womit ich natürlich nicht ganz happy bin. Rennen 2: Aufgrund des Reverse Grid musste ich von Platz 12 starten. Ich hatte einen unglaublichen Start und konnte mich die ersten Runden auf Platz 5 behaupten. Letztendlich reichte es nach einigen Fights für Platz 12 mit einem tollen Gefühl fürs Motorrad. Meine Pace im Verlauf des Rennens war besser als in Rennen 1 und wir konnten nochmal einen Schritt in die richtige Richtung machen. Vielen Dank an mein Team Wilbers-BMW-Racing für die tolle Arbeit am Wochenende. Großes Danke auch an alle Sponsoren, welche mich auf diesem Weg unterstützen. Ich hoffe, alle Zuschauer und Fans haben das Wochenende genossen. Unglaublich, endlich wieder vor Publikum fahren zu dürfen. DANKE SCHLEIZ.»
Jan Mohr (BMW)
«Ich hatte am Freitag ein paar Probleme, mich mit der Strecke hier in Schleiz zurecht zu finden. Das ging dann aber immer besser. Wir waren alle sehr dicht zusammen und ich habe die Freien Trainings als Elfter beendet. Der Samstag lief dann richtig gut. Ich konnte gleich eine schnelle Runde fahren und war zeitweise auf Position 5. Am Ende habe ich das erste Qualifying als Zehnter beendet und das zweite auf Platz 12. Es war grundsätzlich viel möglich. Ich hatte einen super Rhythmus und hab das erste Rennen auf Platz 9 beendet, wieder Top-Ten. Dadurch bin ich in das zweite Rennen von Position 9 aus gestartet, hatte aber direkt beim Start ein übles Wheelie und auch kein richtiges Gefühl für den Vorderreifen. Ich konnte ein paar Plätze gut machen. Ich denke zwei Top-Ten Ergebnisse sind bei dem Startfeld durchaus okay und ich bin zufrieden. Ich freue mich jetzt auf Assen und werde dort wieder angreifen.»
Tim Eby (BMW)
«Ich war am Anfang eigentlich ganz positiv überrascht, denn ich war gleich schneller als meine vorherige Zeit auf der Rennstrecke. Das zweite und dritte Training ist dann nicht so gut gelaufen. Im zweiten Training bin ich gestürzt. Aber zum Glück ist nichts passiert. Das erste Qualifying war dann richtig gut, wir haben einiges am Motorrad geändert. Im zweiten Qualifying haben wir leider auf den falschen Reifen gesetzt und ich konnte mich nicht weiter steigern. Mit dem ersten Rennen bin ich aber ziemlich zufrieden, denn ich bin mehrfach gute Zeiten gefahren. Im zweiten Rennen bin ich einmal etwas zu weit gefahren und hatte dann einen ziemlich großen Abstand zur Gruppe vor mir. Positiv fand ich trotzdem, dass ich dieses Mal fast zwei Sekunden schneller war als meine vorherige Bestzeit von unserem letzten Besuch in Schleiz vor zwei Jahren. Jetzt freue ich mich aber erst einmal auf Assen.»
Werner Daemen (BMW-Team-Manager)
«Ich bin sehr zufrieden. Ich denke, dass wir bis zum letzten Rennen auf dem Hockenheimring brauchen werden, um diese Meisterschaft zu fahren, aber Ilya hat bereits den Sprung von Platz 9 auf Platz 2 geschafft. Damit bin ich natürlich wirklich glücklich. Auch Jan und Tim haben einen guten Job gemacht. Leider hatte Pepijn Probleme mit der Bremse. Das müssen wir bis zum nächsten Event beheben. Ich denke aber, dass es auf seiner Heimstrecke in Assen auf jeden Fall besser für ihn laufen wird.»
Toni Finsterbusch (BMW)
«Im Großen und Ganzen können wir schon recht zufrieden sein, auch wenn es die Ergebnisse vielleicht nicht widerspiegeln. Das Qualifying war ganz okay, da war ich relativ nah dran, dafür, dass ich dieses Jahr erst zwei Tage auf dem Motorrad saß. Im ersten Lauf wollte ich in der Gruppe mit Julian Puffe zu Florian Alt hinfahren, aber da ist mir das Vorderrad eingeklappt und das hat mein Rennen beendet. Im zweiten Rennen bin ich relativ schlecht reingekommen, hatte auch wenig Grip. Ich war dann Achter und bekam dann ein paar Probleme mit der Bremse und habe noch versucht, das Motorrad ins Ziel zu bringen. Ich bin dann 13. geworden. Das zeigt nicht, wie stark wir wirklich sind, aber leider ist heute nicht mehr möglich gewesen.»
Björn Stuppi (BMW)
«Ein Rennwochenende mit Höhen und Tiefen ist beendet. Absolutes Hoch endlich wieder ein Rennwochenende vor knapp 30.000 Motorsport-Begeisterten fahren zu können, die Schleiz zu dem machen, was es ist. Ein absolutes Saisonhighlight. Tief: Zwei Stürze an einem Rennwochenende gab es schon lange nicht mehr. Rider ok, aber Vicky braucht ein paar kleine Schönheitsreparaturen. Die Crew und der Rest des Teams machen einen super Job. Daher blicken wir positiv an den nächsten Lauf zur „Cathedral of Motorsport“ nach Assen.»
Dominik Vincon (BMW)
«Verrücktes aber wirklich schönes Rennwochenende am Schleizer Dreieck als Zuschauer. Ein bisschen traurig, weil ich meine Wildcard bei der IDM verpasst habe, aber es gibt noch eine letzte Chance auf die Endrunde in Hockenheim. Und es war absolut toll, so viele andere Menschen, Freunde und Zuschauer an der Strecke zu sehen.
Punktestand nach 6 von 12 Rennen
1. Dominic Schmitter 85
2. Ilya Mikhalchik 79
3. Valentin Debise 75
4. Bastien Mackels 74
5. Vladimir Leonov 68
6. Julian Puffe 62
7. Luca Grünwald 61
8. Alessandro Polita 57
9. Marc Moser 48
10. Markus Reiterberger 45
11. Florian Alt 32
12. Nico Thöni 23
14. Marco Fetz 21
15. Jan Mohr 2