Bastien Mackels: Mit dem Fuß unter dem Hinterrad
Zu den Schmerzen im Fuß kommt am kommenden Wochenende noch eine gewaltige Portion Herzschmerz hinzu. Denn Bastien Mackels verpasst die Rückkehr der Langstrecken-Weltmeisterschaft im heimischen Spa Francorchamps. Im Interview mit SPEEDWEEK.com erklärt er, wie es genau zum Sturz kam und wann es für ihn weitergeht.
SPEEDWEEK.com: Mit diesen Dingern in deinem Fuß wirst du sicherlich nicht so bald wieder laufen können, oder?
Bastien Mackels: «Mir geht es gut, ich kann mit den Schmerzen umgehen, auch wenn ich sie immer spüre, mal mehr, mal weniger. Das Schwierigste für mich ist, dass ich mich auf meiner Kawasaki gut gefühlt habe, ich war genau im Rhythmus und in den Vorbereitungen für das Rennwochenende. Schwierig ist es auch, da ich die 24 Stunden von Spa verpassen werde, ein Rennen, von dem ich seit meiner Kindheit träume.»
Weißt du inzwischen, was genau in Oschersleben passiert ist?
«Ja, ich weiß genau, was passiert ist. Ich war auf der Bremse, mit meinem rechten Bein in der Luft. Als ich meine Füße auf die Rasten bringen wollte, ist mein Fuß von der Raste gerutscht. Als er auf dem Asphalt aufgeschlagen ist, kam er unter das Hinterrad, was dann auch zu der Verletzung führte. Das Motorrad landete auf meinem Fuß und ging dann seitlich weg. Mein Airbag ging auf. Da ich aber mit der Schulter zuerst aufkam, renkte ich mir auch das rechte Schlüsselbein aus. Das Einzige, was mir nicht klar ist, warum ich von den Rasten abgerutscht bin.»
Was ging dir durch den Kopf als das passiert ist?
«Es war ziemlich klar, was passiert ist. Um ehrlich zu sein, habe ich mehr an das Gefühl gedacht, das ich vorher auf dem Bike hatte und das wirklich gut war. Um ruhig zu bleiben und die Schmerzen im Krankenhaus zu bewältigen, habe ich meine Augen geschlossen und noch ein paar Runden in Oschersleben gedreht, um dieses gute Gefühl für mein Comeback zu behalten.»
Und vor allem: Warum ist die Fußverletzung so schlimm?
«Ich denke, es ist eine normale Verletzung, wenn man sich das ansieht, was passiert ist, war es einfach nur Pech. Normalerweise kommen die Füße nicht unter das Hinterrad, wenn man mit dem Bike fährt. Wenn man für diese Art von Sturz einen Schutz anfertigen muss, kann man das Motorrad nicht mehr fahren, weil es die Bewegung der Füße zu sehr blockiert. Ich fahre den sichersten Stiefel, mit einer anderen Marke wäre es noch schlimmer gewesen.»
Wie lief die Versorgung?
«Ich möchte dem medizinischen Personal aus Oschersleben wirklich danken! Sie haben sich unglaublich um mich gekümmert, ich hatte Glück, dass sie sich um alles gekümmert haben, die Schmerzen waren so stark, es war schwierig, aber sie haben die Situation extrem gut gemeistert, danke Jungs!»
Wann sehen wir dich wieder?
«Das Timing ist wirklich scheiße für mich. Ich war bereit für die Meisterschaft mit dem Team, wir haben viel gearbeitet, um schnell auf dem Motorrad zu werden. Ich habe auch den ganzen Winter über viel trainiert, um für die IDM Superbike bereit zu sein. Aber auch für die Endurance-WM und vor allem die 24 Stunden in Spa, mein Heimrennen, mein Traumrennen! Wie auch immer, ich bin super motiviert, so schnell wie möglich wieder auf dem Motorrad zu sitzen. Most ist zwar nicht realistisch, aber in Schleiz will ich dabei sein, ich liebe die Strecke und die Atmosphäre, ich kann mir nicht vorstellen, dieses Rennen nicht zu fahren.»