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Leonov-Hertrampf-WG redet über gemeinsame IDM 2023

Von Esther Babel
Vladimir Leonov

Vladimir Leonov

Gerne wollen Superbike-Pilot Vladimir Leonov und seine Teamchef Denis Hertrampf im kommenden Jahr wieder gemeinsam mit Unterstützung von Yamaha bei der IDM durchstarten. Leicht ist es für den Russen nicht.

Ducati-Händler müsste man sein. Denn dann dürfte man wie dieser Tage Denis Hertrampf das World-Dealer-Treffen auf der nicht ganz hässlichen italienischen Insel Sardinien besuchen. Wenn man daheim in Nordhorn mit dem Russen Vladimir Leonov noch seinen IDM-Superbike-Fahrer vor Ort hat, der auf Haus und Hof aufpasst, hat man alles richtig gemacht.

Viel Motorrad gefahren ist Leonov in dieser Saison nicht und auch persönlich dürfte der Mann aus Moskau schon bessere Jahre erlebt haben. Als Russe war er von den gegen Russland in Folge des Krieges mit der Ukraine angesetzten Sanktionen betroffen. Seine russische Lizenz wurde nicht mehr anerkannt und so war er, wie zahlreiche russische Sportler, auch von internationalen Wettbewerben ausgeschlossen.

Gemeinsam mit Teamchef Denis Hertrampf, der ins zweite gemeinsame IDM-Jahr mit Vladimir Leonov starten wollte, krempelte man die Ärmel hoch. Die Lizenz-Lösung fand sich nach zwei verpassten IDM-Veranstaltungen in den Vereinigten Arabischen Emiraten, wo Leonov einen passenden Arbeitgeber auftat. Beim Training zum IDM-Lauf auf dem Schleizer Dreieck war dann aber trotz gültiger Lizenz schon wieder Schluss. Leonov stürzte und brach sich den rechten Arm.

Beim Finale in Hockenheim hätte er theoretisch wieder fahren können, doch gemeinsam entschied man sich dagegen. Lieber ordentlich auskurieren war die Devise und groß reißen konnte der Yamaha-Pilot mit Blick auf die Gesamtwertung eh nichts mehr. Die politische Entwicklung in Leonovs russischer Heimat schreitet nach wie vor voran, unter anderem mit der Teil-Mobilmachung für den Ukraine-Krieg. «Vladimir war nie in der Armee», weiß sein Teamchef Hertrampf, «er war immer als Spitzensportler anerkannt.»

Nach einem Abstecher in seine russische Heimat und einer weiteren Operation, bei der Leonov das Schleizer Metall aus dem Arm entfernt wurde, ist er nun wieder an seinem zweiten Standort Nordhorn gelandet. Dort wird nun geplant, wie es weitergehen soll. Denn weitergehen soll die Zusammenarbeit auch im nächsten Jahr. Schwierig wird es für Leonovs Tätigkeit als Instruktor, denn bisher fand auch das großteils mit russischen Partnern und Kunden statt, die es nun mit der Ein- und Ausreise nicht mehr ganz so leicht haben.

«Grundlegend sind wir uns einig», beschreibt Hertrampf die angedachte Zusammenarbeit. «Wie genau, werden wir in der nächsten Zeit besprechen. Mit der Lizenz können wir das auch im kommenden Jahr wieder so machen. Geplant sind im Oktober und November auch noch Gespräche mit Yamaha. Die Zusammenarbeit hat ja bisher auch sehr gut funktioniert. Doch für konkrete Fakten in Richtung 2023 ist noch etwas zu früh.»

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