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Patrick Hobelsberger: Tschüss Nockenwellen-Sensor

Von Patrick Hobelsberger und Esther Babel
Bei dem dritten Einsatz in der für ihn noch frischen IDM Superbike griff Patrick Hobelsberger erneut nach dem Podest. Aber ein wilder Kollege und ein Defekt machten Ärger. Der Most-Ausflug in seinen eigenen Worten.

«Am vergangenen Wochenende fand der dritte Lauf der IDM Superbike Meisterschaft satt», beschreibt Patrick Hobelsberger seinen Einsatz. «Es war ein sehr erfolgreicher Ausflug ins tschechische Most. Eine Woche zuvor hatte ich noch die Möglichkeit, den Weg nach Most zu machen, um einen Tag dort zu testen. Dies hat mir extrem geholfen, denn mit dem Superbike fühlt sich jede Strecke extrem anders an und ich habe viel zu lernen. Dies war die perfekte Reaktion auf das vorherige IDM Wochenende in Oschersleben, wo ich viele Schwierigkeiten zu Beginn des Wochenendes hatte.

Am Freitag fanden die freien Trainings statt, bereits im FP1 fühlte ich mich sehr wohl und belegte direkt den zweiten Platz, mit nur einem minimalen Rückstand. Im FP2 hatten wir in den ersten Minuten einen Sensor-Fehler, der mich viel Zeit gekostet hat, das Team hat extrem sauber und schnell gearbeitet, damit ich trotzdem am Training teilnehmen konnte. Am Ende belegte ich den fünften Platz mit dem harten Reifen, einer erneuten Zeitsteigerung und deutlich reduzierten Runden. Das dritte freie Training fand unter Mischbedingungen statt und wir entschieden uns, wie auch 90% der anderen Fahrer, kein Risiko einzugehen, denn die Wettervorhersage war definitiv sonnig und sehr warm.

In den Qualifikationen am Samstag konnte ich mich erneut extrem steigern. Für mich ist es immer noch sehr schwierig, eine extrem schnelle Runde für das Quali zu fahren. Deshalb war ich mit P5, wie auch am Sachsenring, sehr zufrieden. Ich wusste, dass die Zeit vom Quali für mich definitiv im Rennen auch möglich war und dies für ein Podium die Tür öffnen würde.

Rennen 1: Mein Start war sehr gut und ich bog als Dritter in die erste Kurve ein. Direkt in der zweiten Runde konnte ich an Hanners Soomer vorbeigehen und ging direkt mit meinem Quali-Tempo, wie bereits vermutet, mit der Gruppe mit. Hinter Florian Alt war es verhältnismäßig einfach, den Reifen zu kontrollieren und die Runden abzuspulen. Speziell im letzten Sektor war ich einen Tick schneller und plante bereits, dort meinen ersten und potenziellen Angriff. Die Kampfgruppe bestand zu dem Zeitpunkt aus sieben Fahrern. In der fünften Runde passierte mir Ende Start-Ziel im Windschatten von Florian Alt ein kleiner Fehler, der mich auf den vierten Platz zurückfallen ließ. Ich hatte bis zum Ende den Anschluss an die Podiumsgruppe, aber verpasste Soomer knapp in der letzen Runde um P3. Am Ende war es P4 mit der zweischnellsten Rennrunde.

Rennen 2: Durch das Reversed Grid hatte ich erneut, wie auch am Sachsenring, die Pole Position. Mein Start war nicht perfekt, aber gut genug um als zweiter neben meinen Teamkollegen Toni Finsterbusch in die erste Kurve einzubiegen. Als aber ein Fahrer deutlich auf der Innenseite seinen Bremspunkt verpasste, wurde Toni zu Sturz gebracht, Ilya Mikhalchik und ich extrem nach außen gedrückt. Ich verlor viele Plätze und ging mit Ilya auf Aufholjagd.

Von Platz 9 konnte ich mich Runde für Runde weiter auf Platz 5 vorkämpfen. Ich schaffte es im Schlepptau von Ilya zur Podiumsgruppe aufzuschließen und war bereit für die erste Attacke. Mit drei Runden zu fahren, passierte etwas, was mir überhaupt nicht in meinen Plan gepasst hat, als ich um das Podium angreifen wollte. Der Nockenwellen-Sensor ging kaputt und das Motorrad ging ins Notprogramm. Es gab nur noch 9.000 Umdrehungen frei und ich versuchte irgendwie, das Rennen zu beenden. Hinter mir war eine deutlich gewachsene Lücke entstanden, jedoch war es fast unmöglich, noch schnell zu fahren. Extrem quergestellt und gekämpft, gebissen und nicht aufgegeben, mit drei Überholmanövern die ich abblocken konnte. Mit nur 9.000RPM konnte ich irgendwie den fünften Platz ins Ziel retten.»

Für mich war es ein erfolgreiches Wochenende, bei dem ich zweimal die Pace fürs Podium hatte, die zweitschnellste Rennrunde und ein super Gefühl hatte. Das Team hat super gearbeitet, das Bike war super und ich bin mir sicher, dass wir durch unser permanentes Punkten in der Meisterschaft noch sehr belohnt werden. Bis P2 sind es aktuell nur 6 Punkte Rückstand und ich bin immer noch die beste BMW. In jedem Rennen dieser Saison konnten wir uns bis jetzt in der Top 5 platzieren.

Vielen Dank ebenso an alle, die mich vor Ort besucht haben, es war eine super Atmosphäre. Schleiz steht als nächstes an, dort war ich schon zwei Jahre nicht mehr, da es eine Naturrennstrecke ist, kann man dort nicht testen oder trainieren. Jedoch werden wir auch dieses Wochenende mit unseren Möglichkeiten meistern.»

Punktestand nach 6 von 14 Rennen

1. 140 Punkte Florian Alt
2. 85 Punkte Bastien Mackels
3. 84 Punkte Hannes Soomer
4. 79 Punkte Patrick Hobelsberger
5. 75 Punkte Ilya Mikhalchik
6. 52 Punkte Bálint Kovács
7. 47 Punkte Toni Finsterbusch
8. 47 Punkte Philipp Steinmayr
9. 43 Punkte Max Schmidt
10. 30 Punkte Vladimir Leonov
11. 29 Punkte Kamil Krzemien
12. 27 Punkte Jan-Ole Jähnig
13. 23 Punkte Leandro Mercado
14. 22 Punkte Daniel Kartheininger
15. 14 Punkte Paul Fröde

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