BMW in Assen: Ein Sieger und vier Flieger
Das Team BCC-alpha-Van Zon-BMW unter der Leitung von Werner Daemen und Andy Gerlich hatten zusammen mit ihren Piloten Ilya Mikhalchik (Ukraine), Philipp Steinmayr (Österreich), Max Schmidt (Deutschland), Bálint Kovács (Ungarn), Kamil Krzemien (Polen) und als Wildcard-Pilot Pepijn Bijsterbosch (Niederlande) die Reise auf den TT Circuit von Assen in den Niederlanden angetreten. Am Sonntag dürften die beiden Chefs nach dem zweiten Rennen, neben der ganzen Euphorie über den Doppelsieg von Ilya Mikhalchik, auch kurz die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen haben.
Denn während sich Mikhalchik den zweiten Sieg des Tage krallte und sich Gastfahrer Bijsterbosch mit den Plätzen 13 und 9 achtbar aus der Affäre zog, brachten Steinmayr, Kovács, Schmidt und in der letzten Runde auch noch Krzemien Schrott mit in die Box. Aller Vier waren abgeschmiert.
Steinmayr rettete mit zwei zehnten Plätze noch seine Rennfahrer-Ehre. «Ins zweite Rennen bin ich gut gestartet, aber dann sind gleich vor mir Bálint Kovács und Florian Alt gestürzt. Ich musste ausweichen und das hat dann eine riesige Lücke aufgerissen. Ich habe mich dann wieder vorgearbeitet und dann ist mir in der Spitzkehre selber das Vorderrad eingeklappt und ich lag im Kies. Da sind bestimmt sechs oder sieben Leute wieder vorbeigekommen. Ich konnte dann weiterfahren und habe sogar noch Punkte geholt. Immerhin war ich nicht weit weg, aber alles in allem ist am Wochenende einfach zu viel schiefgelaufen.»
Bálint Kovács hatte wie immer in diesem Jahr die Top-Ten im Visier und hatte sich mit seiner Zeit aus dem ersten Zeittraining den zehnten Startplatz gesichert. Im ersten Rennen schlug sich der Ungar wacker und holte sich mit Platz 7 nicht nur wieder ein Top-Ten-Ergebnis, sondern konnte daher nach dem Reverse Grid auch aus der zweiten Reihe ins zweite Rennen starten. Doch es wurde ein kurzes Vergnügen, denn nach wenigen Runden stürzte Kovács und konnte das Rennen auch nicht wieder aufnehmen. «Das hätte mein bisher bestes Wochenende werden können», urteilte er anschließend. «Meine Quali-Runde war nicht die beste, aber ich dachte, meine Renn-Pace ist gut genug, um mit den Top-Jungs mitzuhalten. Und so verlief auch Rennen 1. Ich war konkurrenzfähig und belegte Platz 7. Von Startplatz 4 aus hatte ich auf ein gutes Ergebnis gehofft, aber mein Rennen war früh zu Ende. Zum Glück geht es mir gut, und ich bin wirklich zufrieden mit meiner Pace.»
Anschließend machte sich Max Schmidt lang. Lauf 2 ähnelte seinem Vormittagsrennen und wieder machte Schmidt nach einer turbulenten Startphase ordentlich Meter nach vorne gut. Drei Konkurrenten schnappte er sich aus eigener Kraft, drei andere verabschiedeten sich per Sturz vom Renngeschehen. «Dann fand ich mich plötzlich auf Platz 8 wieder», berichtet Schmidt, der mit ordentlich Biss die Drei-Sekunden-Lücke nach vorne schließen wollte. «Ich kam an Leonov ran und wieder fand der Showdown in der letzten Runde statt.» Direkt am Hinterrad seines Gegners klappte dem ehrgeizigen Schmidt das Vorderrad ein und aus war der Traum von Platz 7.
Und auch Kamil Krzemien stand der Flugbereitschaft seiner Kollegen in nichts nach und verlor die Kontrolle über sein Vorderrad. In Lauf 2 legte sich Krzemien mächtig ins Zeug und düste gleich beim Start flott los. «Aber ich habe gleich gemerkt, dass sich die Bedingungen im Vergleich zu Rennen 1 doch ziemlich geändert hatten. Mir war klar, dass mir da leicht ein Fehler passieren konnte.» Bis auf den neunten Platz hatte sich der Pole vorgearbeitet. Dann klappte ihm das Vorderrad ein und er stürzte noch auf den letzten Metern. «Das kam für mich ohne Vorwarnung», meinte ein enttäuschter Krzemien, «somit endete mein Rennen in Dreck.»