Der doppelte Ranseder
v.l.: Meklau, Ranseder und Bauer: Österreich komplett
Gerade mal zwei Stunden Fahrtzeit musste der Oberösterreicher Michael Ranseder am vergangenen Wochenende hinter sich bringen, um zum siebten und damit vorletzten Lauf der IDM zu reisen. Die IDM gastierte erstmals seit ihrem Bestehen auf dem im Frühjahr eröffneten Red Bull Ring in der Steiermark. Doch Heimrennen aller Art sieht der BMW-Pilot vom Team Fritze Tuning Lietz Sport entspannt. «Sicherlich reisen auch von mir viele Fans an die Strecke», erklärte er, «aber einen besonderen Druck verspüre ich da nicht.»
Völlig entspannt trat der Antiesenhofener auch bei den beiden Trainingssitzungen der IDM Superbike an und holte sich vor Martin Bauer, Damian Cudlin und Andreas Meklau die Pole-Position – mit einer halben Sekunde Vorsprung vor dem Rest der Konkurrenz. «Die Rundenzeiten beim letzten IDM-Lauf auf dem Schleizer Dreieck vor zwei Wochen», berichtete der Trainingsschnellste, «haben mich viel mehr Kraft gekostet und da war ich nur Achter in der Startaufstellung.» Ranseder hatte schon beim Vormittagstraining flott losgelegt, da die Temperaturen am Nachmittag wie schon am Vortag die 30-Grad-Marke erreichen würden. «Etwas gewöhnungsbedürftig sind hier die Wellen im Asphalt», erklärte er. «Aber ich komme gut damit zurecht. Ansonsten passt alles. Am Freitag hatten wir noch ein paar Probleme und ich musste noch einen Motor einfahren. Nach dem technischen Ausfall von Schleiz, haben wir die Motoren überholt.»
Die zwei Rennen sind rasch erzählt. Beide Wertungsläufe konnte Michael Ranseder souverän gewinnen. Im ersten Rennen zeigte er einen Start-Ziel-Sieg und liess die Konkurrenz im Ziel knapp zehn Sekunden hinter sich. «Das Team hat super gearbeitet», versicherte er, «und ich habe wenige Fehler gemacht. Am Anfang hatte ich kurz ein kleines Schaltproblem, aber das hatte sich rasch erledigt. Ich konnte das Rennen genauso durchziehen, wie ich es mir vorgestellt hatte. Mein Set-up war perfekt. Die heissen Temperaturen um die 30 Grad haben mich nicht weiter gestört. Das merkt man beim Fahren nicht so. Und eins ist klar. Es ist toll vor seiner so tollen Kulisse zu gewinnen.»
Im zweiten Rennen leistete Landsmann Martin Bauer noch vier Runden Widerstand, doch ab dem fünften Umlauf gab es für Ranseder kein Halten mehr und er fuhr auch den zweiten Sieg nach Hause. «Jetzt schaut es in der Tabelle schon besser aus als vorher», stellte er fest. «Ich habe gezeigt, was ich kann und wir haben eine tolle Teamarbeit geleistet. Ich habe nichts mehr zu verlieren und kann befreit auffahren.»