MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Emil Weber: «Kawasaki? Ja! – Mercado? Vielleicht!»

Von Esther Babel
Auf dem Schleizer Dreieck gab es einen Pokal

Auf dem Schleizer Dreieck gab es einen Pokal

Ab 1. Januar 2024 beginnt für den Schweizer Emil Weber ein neues Leben, neue Pläne des dann ehemaligen Motorradhändlers sind reichlich vorhanden. Auch die IDM spielt im kommenden Jahr wieder eine Rolle.

«Das Angebot kam vielleicht ein paar Jahre zu früh», überlegt Emil Weber, Chef des IDM-Teams Kawasaki Weber Motos. Angenommen hat er es dennoch. Die Rede ist die Offerte der Hostettler AG, das in Rümlang gelegene Geschäft Webers zu übernehmen. «Vor gut einem Jahr wurde das Angebot an mich herangetragen», erläutert Weber. «Es gibt bei der Hostettler AG ein Retail- Konzept und wir sind dann das achte Geschäft.» Damit wäre die Zukunft der Firma und seiner Mitarbeiter geklärt und Weber muss sich keine Gedanken um eine mögliche Nachfolge machen.

«Ich werde noch ein wenig beratend unterwegs sein», erklärt er, «aber die Gelegenheit war jetzt einfach gut und finanziell muss diese Übernahme ja auch erst mal einer stemmen können.» In seinem Heimatort wird sich Weber eine kleine Werkstatt einrichten und sich vor allen Dingen den Klassikern widmen. Unter anderem bedarf der fahrbare Untersatz von Rob Phillis aus seiner Zeit in der ProSuperbike entsprechende Aufmerksamkeit.

Ebenfalls geplant ist die Fortsetzung des IDM-Engagements in Zusammenarbeit mit Kawasaki Deutschland. Beide Partner haben die Pläne für die Saison 2024 schon grob umrissen. In diesem Jahr hatte das Team auf den ehemaligen WorldSBK-Piloten Leandro Mercado gesetzt. Dieser war allerdings nur bei vier der sieben IDM-Rennen unterwegs. Beim IDM-Auftakt hatte sich der in Italien lebende Argentinier im Training die Hand gebrochen. Anschließend wurde er zwei Mal von Luca Grünwald vertreten. Am Red Bull Ring fehlte Mercado wegen seiner Endurance-Verpflichtungen und war statt bei der IDM in Österreich bei der EWC in Japan unterwegs. «Für die Meisterschaft war die Terminüberschneidung sicherlich nicht optimal», meint Weber. «Ich hoffe, das Problem haben wir im kommenden Jahr nicht mehr. Egal mit welchem Fahrer.»

Gerne würde Weber die Arbeit mit Mercado fortsetzen. Doch das eine oder andere Gespräch wird da noch nötig sein. Noch im Oktober wollen sich die beiden in der Schweiz treffen. «Wir wollen gerne weitermachen», versichert Weber, «und sind auch früh dran mit Blick auf die Saison 2024. Wir wollen wieder in der IDM Superbike und der IDM Supersport dabei sein. Wie immer kommt es auf die Konstellation an.»

Offen ist auch noch, wie es innerhalb des Teams weitergeht. In der Saison 2023 war das Team von Emil Weber in der Superbike-Kategorie erstmals mit Fahrwerkselementen von Benny Wilbers unterwegs und konnten nach dem Rückzug des Team Wilbers auf die tatkräftige Unterstützung durch Wilbers-Mann Burkhard Stember zählen. Doch Wilbers interessiert sich laut IDM-Promoter wieder für ein eigenes Team. Weber möchte die Angelegenheit in Sachen IDM 2024 noch in diesem Jahr klären. Anschließend kann er sich in Ruhe auf seinen neuen Lebensabschnitt ab dem 1. Januar vorbereiten. «Du darfst mich dann Privatier nennen», meint er schmunzelnd.

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