Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Muggeridge verabschiedet sich – Teil 1

Von Esther Babel
Muggeridges letzte Ehrenrunde

Muggeridges letzte Ehrenrunde

Bei seinem letzten Rennen war der Australier nicht fit. Inzwischen hat er das harte letzte IDM-Wochenende weg gesteckt.

Die Windpocken setzten Holzhauer-Honda-Pilot Karl Muggeridge beim IDM-Superbike-Finale Mitte September in Hockenheim ausser Gefecht. Beim letzten Rennen seiner Karriere düste der Australier, der im Dezember in seine Heimat zurückkehrt, nur wenige Runden mit und absolvierte schliesslich eine letzte Ehrenrunde.

Alles hat einmal ein Ende. In diesem Fall nicht nur die Superbike-IDM 2012, sondern auch die Karriere von Karl Muggeridge. Seit langem war bekannt, dass der Australier zum Saisonende Helm und Lederkombi an den Nagel hängen würde, nach einem Leben voller Vollgas. Praktisch von Kindesbeinen an auf zwei Rädern unterwegs, zunächst im Motocross, dann auf Asphalt, war der gelernte Uhrmacher 1994 von seiner Heimatstadt Coolangatta an der berühmten Gold Coast nach England ausgewandert, um sein Road-Racer-Glück zu versuchen.

Als Nobody arbeitete er sich durch die britische 600er-Meisterschaft, verdiente sich Unterstützung durch Honda-Britain und nutzte die Chance eines Wildcard-Einsatzes auf WM-Ebene. Im Jahr 2004 gewann er auf der Ten Kate Honda CBR600RR den Supersport-WM-Titel. In der Superbike-WM verliess ihn nach wenigen Jahren und vielversprechenden Anfängen alsbald das Glück. Pech und Verletzungen trübten den weiteren Karriereverlauf, gefolgt von Jobs in unterfinanzierten Teams. Bergauf ging es erst wieder, als Muggeridge 2010 in der Internationalen Deutschen Meisterschaft beim Holzhauer Honda Team anheuerte. Auf der Fireblade CBR1000RR mit elektronisch geregeltem Combined-ABS sicherte sich Karl Muggeridge auf Anhieb den Superbike IDM-Titel. 2011 eroberte er den dritten Platz in der Gesamtwertung.

2012 begann voller Hoffnungen, verlief aber harziger als erwartet. Der Blitzstarter führte etliche Rennläufe an, konnte den Speed gegen immer stärker auftrumpfende Konkurrenten aber nur selten über die Distanz halten. Nach einem Podestplatz in Oschersleben (Platz 3) folgten einige schwierige Rennen. Ein Sieg und ein zweiter Platz in Schleiz waren um so süsser, weil zuvor in Assen ein besonders herber Tiefschlag verkraftet werden musste. Muggeridges Honda brannte nach einem Sturz in Führung aus. Im zweiten Rennen zwang ihn eine Muskelverletzung, vorzeitig aufzugeben, was ihm in seiner ganzen Karriere erst einmal widerfahren war. Auch Teamkollege Arne Tode erwischte es in Holland unglücklich. Bei einem unverschuldeten Sturz zog sich der Sachse, der immer besser in Schwung gekommen war, multiple Handgelenk-Frakturen zu, mit der seine Saison praktisch gelaufen war.

Teil 2 der Muggeridge-Abschieds-Story lesen Sie am Samstag den 13. Oktober auf www.speedweek.ch

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