Erwan Nigon ist bereit für den Reifenwechsel
Nigons vorerst letzter Michelin-Auftritt
Sechs Jahre lang waren der Franzose Erwan Nigon (29) und der französische Reifenhersteller Michelin ein unzertrennliches Paar. Als Nigon im Jahr 2012 in die IDM Superbike einstieg, hatte er Michelin im Schlepptau. Gemeinsam fuhr man den IDM-Titel ein und die Michelin-Mannschaft war so schnell wieder von der IDM-Bildfläche verschwunden wie sie gekommen war. Die Franzosen wollen ihre Reifenmaterial zukünftig in anderen Serien auf die Probe stellen.
Gerne auch mit Erwan Nigon und seinem Team rund um Chef Werner Daemen. Doch die beiden entschieden sich für einen Verbleib in der IDM. Als neuer Partner kam Reifenhersteller Pirelli an Bord. Der Marke, mit der schon Daemen selbst auf Meisterkurs unterwegs war. Am kommenden Wochenende wird Nigon nun, gemeinsam mit seinen Van-Zon-BMW-Teamkollegen Markus Reiterberger und dem Niederländer Arie Vos bei den offiziellen Pirelli-Testfahrten im spanischen Almeria antreten.
«Ganz unbekannt sind mir die Pirelli-Reifen nicht», verrät Nigon. «Ich war zwar all die Jahre Michelin-Testfahrer, aber schon in der französischen Meisterschaft 2008 und in der Langstrecken-Weltmeisterschaft 2009 bin ich Pirelli gefahren. Ausserdem war ich bereits gemeinsam mit Werner und Arie Vos im belgischen Zolder mit den Pirelli-Reifen testen. Ich hatte nur wenig Probleme mit der Umstellung.»
Nigon war im vergangenen Jahr wohl der einzige Pilot, der die Michelin richtig verstanden hat. Vos dagegen tat sich schwer, vor allem in der Anfangsphase der Rennen, die Reifen richtig zum Arbeiten zu bringen. «Der grösste Unterschied liegt in der Konstruktion des Reifens», erklärt Nigon. «Die Pirelli sind da wesentlich leichter zu lernen. Bei den Michelin war vor allem die Karkasse extrem hart und da hat es immer eine Weile gebraucht, bis sie so gearbeitet haben, wie ich wollte. Aber auch Pirelli hat über den Winter viel gearbeitet und wird uns nach Almeria ein paar schöne Sachen mitbringen.»
Gut erholt dürfte Nigon jetzt sein. Er gönnte sich anfangs des Jahres einen sechswöchigen Thailand-Urlaub. «Ich habe unglaublich viel gesehen», schwärmt der Franzose. «Neben den üblichen Sehenswürdigkeiten waren auch Krokodile und Schlange dabei. Ausserdem habe ich alles gegessen, was die regionale Küche so hergegeben hat. Zum Beispiel gegrillten Skorpion. Und ich habe das alles überlebt. Jetzt kann ich mit Gewissheit sagen, dass ich bereit für die Titelverteidigung bin.»