Fix: Max Neukirchner fährt IDM für 3C-Carbon Ducati
Die deutschen Fans freuen sich: Max Neukirchner fährt 2014 IDM Superbike
Für regelmäßige Besucher von SPEEDWEEK.com sind die Neuigkeiten erwartungsgemäß: Max Neukirchner wechselt nach zehn Jahren als fixer Pilot in der Supersport-, Superbike- und Moto2-Weltmeisterschaft zurück in die IDM, wo 1999 die Karriere des erfolgreichsten deutschen Superbike-WM-Piloten (2 Siege, 10 Podestplätze) in der 125er-Klasse begann.
Nach dem Rückzug seines letztjährigen WM-Teams MR-Racing Ducati hatte Neukirchner stets betont, dass er der Marke aus Bologna treu bleiben will, Ducati Deutschland hat sich sehr darum bemüht, den 30-Jährigen bei 3C-Carbon unterzubringen, wo er neben dem Spanischen Superbike-Meister Javier Fores (28) fahren wird.
Das exklusive Interview.
Wie groß ist die Enttäuschung, dass du nicht mehr WM fährt?
Natürlich bin ich enttäuscht, aber was soll ich machen? Für mich war klar, dass ich bei Ducati bleiben will und es gab dafür diese Lösung. Ich mache auch gerne mal einen Schritt zurück, um zwei nach vorne zu kommen. Ich fahre jetzt zwar IDM, aber wenn alles so aufgeht, wie wir uns das vorstellen, dann bin ich 2015 wieder in der WM. Vorrang hat jetzt aber, dass wir den Titel in der IDM Superbike gewinnen. Der Rest muss dann noch besprochen werden.
Wie arg warst du in die Pläne mit BMW eingebunden? Es sollte ja ein Dream-Team in der Superbike-WM mit dir, BMW und Markus Reiterberger geben.
Ich habe damals viel telefoniert und ich mir auch alles angehört, wie die sich das vorstellen. Wäre ich noch 20 Jahre jung, hätte ich sofort unterschrieben.
Kannst du rückblickend beurteilen, weshalb es unmöglich war Investoren oder Sponsoren für das Projekt MR-Racing, dein letztjähriges WM-Team, zu finden?
Wir haben zu wenig dafür gemacht. Ich habe mein Bestmögliches getan, aber ich bin nur der Fahrer. Ich hatte gar keine Zeit, um mich richtig darum zu kümmern. Wir hätten mehr Augenmerk auf die Vermarktung legen sollen – dann hätten wir das bestimmt auch geschafft.
War die Ducati Panigale letztes Jahr so schlecht weil die Basis nicht ausgreift war, oder weil in die falsche Richtung gearbeitet wurde?
Die Basis der Panigale ist nicht schlecht. Nur der Werksmotor war nicht so entwickelt, dass man gut damit fahren kann. Am Schlimmsten war für mich die Elektronik in Verbindung mit dem Motor, vom Fahrwerk her war das Bike nicht schlecht.
Erfolgte die Trennung von deinem technischen Betreuer Mario Rubatto im Guten?
Ja, wir haben bis jetzt noch Kontakt. Es gab kein böses Blut.
Bringst du Personal zu 3C mit?
Ich habe meine Wünsche vorgetragen.
Weshalb hast du dich, was die WM betrifft, auf MR-Racing verlassen und dich nie mit anderen WM-Teams unterhalten?
Weil ich eine gute Beziehung zu Ducati Deutschland aufgebaut habe und für mich feststand, dass wenn, dann mit Ducati. Ich muss an die Zukunft denken, ich habe keine Lust mehr, mit einer Marke bei null anzufangen. Ducati ist die Marke, die für mich am interessantesten ist.
Was dir Ducati bieten kann, könnte BMW aber auch bieten.
BMW hatte Chancen mit mir etwas zu machen und sie haben es nicht gemacht.
Nach deinem Gaststart bei der IDM auf dem Sachsenring 2013 hast du gesagt, dass die Vermarktung von dir in der IDM besser ist als in der WM. Siehst du das immer noch so?
Mein IDM-Sieg hat mir mehr Publicity gebracht als der siebte Platz in der WM in Moskau. Auf Sport1 kommt eine Zusammenfassung von der IDM, über die Superbike-WM wird auf Eurosport nur unregelmäßig berichtet. In der regionalen Presse kam nach meinem Sieg viel mehr als sonst.
Das liegt ja aber daran, dass Außenstehende nicht beurteilen können, dass der siebte Platz in Moskau sportlich viel mehr wert ist als ein IDM-Sieg.
Das ist so. Wäre die Vermarktung der Superbike-WM besser, würde sich das aber relativieren. Man sieht daran, welchen Stellenwert die WM in Deutschland hat.
Als sich abzeichnete, dass du in der IDM landest: Wie war das Feedback vom Serienvermarkter?
Damals gab es keinen Kontakt.
Und wie haben deine persönlichen Sponsoren auf den Wechsel in die IDM reagiert?
Manche geben gleich viel, andere ein bisschen weniger. Im Großen und Ganzen sind alle mit dabei.